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Josef und Li: Roman (German Edition)

Josef und Li: Roman (German Edition)

Titel: Josef und Li: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anna Vovsova
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versteckten sich dort Hnízdil, Máchal, Šíša und Helena Bajerová.
    »Sie streiten schon«, flüsterte Helena zufrieden, als sie durch das Fernrohr sah, wie Li auf Josef eindringlich einredete und er nur den Kopf schüttelte, sich sogar gegen die Stirn klopfte, sich schließlich von Li abwandte und anfing, Olík das Stöckchen zu schmeißen.
    Helena blickte auf die Uhr und sagte: »Es ist jetzt genau drei Minuten vor halb. Vergleicht die Zeit!«
    Hnízdil und Máchal rückten ihre Armbanduhren zurecht, Šíša besaß aber keine, und so rückte er wenigstens seine Mütze zurecht.
    »Der Trottel hier, der keine Uhr hat, wird mitzählen!«, sagte Helena, schickte Giftpfeile in Šíšas Richtung und dann sagte sie, alle sollten ihre Waffen und ihre Munition kontrollieren.
    Die Jungs packten ihre Schleudern und die mit verfaulten Äpfeln und Kartoffeln gefüllten Plastiktüten aus und Šíša, der bei Helena wieder alles ausbügeln wollte, packte sogar sein Pausenbrot aus – Brot mit Olmützer Stinkekäse.
    »In Ordnung«, sagte Helena und gab wie eine richtige Anführerin den Befehl: »Der Angriff beginnt in genau zwei Minuten! In hundertzwanzig Sekunden«, dabei schaute sie Šíša an, damit er nichts durcheinanderbrachte, und setzte eins drauf: »Kampfposition einnehmen!«
    Die Jungs schwärmten aus und positionierten sich auf den zuvor besprochenen Posten. Sie wollten Josef und Li von allen Seiten einkreisen, und so lief Máchal zusammen mit Hnízdil zunächst in westliche Richtung, wo sich dann Hnízdil von Máchal trennte und hinter einem Baumstumpf versteckt blieb. Máchal rannte alleine Richtung Süden, wohingegen Šíša in die andere Richtung lief, nach Osten. Er arbeitete sich durch das schattige Feld, das vom grasbewachsenen Gelände umsäumt wurde, und zählte leise bis hundertzwanzig. Nur Helena blieb auf dem nördlichen Posten stehen, von wo aus sie alles mit dem Fernrohr beobachten konnte.
    »Jetzt alles klar, was wir mache, Josef! «, sagte Li und klatschte sich mit der Hand gegen die Stirn.
    »Na, da bin ich aber gespannt, was dir wieder eingefallen ist«, sagte Josef, aber er schien nicht im Geringsten neugierig zu sein, stattdessen holte er aus und warf Olík das Stöckchen.
    »Verdammte Sch …«, zischte Helena, als sie sah, dass das Stöckchen genau in dem Gestrüpp landete, hinter dem sich Šíša verbarg.
    »Hundertdreizehn, hundertvierzehn, verschwinde, du Köter …«, zählte der unglückliche Šíša und Olík knurrte ihn drohend an.
    »Müssen wir finde für euer Hydra eine Ehepartne!«, verkündete Li und schien besonders stolz auf ihren Einfall zu sein. »Wenn Hydra seine Ehepartne hat, wird sie sein glücklich und will nicht habe dein Papa.« Noch bevor Josef etwas darauf erwidern konnte, fing Olík wie besessen an zu bellen. Josef und Li blickten in seine Richtung und bemerkten, wie er Šíša am Hosenbein aus dem Gebüsch zerrte.
    »Hundertachtzehn, lass los, blöder Köter, hundertneunzehn«, zählte Šíša unbeirrt weiter und Josef und Li war klar, dass etwas in der Luft lag.
    »Hundertzwanzig …«, zählte der verzweifelte Šíša endlich zu Ende und plötzlich kamen aus allen Richtungen die Tigerkrallen zum Vorschein. Die Schlacht begann.
    Verfaulte Äpfel und Kartoffeln flogen durch die Luft und Josef und Li versuchten ihnen auszuweichen, so gut sie nur konnten – aber sie konnten eher nicht. Zum Glück flog der Olmützer Stinkekäse nicht durch die Luft, denn sobald Šíša einen werfen wollte, knurrte Olík so bedrohlich, dass Šíša ihn lieber dem Hund zuwarf.
    Aber auch so schien die Munition der Tigerkrallen wirkungsvoll
zu sein. Und als Josef zwei Ladungen ganz schön reifer Äpfel am Kopf abbekam – die braune Suppe lief ihm den Hals entlang und den Rücken hinab – und drei Kartoffeln auf den Hintern, entschied er sich für den Rückzug.
    »Komm! Wir hauen ab!«, rief er Li zu und schnappte den Käfig mit dem Papagei.
    »Du nicht dürfen abhaue! Du müssen kämpfe!« Li wollte sich nicht so leicht ergeben und zog schon einen Schuh aus, damit sie wenigstens mit etwas nach den Tigerkrallen werfen konnte.
    »Mit Hosenscheißern kämpfe ich nicht! Ich gehe lieber einen Ehemann für die Hydra suchen!«, sagte Josef, umklammerte Lis Hand und zerrte sie aus dem Park.
    Als Letzter verließ Olík das Schlachtfeld. Erst als er das letzte Stückchen Käse aufgefressen hatte, entließ er Šíša aus der Gefangenschaft und lief Josef und Li hinterher.
    Aus dieser Schlacht ging

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