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John Wells Bd. 3 - Stille des Todes

John Wells Bd. 3 - Stille des Todes

Titel: John Wells Bd. 3 - Stille des Todes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alex Berenson
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ankommen müssen. Hatte es dagegen etwas oder jemanden an der amerikanischen Küste abgesetzt, hatte es wahrscheinlich gewendet und war mit voller Kraft nach Südosten gefahren, um so schnell wie
möglich den offenen Atlantik zu erreichen. In diesem Fall musste es sich westlich und, je nach Geschwindigkeit, möglicherweise auch südlich von der Decatur befinden. Williams beschloss, nach Südwesten zu fahren, dorthin zurück, wo er sich aufgehalten hatte, als die Order kam. Er wusste, welches Risiko er einging, indem er einen direkten Befehl des Kommandos der Atlantikflotte ignorierte, doch es war ihm egal.
    »Sind Sie sicher, dass Sie das tun wollen?«, fragte der Erste Offizier der Decatur.
    »Solange sie mir das Schiff nicht weggenommen haben, bestimme ich, wo wir hinfahren.«
     
    Während der Nacht fuhren sie mit fünfundzwanzig Knoten aufs offene Meer hinaus. Gegen Morgen wollte Norfolk wissen, wo sie waren.
    »Im tiefen Wasser ist der Fischfang besser«, funkte Williams zurück. Das würde ihnen eine Weile zu denken geben.
    Er ließ den Seahawk aufsteigen, mit der Anweisung, so weit nach Süden zu fliegen, wie der Kraftstoff reichte, und jedes Schiff zu melden, das auch nur im Entferntesten der Juno ähnelte. Drei Stunden später kehrte der Helikopter mit leeren Tanks zurück. Williams ließ ihn auftanken und schickte ihn wieder los, diesmal nach Südwesten. Eigentlich war die Mission Kraftstoffverschwendung - die Chancen standen 1 zu 10.000. Der Hubschrauber hatte dasselbe Problem wie die Satelliten. Er musste dicht über dem Wasser fliegen, damit er sich die Boote genau ansehen konnte, hatte aber durch die geringe Flughöhe nur ein eingeschränktes Gesichtsfeld.
    Trotzdem war Williams nicht besonders überrascht, als
eine Stunde später die Meldung kam. Achtzig Seemeilen südwestlich von der Decatur hatte der Pilot des SH-60 einen Frachter entdeckt, der in groben Zügen der Beschreibung der Juno entsprach.
    »Er will wissen, ob sie sich das Schiff näher ansehen sollen«, sagte Stan Umsle, der Koordinationsoffizier für taktische Mittel.
    »So schnell wie möglich«, erwiderte Williams.
    Zwei Minuten später summte das Funkgerät erneut. Umsle lauschte. »Das werden Sie nicht glauben, Sir. Das Schiff fährt in südöstliche Richtung, 165 Grad, vierzehn Knoten. Und es handelt sich mit Sicherheit um die Juno. «
    »Woher wollen die das wissen?«
    »Sie sagen, der Name Juno steht in großen weißen Buchstaben auf der Schiffsseite.
    »Das reicht mir«, sagte Williams gleichmütig, obwohl er am liebsten vor Freude gejohlt hatte. Das Schiff zu finden mochte seine Karriere nicht retten, aber zumindest konnte er nun erhobenen Hauptes aus dem Dienst ausscheiden, nicht nur als der Kapitän, der um ein Haar einen Krieg zwischen Amerika und China ausgelöst hätte. »Gehen Sie auf dreißig Knoten, Kurs zweihundert Grad«, befahl er Umsle. »Sofort.«
    Dann rief er Konteradmiral Josh Rogers an, der von Norfolk aus den westlichen Suchbereich koordinierte, um ihm die gute Nachricht zu übermitteln.
    Rogers hörte schweigend zu. »Ich frage wohl besser nicht, warum Sie sich dreihundert Meilen von der Position entfernt befinden, auf der Sie sein sollten.«
    »Nein, Sir«, erwiderte Williams. »Das fragen Sie besser nicht.«
    Williams hatte halb erwartet, dass Rogers ihn anweisen
würde zu warten, bis die Marine SEALs schickte. Stattdessen sollte er das Schiff sofort anhalten.
    »Bitten Sie zunächst höflich darum, aber wenn sie nicht reagieren, machen Sie die Maschinen funktionsunfähig.«
    »Ich will ja nicht kleinlich sein, Sir, aber mit welcher Befugnis? Wir befinden uns hier auf offener See, und die Juno ist mit dem gleichen Recht hier wie wir. Sie hat noch nicht einmal Kurs auf einen amerikanischen Hafen genommen.«
    »Falls das Schiff nukleares Material an Bord hat, verstößt es gegen unzählige UN-Resolutionen und Gesetze der Vereinigten Staaten. Sagen Sie denen, was Sie wollen, aber halten Sie sie auf. Wenn sie sauber sind, entschuldigen wir uns tausendmal dafür, dass wir ihre kostbare Zeit verschwendet haben.«
    »Ja, Sir, Admiral. Wird erledigt.«
    »Roger.« Damit legte Rogers auf.
    Williams sah Umsle an. »Lieutenant, stellen Sie ein taktisches Team zusammen. Wir gehen an Bord der Juno . Ich habe keine Ahnung, auf welches Gesetz, welche UN-Resolution oder intergalaktische Verordnung wir uns berufen sollen, aber wir gehen an Bord.«
    »Intergalaktische Verordnung, Sir?«
    »Stellen Sie das Team zusammen. Und

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