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Jonathan Harkan und das Herz des Lazarus (German Edition)

Jonathan Harkan und das Herz des Lazarus (German Edition)

Titel: Jonathan Harkan und das Herz des Lazarus (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dirk Ahner
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Verstand! Cornelius wusste, dass unser Herr niemals aufhören wird, ihn zu jagen, solange das Herz in seinem Besitz ist. Wenn er es den Chimerianern zurückbringt, erneuert er das alte Bündnis, sichert den Menschen die Freundschaft des alten Volkes und schafft uns damit noch mehr Feinde! Und das ist bei Weitem nicht das Schlimmste.« Sie deutete auf Jonathan und Eliane, die das Gespräch nervös verfolgten. »Wenn sein Sohn und die Kleine Erfolg gehabt hätten …«
    »… dann wäre das Herz des Lazarus für immer für uns verloren«, sagte Riot.
    »Für alle Zeiten! Was die Chimerianer einmal verborgen haben, das bleibt verborgen! Sie sind schwache Kreaturen, aber sie sind flink und fürchten keinen Tod.«
    Riot ballte seine Hände zu Fäusten, bis die Knochen knackten. »Cornelius will also spielen. Na gut, er soll es so haben!«
    Aurora sah ihn an. Eine Kälte ging von ihr aus, die Jonathan frösteln ließ. Eliane schien es ähnlich zu gehen. Sie rückte näher an ihn heran.
    »Unser Herr wird nicht erfreut sein, wenn er erfährt, mit welchem Einsatz du spielst. Wenn das Herz erst verloren ist, bist du es ebenfalls!«
    Belustigung blitzte in Riots Augen auf. »Du nennst mich arrogant und bist doch selbst zu einfältig, das große Ganze zu erkennen. Siehst du denn nicht, was hier geschieht? Cornelius ruft seine letzten Gefährten in der Abgeschiedenheit von Bärenfels zusammen, um sie gegen uns in den Kampf zu schicken. Wir sind ihnen jetzt schon zehnfach überlegen, und jede Stunde stoßen mehr meiner Männer zu uns. Was wir bekommen, ist weit mehr als nur das Herz des Lazarus: ein weiterer vernichtender Schlag gegen den Großen Kreis – vielleicht der letzte auf dieser Welt!«
    Jonathan zitterte so stark, dass er kaum noch an sich halten konnte. Nicht nur, dass ihm das Herz des Lazarus aus der Hand gerissen worden war, jetzt erfuhr er auch noch, dass sein Vater und Onkel Cassius geradewegs in eine Falle liefen. Das Herz war nur der Köder gewesen, um die letzten verbliebenen Feinde des Weltenwanderers aus ihren Verstecken zu locken. Die Grausamkeit dieses Plans ließ ihn schaudern. Selbst Aurora schien für einen Moment sprachlos. Riot lächelte triumphierend.
    »Schon morgen könnten wir die Kontrolle über sämtliche Passagen haben.«
    »Es war nie Teil deines Auftrags, so weit zu gehen.«
    »Du kennst seine Pläne nicht, Aurora. Aber ich!«
    Aurora sah zu Jonathan. »Genug geredet. Wir müssen uns um die Kinder kümmern. Sie wissen zu viel. Und er will seinen Vater warnen.«
    »Das wird ihm nicht gelingen.« Noch einmal ging Riot vor Jonathan in die Knie. »Du hättest auf meine Warnung hören sollen, Kleiner.«
    Jonathans Hand wanderte zu seiner Jackentasche, bis er den rauen Stoff eines Leinensäckchens fand, in dem die schwarzen Perlen verborgen waren.
    »Und du hättest auf Aurora hören sollen«, gab Jonathan zurück.
    »Ach ja? Und warum, mein Kleiner?«
    »Weil sie recht hatte. Du unterschätzt uns.«
    Er zog das Leinensäckchen aus der Jackentasche und warf es in eins der Feuer. Riot runzelte fragend die Stirn. Als das Leinen verbrannte und die schwarzen Perlen enthüllte, die in der lodernden Glut lagen, wich ihm alle Farbe aus dem Gesicht. Er wusste, womit er es zu tun hatte.
    »In Deckung!«, schrie er mit Leibeskräften.
    Die Männer tauschten fragende Blicke. Jonathan nutzte den Moment der Verwirrung. Er sprang zu Aurora und riss ihr das Herz des Lazarus aus der Tasche. Eliane schrie verzückt auf.
    »Haltet den Jungen!«, schrie Aurora.
    Ein paar von Riots Schergen hörten den Befehl und nahmen die Verfolgung auf. Jonathan packte Elianes Hand und riss sie mit sich. Hinter einer Kiste aus Metall suchten sie Schutz.
    In diesem Augenblick öffneten sich die Tore der Hölle.
    Mit einer ohrenbetäubenden Detonation schoss eine Säule aus Flammen zum Himmel empor. Walzen aus Feuer entwanden sich ihr, schlugen um sich, fällten Bäume und rissen die Menschen von ihren Füßen. Vorsichtig hoben Jonathan und Eliane ihre Köpfe, sahen fliehende Soldaten, hörten die Schreie der Flüchtenden. Aurora stand nahe dem Feuer, unbewegt. Die Flammen schlossen sie ein, umhüllten ihren Körper, suchten gierig nach Nahrung und wurden nicht fündig. Sie blieb unversehrt. Ihr Blick haftete auf Jonathan. Zorn lag darin, aber auch Anerkennung. Die flammenden Arme nahmen neue Farben an, leuchteten bald blau, bald giftgrün, dann wieder blutrot. Fratzen schälten sich hervor, denen Klauen aus Feuer wuchsen. Sie

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