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Jones, Diana Wynne

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Titel: Jones, Diana Wynne Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: 04 Die Krone von Dalemark
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bei diesen Worten, und Kialan lief leuchtend rot an, aber er hielt dem Blick des Königs unnachgiebig stand. Schweigend ging Hern weiter zu Mitt. Mitt hatte erwartet, dass Hern ihn übergehen würde. Er trat einen Schritt zurück. »Du schließt mich darin ein?«, vergewisserte er sich.
    Hern nickte.
    »Dann schließ mich wieder aus«, entgegnete Mitt. »Ich bin nicht geeignet, ich bin niederer Herkunft und … und …« Er versuchte das Gefühl zu beschreiben, das ihn in dem eigenartig riechenden Park ereilt hatte. »Hör zu, ich habe nichts dagegen, im Krieg mitzukämpfen. In diesem Land muss sich einiges ändern. Aber ich möchte nichts mehr als ein bisschen Frieden und vielleicht irgendwo einen Bauernhof.«
    Hern runzelte auch bei diesen Worten die Stirn, und Mitt blickte ihn genauso entschlossen an wie Kialan. Hern wandte sich Maewen zu. »Dir kann ich die Krone nicht anbieten«, erklärte er, »denn du bist eigentlich noch nicht geboren. Es tut mir Leid.«
    »Ich verstehe«, sagte Maewen und wusste sofort, dass sie traurig klang. »Ich will auch nur bleiben …« Sie unterbrach sich. Der Eine allein wusste, was Mutter und Tante Liss dabei empfinden würden, aber sie wollte es so und sie wusste genauso gut wie Moril, dass sie ihre Worte sehr sorgfältig wählen musste. »…in Mitts Zeit bleiben, meine ich.«
    Mitt drehte sich ihr zu und schenkte ihr ein Lächeln, das sie beide mit Wärme erfüllte. Hern trat währenddessen zurück; noch immer hielt er die Krone. Als sie ihn wieder ansahen, saß er auf dem Steinsitz und blickte sie alle ärgerlich an.
    »Ich will es noch einmal anders formulieren«, sagte er. »Eine von euch haben wir ausgeschlossen. Wir wissen, dass derjenige, der die Krone annimmt, König wird. Einigen wir uns der Einfachheit halber darauf, ihn König Amil zu nennen, denn diesen Namen habt ihr genannt. Wer soll Amil sein?«
    »Wenn du möchtest«, bot Ynen an, »nehmen wir die Krone mit und geben sie meinem Vater.«
    »Ja«, sagte Kialan, »oder meinem.«
    Hern bedachte sie erneut mit jener leeren, knochigen Miene. »Ihr habt nicht bedacht, was ich als Erstes gesagt habe. Ich händige die Krone dem nächsten König aus. Das heißt, ich gebe sie einem von euch, denn sonst ist hier niemand.« Er ließ ihnen ungeduldig einen Moment Zeit, sich diese Worte durch den Kopf gehen zu lassen, dann fuhr er fort: »Als ich meinen unglückseligen Wunsch an den Einen richtete, wollte ich eigentlich nur in der Lage sein, dem neuen König meinen Rat zu geben, doch weil ich nicht darum gebeten habe, darf ich das nicht. Stattdessen frage ich euch, welchen Ratschlag ihr dem neuen König Amil erteilen würdet. Denkt gut nach. Es könnte sein, dass ihr euch selbst beratet.«
    Auf seine Worte folgte tiefes Schweigen. Niemandem wollte irgendetwas einfallen.
    Hern lachte. »Dann will ich euch auf die richtige Spur bringen. Wie wäre es mit: Was der Mensch sich zutraut, ist viel wichtiger, als was er tun kann?«
    »Ach, das kenne ich!«, rief Moril. »Das stammt aus den Königssprüchen. Die Barden kennen sie alle.«
    »Na, siehst du?«, entgegnete Hern. »Ich hätte euch das nicht sagen können, wenn es nicht schon in der Welt bekannt wäre. Ich habe es während der Schlacht gegen Kankredin gesagt. Ihr müsst wissen, ich kann dem neuen König keinen Rat geben, denn im Gegensatz zu mir wusste der Eine, dass die Gedanken eines Mannes mit seinem Leben enden. Hört auf den Barden. Er wird euch meine Gedanken mitteilen.«
    »Ja, aber ich wusste nicht, dass sie von dir sind«, sagte Moril.
    »Wartet mal einen Augenblick«, warf Mitt ein. »Was soll das heißen, du kannst uns keinen Rat erteilen? Du hast uns gerade einen ganzen Haufen geraten.«
    »Habe ich das?«, fragte Hern.
    Er sprach völlig unbewegt. Deswegen sagte Kialan, dem Ärger nahe: »Das hast du, und das weißt du auch. Er hat Recht. Zuerst hast du uns gewarnt, vorsichtig zu sein mit dem, was wir sprechen, weil der Eine uns beim Wort nimmt.«
    »Auf einem Umweg«, sagte Mitt. »Indem du von dir selbst gesprochen hast.«
    »Ein König sollte stets ein Beispiel setzen«, sagte Hern. »Das gehört auch zu meinen Aussprüchen, oder nicht?«, fragte er Moril.
    Moril nickte. »Und«, fuhr Kialan fort, »du hast uns aufgefordert, genau auf deine Worte zu achten.«
    Mitt fiel Kialan ins Wort. »Nein, noch davor! Hast du nicht aufgepasst? Da war auch etwas darüber, sich nicht binden zu lassen wie die Unvergänglichen.«
    Die beiden beugten sich eifrig vor. Herns

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