Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Jonathan Harkan und das Herz des Lazarus (German Edition)

Jonathan Harkan und das Herz des Lazarus (German Edition)

Titel: Jonathan Harkan und das Herz des Lazarus (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dirk Ahner
Vom Netzwerk:
Willst du es sehen?«
    Er drückte seine Hand zusammen und drohte sie zu zerquetschen. Der Mann schrie entsetzt auf.
    »Nicht, bitte … ich tue alles! Ich schwöre es …«
    Riot schnaubte verächtlich. »Du hast genug getan. Verschwinde aus meinen Augen, und lass dich nie wieder hier sehen!«
    Als er den Mann aus seinen Pranken entließ, rannte dieser, als ging es um sein Leben. Riots Blicke folgten ihm mit einer Mischung aus Belustigung und Verachtung, dann winkte er einen anderen zu sich. Jonathan wurde blass, als er sah, dass es Seppuku war. Grimmig musterte Riot ihn von oben bis unten.
    »Man berichtete mir, dass du aufsässig bist und dich Befehlen widersetzt. Alle folgten derselben Spur, nur du nicht.«
    »Weil es die falsche Spur war, Riot. Vor mir kann man nichts verstecken. Ich finde alles und jeden!«, sagte Seppuku, nicht ohne Stolz.
    Ein bedrohliches Lachen brodelte aus Riots Brust empor.
    »Für Männer mit deinen Fähigkeiten gibt es immer einen Platz an meiner Seite. Was hier geschieht, ist nur ein Spiel. Aber bald schon warten größere Aufgaben auf uns. Enttäusche mich nicht, und ich verdopple deinen Lohn!«
    Seppuku kratzte sein juckendes Haupthaar und grinste. »Und was wird aus den lieben Kinderchen?«
    »Um die brauchst du dich nicht länger zu kümmern.« Riot tätschelte seine Wange. »Geh zu den anderen. Noch ehe der Morgen graut, formiert euch im Dorf und erwartet meine Befehle. Cassius und sein Bruder haben den Großen Kreis alarmiert. Wir wissen von mindestens fünfzig Männern und Frauen, die bereits auf dem Weg hierher sind. Es wird einen Kampf geben. Oder sagen wir besser: ein Gemetzel.«
    Seppuku kicherte, als könnte er es kaum erwarten. Rasch lief er zu den anderen.
    »Was hat das alles zu bedeuten?«, fragte Eliane im Flüsterton. »Was ist das für ein Kampf, von dem die sprechen?«
    Es war nicht allein diese Frage, die einen Sturm in Jonathans Brust entfachte. Riot kannte die Pläne von Cornelius und Cassius! Er wusste, dass sie um Verstärkung gebeten hatten, und war darauf vorbereitet. Wahrscheinlich hatte ein Verräter aus den Reihen des Großen Kreises ihm diese Information zugespielt. Jonathan musste sie warnen!
    »Unterschätze Cornelius nur nicht«, sagte Aurora, die ins Feuer starrte, als ob sie eine düstere Zukunft darin lesen konnte. »Der Große Kreis hat seine Augen überall. Selbst jetzt, da er geschwächt ist, versteckt man sich nicht einfach vor ihm. Es sei denn, man plant es mit dem Geschick eines großen Taktikers.«
    »Cornelius, ein großer Taktiker?« Riot lachte verächtlich. »Das ist wirklich ein guter Witz.«
    »Er hat mehr Mut als du!«, rief Jonathan. »Jedenfalls muss er sich nicht hinter ein paar Wölfen verstecken.«
    Aurora brachte ihn mit einem zornigen Blick zum Schweigen, bevor sie sich wieder an Riot wandte. »Er ist stärker, als du denkst. Das Eyn wählt seine Träger nicht ohne Grund.«
    Riot spie aus. »Das Eyn ist nichts weiter als ein präpariertes Stück Metall, dem ein paar Dummköpfe die Macht geben, über ihr Schicksal zu entscheiden! Du verehrst es also immer noch?«
    »Du vergisst, dass ich lange ein Teil des Großen Kreises war. Ich kenne viele seiner Geheimnisse. Aber nicht einmal mir hat es sich erschlossen, das große Mysterium des Eyn – woher es kommt, wer es erschaffen hat, wie es funktioniert. Nur eine Person kennt die Wahrheit, und die würde eher sterben, als es zu verraten.«
    »Und das wird sie, wenn unsere Zeit beginnt«, sagte Riot.
    »So überzeugt bist du also davon?« Aurora ließ ein heiseres Lachen hören. »Du bist geschickt im Kampf, und deine List ist legendär. Aber du machst einen Fehler, wenn du Cornelius Harkan für einen Schwächling hältst und den Großen Kreis bereits besiegt zu haben glaubst. Diese Arroganz könnte uns alle noch teuer zu stehen kommen.«
    Riots Miene glühte vor Zorn, als er herumfuhr. »Willst du mich beleidigen, Weib?«
    Aurora zeigte sich unbeeindruckt, auch wenn sie neben Riot zerbrechlich wirkte.
    »Du hast bereits ein dummes Kind entkommen lassen, Riot. Wer garantiert mir, dass dir ein solcher Fehler nicht wieder passiert?«
    »Der Bengel ist unwichtig …«
    »Aber das, was er bei sich getragen hat, war es nicht!«, fuhr Aurora dazwischen. »Ohne mich hättest du das Herz des Lazarus nie bekommen. Diese Kinder hätten es den Chimerianern zurückgegeben.«
    »Unsinn! Es ist zu wertvoll für den Großen Kreis. Sie würden es nicht wagen, es zurückzugeben.«
    »Nutze deinen

Weitere Kostenlose Bücher