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John Wells Bd. 2 - Netzwerk des Todes

John Wells Bd. 2 - Netzwerk des Todes

Titel: John Wells Bd. 2 - Netzwerk des Todes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alex Berenson
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Spion in Botschaft. Wollte in China bleiben.«
    »Das ist jetzt nicht mehr möglich. Wann wird man die Männer finden, die Sie erschossen haben?«
    »In zwei, drei Stunden. Ich gewarnt die Wächter, dass nicht in Raum gehen.« Klug. Cao hatte ihnen ein wenig Zeit erkauft, dachte Wells. Aber schon bald würde ein anderer Offizier mit anderen Befehlen kommen.
    »Lage mit Amerika sehr schlecht«, sagte Cao. »Wir Decatur torpediert.«
    »Offensichtlich zielen Sie wirklich auf Krieg ab.«
    »Amerika nicht versteht, was passiert«, sagte Cao.
    »Dann sagen Sie es mir.«
    In seinem holprigen Englisch erklärte Cao Wells, was Li getan hatte. Wie er den Verfasser an die Nordkoreaner verraten hatte, wie er das Abkommen mit dem Iran geschlossen und die USA und China an den Rand eines Krieges gesteuert hatte. Als Cao geendet hatte, fühlte sich Wells wie ein Schatzsucher, der sich durch einen Berg gegraben und nur ein leeres Grab gefunden hatte. Aber nicht ganz leer. In einer Ecke lag eine einzelne, winzige, goldene Statue. Ein Mann? Ein einzelner Mann hatte die beiden mächtigsten Nationen der Welt an den Rand des Krieges gebracht?
    »Warum hält ihn niemand auf?«, fragte Wells, als Cao fertig war. »Jemand aus dem Ständigen Ausschuss?«
    »Sie haben Angst, schwach zu wirken. Außerdem mögen sie nicht, dass Amerika China sagt, was zu tun. Amerika sollte schweigen, wenn China schließt Abkommen mit Iran.«
    »Aber der Überläufer Wen Shubai sagte …«
    Zum ersten Mal hob Cao die Stimme. »Wen Shubai kein
echter Überläufer! Li Ping geschickt Wen Shubai, um Sie zu narren.«
    »Aber der Maulwurf … Wen hat uns genug Einzelheiten genannt, um unseren Maulwurf zu schnappen …« Wells verstummte. Selbstverständlich. Keith Robinson war die Beute, die Wen verwendet hatte, um seine Aufrichtigkeit unter Beweis zu stellen. Li wusste, dass Robinsons nützlichste Zeit als Maulwurf vorüber war. Er hatte Wen aufgetragen, Robinson zu opfern. Auf diese Weise würde Wens Überlaufen glaubwürdig wirken.
    Nachdem Wen durch die Hinweise auf Keith seine Vertrauenswürdigkeit untermauert hatte, hatte er die USA ermutigt, China die Stirn zu bieten – was genau die falsche Strategie war, aber Li Ping das nötige Druckmittel bot, um intern die Kontrolle zu übernehmen. Die USA hatten China einen Vorwand geliefert, um ihre Streitkräfte für einen großflächigen Angriff in Position zu bringen.
    Die Taktik war aufgegangen. Kein Wunder, dass weder die Agency noch das Weiße Haus begreifen konnten, warum ihr entschlossenes Auftreten China gegenüber so unerwartet heftig auf sie zurückgefallen war. Lis Gegner im Ständigen Ausschuss waren vermutlich ebenso verblüfft darüber, dass sich die Lage so schnell verschlechterte. Li hatte die USA gegen seine internen Feinde ausgespielt und umgekehrt. Für den höchsten Preis der Geschichte, die Chance, das bevölkerungsreichste Land der Welt zu regieren.
    »Li wollte Mao sein«, sagte Cao.
    »Um China zu retten.«
    »Ja. Aber China nicht muss gerettet werden.« Cao deutete auf die florierenden Straßen, die hinter ihnen lagen. »Li guter Mann, aber er nicht sieht all dies.«

    Guter Mann? Dessen war sich Wells nicht sicher. Zumindest nicht, nachdem Li mit einer beiläufigen Handbewegung quer über seinen Hals Wells’ Tod angeordnet hatte. Er sagt, dass es ihm einerlei sei, ob Sie am Leben bleiben oder sterben. Und gewiss nicht angesichts der zwanglosen Grausamkeit eines Mannes, der das Leben von Milliarden Menschen aufs Spiel gesetzt hatte in seiner Gier nach Macht. Aber darüber konnten sie auch später diskutieren.
    »Was dann?«, fragte er Cao. »Was sollte geschehen, sobald er die Macht übernommen hätte? Will er Krieg?«
    »Kein Krieg. Er glaubt, sobald er an der Macht, er bringt alles in Ordnung.«
    »Wie nett von ihm.« Wells lachte. Das war ein Fehler. Augenblicklich flammten die Schmerzen in seinen Rippen auf, sodass er sich auf die Zunge beißen musste, um sich nicht im Jeep zu übergeben. Mit geschlossenen Augen versuchte er, sich zu beruhigen. Cao drückte seine Schulter, bis der Schmerz abflaute.
    »Nun … General …« Wells gelang es nur mit Mühe, sich zu konzentrieren und den Nebel zurückzudrängen. »Wie halten wir ihn auf? Können Sie mit dem Ständigen Ausschuss sprechen?«
    »Um ihm sagen was? Dass Li will Macht? Dass ich bin Spion für USA?«
    Wells erkannte Caos Standpunkt an. »Ich vermute, dass Sie damit nicht weit kommen würden. Aber warum haben Sie mich hierher geholt,

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