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John Wells Bd. 3 - Stille des Todes

John Wells Bd. 3 - Stille des Todes

Titel: John Wells Bd. 3 - Stille des Todes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alex Berenson
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meiner Befugnis als Kapitän der Marine der Vereinigten Staaten und als Kommandant der USS Decatur gebe ich Ihnen mein Ehrenwort.«
    Übersetzung. Die Matrosen der Juno warfen einander neugierige Blicke zu, als sie Williams’ Worte hörten.«
    »Ich verspreche Ihnen, dass derjenige, der uns die Wahrheit über Ihre Route sagt und uns hilft, die Ladung zu finden, die Sie transportiert haben, die amerikanische
Staatsbürgerschaft erhält. Das gilt auch für Ihre engere Familie. Ehefrau, Kinder, Eltern, alle ab in die Staaten. Sofort und ohne Wenn und Aber. Sie haben mein Wort und das Wort meiner Besatzung.« War er befugt, einen solchen Handel anzubieten? Mit Sicherheit nicht. Genauso wenig wie die Decatur ihre Position vor der afrikanischen Küste hätte verlassen dürfen. Aber wenn er den Admirälen die benötigten Informationen besorgte, würde das keinen interessieren. Und selbst wenn … Was wollen sie tun, mich feuern? »Ich nehme zwei Leute. Die ersten beiden, die sich melden, mehr nicht. Also entscheiden Sie sich schnell.«
    Williams gab seinen Dolmetschern ein Zeichen.
    Noch bevor sie sprechen konnten, traten zwei Männer vor.

28
    Wells hämmerte den Türklopfer-Messinglöwen gegen Bernhard Kygelis Haustür.
    »Hallo? He da!«
    »Ja?« Das war Bernhards Frau.
    »Ich bin’s, Roland.«
    »Nein!«
    »Mach bloß auf, du vermummte Knalltüte. Ich muss Bernhard sprechen.« Wells hatte Bernhard seit fast einer Woche, seit dem Treffen im Hotel, nicht mehr gesehen. Vor zwei Tagen hatte er ihn angerufen und ihn kurz über die Fortschritte informiert, die er bei der Suche nach dem Beryllium mache. Dabei hatte er ihm versprochen, die restliche Menge innerhalb von zweiundsiebzig Stunden zu liefern. Bernhard schien damit zufrieden. Wells hatte geplant, Bernhard noch ein paar Tage hinzuhalten, damit der CIA möglichst viel Zeit blieb, um das Versteck der Bombenbauer ausfindig zu machen.
    Aber heute Morgen hatte Shafer angerufen und gesagt, er müsse sich Bernhard sofort schnappen. Da Bernhard nicht ans Telefon ging, war Wells zu seinem Haus gefahren.
    »Nein. Nicht hier.«
    »Wo ist er dann?«
    Im Haus blieb es still. Wells wartete eine Minute, dann duckte er sich und huschte über die Veranda vor dem
Haus. Er sprang über das Geländer und rannte in den Garten hinter dem Haus, der durch eine hohe weiße Mauer vor den Blicken der Nachbarn geschützt war. Ein Großteil des kleinen Gartens wurde von Pflanzen eingenommen, die zum Schutz gegen die Kälte in blaues Plastik eingewickelt waren. Neben der Küchentür standen, ordentlich aufgereiht, drei Recycling-Mülleimer. Der köstliche Duft von türkischem Kaffee drang aus dem gekippten Küchenfenster.
    Zu diesem Besuch hatte Wells seine Glock mitgebracht. Er öffnete die Jacke, um die Pistole aus dem Schulterholster zu ziehen. Dann überlegte er es sich anders. Er ließ die Waffe stecken, trat an die Tür und spähte ins Haus. Die Küche war leer. Wells rüttelte an der Tür. Abgesperrt. Er drückte gegen das Fenster, aber es rührte sich nicht.
    Er trug eine schwarze Wollmütze, die er tief in die Stirn gezogen hatte. Die nahm er jetzt ab, wickelte sie um die behandschuhte Hand und schlug das Fenster neben der Tür ein. Das Glas zerbrach mit einem sanften Klirren, das an die ferne Glocke eines Eisverkäufers erinnerte. Wells griff hindurch, öffnete die Tür und ging ins Haus.
    »Bernhard«, brüllte er. »Ich bin’s, Roland Albert.«
    Schwere Schritte im Haus näherten sich der Küche. Wells zog die Pistole. Helmut, Bernhards Sohn, schlitterte auf schwarzen Anzugsocken in die Küche. Mit beiden Händen einen Schürhaken umklammernd, trat er auf Wells zu, blieb aber stehen, als er die Glock sah.
    »Weglegen«, sagte Wells.
    »Wir rufen die Polizei!«
    »Nein, das tut ihr nicht. Leg den Schürhaken weg, Junge.«
    Helmut legte ihn auf den Küchentisch.

    »Gut.« Wells steckte die Pistole ein und trat auf Helmut zu. »Wo ist dein Vater?«
    »Im Lager.«
    Wells tat einen Satz und griff nach dem Schürhaken. Helmut drückte sich an den Kühlschrank.
    »Da war ich gerade. Wo ist er?«
    »Das weiß ich nicht, ich schwöre es.«
    »Verdammte Scheiße. Hast du eine Ahnung, in was für Schwierigkeiten er uns gebracht hat?«
    Wells presste Helmut gegen den Kühlschrank, legte die behandschuhte Hand um seinen Hals, hob ihn an und drückte zu. In diesem Augenblick spürte er mehr, als dass er sie sah, eine Gestalt, die rechts von ihm in der Tür auftauchte.
    Ohne Helmut loszulassen,

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