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John Wells Bd. 3 - Stille des Todes

John Wells Bd. 3 - Stille des Todes

Titel: John Wells Bd. 3 - Stille des Todes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alex Berenson
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Beifahrer-Rückspiegel. Da. Ein rotes Sportmotorrad schlängelte sich auf seiner Seite zwischen dem stehenden Verkehr und dem Randstein hindurch. Vielleicht zehn Autos hinter ihnen, die Lücken eingerechnet etwa einhundert Meter. Langsam, aber sicher verringerte sich der Abstand.
    »Jenny, sieh in deinen Spiegel. Ist da ein Motorrad?«
    Exley beugte sich vor. »Ja. Eine schwarze Maschine.«
    Das rote Motorrad war noch fünfzig Meter, fünf Fahrzeuglängen, hinter ihnen. Mit der linken Hand löste er seinen Sicherheitsgurt, dann den von Exley. Mit der Rechten griff er unter seine Jacke, wo in einem Achselholster unter der linken Schulter seine Glock steckte.
    Zentimeter um Zentimeter schob sich der Verkehr weiter.
Das rote Motorrad auf seiner Seite war bis auf drei Fahrzeuglängen heran. Wells zog die Glock. Die große Pistole lag schwer in seiner Hand. Die Zeit schien langsamer zu laufen - ein gutes Zeichen, weil es bedeutete, dass sich seine Reaktionen beschleunigten. Da er Rechtshänder war, musste er aus dem Auto springen, sich aus der Deckung wagen, wenn er ein sicheres Ziel haben wollte. Eigentlich wollte er nicht. Aber ihm blieb keine Wahl.
    »Mach deine Tür auf, Jenny. Jetzt! «
    Ihm blieb keine Zeit, sich nach ihr umzusehen, aber er hörte, wie sich ihre Tür öffnete. Mit der linken Hand griff er an seinem Körper vorbei und öffnete seine Tür, um dem Motorrad den Weg zu versperren.
    In einer einzigen fließenden Bewegung schwang er das linke Bein über das rechte, wirbelte auf die Straße und ging mit der Waffe in der rechten Hand auf die Knie. Ihm blieb praktisch keine Zeit, sich zu entscheiden. Falls er sich irrte, würde das Menschen das Leben kosten, die nur einen Stau umfahren wollten.
    Das Motorrad war eine rote Ducati mit zwei Männern. Genau wie die, die sie vorhin überholt hatte. Die Maschine war noch gut fünfzehn Meter von ihm entfernt, rollte langsam neben den Suburban mit den CIA-Beamten, kam fast zum Stehen und dann …
    Der Beifahrer auf dem Motorrad griff nach unten und warf etwas unter den schweren SUV.
    »Granate!«, brüllte Wells.
    Der Ducati-Fahrer gab Gas und hielt direkt auf ihn zu. Er feuerte. Das Motorrad näherte sich rasch, aber die Kugel war schneller. Sie traf den Fahrer an der rechten Schulter. Die Maschine machte einen Schlenker nach rechts, kippte aber nicht um. Das Vorderrad war keine
drei Meter mehr von Wells entfernt. Wells zielte erneut und feuerte. Das verspiegelte Visier des Helms zerbarst. Der Kopf des Fahrers wurde nach hinten gerissen, der Körper des Toten sank in sich zusammen, und die Hände lösten sich vom Lenker. Das Motorrad fing an, zur Seite zu kippen.
    Zwei rasch aufeinanderfolgende, kleinere Detonationen unter dem Suburban …
    Der Chevrolet löste sich vom Boden, und der Kraftstofftank explodierte mit einem gewaltigen Knall.
    Dichter schwarzer Qualm erfüllte die Luft.
    Wells feuerte weiter, jetzt auf den zweiten Mann auf der Ducati, der unter seine Jacke gegriffen hatte. Die Maschine rutschte weg, so dass Wells freie Sicht hatte. Er nahm sich Zeit und erwischte den Kerl mit einem seitlichen Kopfschuss. Der Helm zuckte. Leblos stürzte der Mann vom Beifahrersitz und schlug mit einem dumpfen Geräusch auf dem Asphalt auf.
    Wells suchte das nächste Ziel. Zwei Granaten, zwei Motorräder. Er stemmte sich gegen die Seite des Minivans und wirbelte herum. Auf der anderen Seite des Caravans, am linken Hinterrad, stand ein weiterer Motorradfahrer, das Gefährt zwischen den Beinen, eine Pistole in der behandschuhten rechten Hand.
    Die Pistole zuckte zweimal, gefolgt von einem zweimaligen trockenen Knall.
    »John!«, schrie Exley. Ihre Stimme klang schrill und hoffnungslos.
    Wells feuerte durch den Minivan. Es war seine einzige Chance, aber wenn der Schuss fehlging, riskierte er den Tod von Unschuldigen in den Fahrzeugen hinter dem Schützen.

    Daneben.
    Der Motorradfahrer drehte sich zu Wells um und schoss. Die Kugel durchschlug das Fenster des Vans, verfehlte jedoch ihr Ziel.
    Wells sprang nach links, wo ihm die Sicht nicht durch die zweite Sitzreihe des Vans versperrt wurde. Der Biker, der direkt auf der anderen Seite des Wagens stand, griff mit der linken Hand unter seine Jacke. Wells feuerte.
    Die 9-Millimeter-Kugel aus Wells’ Glock traf den Mann in die Brust und zerfetzte seine Lederjacke. Die Wucht des Aufpralls riss ihn von der Maschine, aber statt zu Boden zu gehen, blieb der Kerl aufrecht stehen. Kugelsichere Weste, dachte Wells. Er duckte sich, als

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