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Joshua Fantasio & Kalitos Legende und der schwarze Zeitmesser (German Edition)

Joshua Fantasio & Kalitos Legende und der schwarze Zeitmesser (German Edition)

Titel: Joshua Fantasio & Kalitos Legende und der schwarze Zeitmesser (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Timotheus Bugman
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abgebildet waren. Der Boden war mit einem roten Fransenteppich ausgelegt, und auf einer Seite des runden Raums befand sich eine Fensterreihe mit dunkelgrünen Gardinen. Davor standen ein paar Esstische und Stühle, deren Tischdecken und Polster ein rotgelb kariertes Muster aufwiesen. Auf der gegenüberliegenden Seite war ein breiter, edler Tresen ins Mauerwerk eingelassen, hinter welchem ein dicker Mann mit einem nach oben gezwirbelten, schwarzen Schnauzbart, einer großen weißen Kochmütze und einer verschmutzten, dreckigen Schürze stand, die er sich um seinen kugelförmigen Leib geschnürt hatte. Er begrüßte jeden in der Schülerkarawane mit einem freundlichen: „Guten Mittag.“
    Sein Name war Flynn. Hinter ihm befand sich eine grüne Schwingtür mit gleich zwei runden Bullaugenfenstern. Eines war ganz oben und das andere weiter unten auf Halblingshöhe. Gelegentlich schwang sie auf, wenn eine Halblingsfrau hindurchging und tablettweise Tüten und Boxen herbeibrachte, und immer dann konnten die Schülerinnen und Schüler einen kurzen Blick in die dampfende Küche werfen, die sich dahinter befand.
    Mrs. Hobbingons zählte währenddessen ihre Kinder der Reihe nach durch, und als sie der Meinung war, dass alle angekommen waren, erhob sie wieder das Wort.
    „Liebe Schülerinnen und Schüler, dies hier ist die Schulküche“, sagte sie in ihrem bestimmt klingenden und strengen Tonfall. „Hier bekommt ihr eure täglichen Frühstücksboxen. Ihr könnt sie bis spätestens acht Uhr abholen. Es gibt für jeden von euch immer nur eine Ration. Bitte stellt euch nun in einer Reihe auf und holt euch die Frühstückstüten ab.“
    „Alter, habe ich einen Kohldampf“, sagte Tom leise zu Peter und Joshua, während sich die drei in die Warteschlange einreihten. „Ich glaube, ich hole mir gleich zwei Frühstücksboxen.“
    „Das darf man doch nicht“, sagte Joshua gewissenhaft. „ Das hat Mrs. Hobbingons doch gerade eben erklärt.“
    „ Ich kann mich doch einfach zweimal anstellen. Das merkt der Koch doch gar nicht. So viele Kindergesichter kann er sich doch gar nicht merken, oder wie soll er das herausfinden?“
    „Durch den da“, sagte Peter und machte ihn auf einen Schrumpfkopf aufmerksam, welcher neben dem Süßigkeitenständer von der Tresendecke hinunterbaumelte. „Der Gnomenkopf passt genau auf, wer sich schon seine Ration geholt hat und wer nicht.“
    „So ein Mist, diese Schrumpfköpfe gibt es hier scheinbar übe rall“, meinte Tom und gab sich wohl oder übel mit nur einer Essensbox zufrieden.
    Als der Koch ihnen die Tüten ausgehändigt hatte, schauten die drei neugierig hinein.
    Kurz darauf hatte Tom schon eine gesalzene Brezel im Mund. „Die Box ist besser, als ich dachte“, sagte er schmatzend. „Eine Brezel, ein zusammengerollter Pfannkuchen mit Apfelmus, eine kleine Tüte Milch und ein paar krosse Kräcker.“
    „Ja, so lässt es sich leben“, fügte Joshua hinzu und biss von einem Kräcker ab.
    „Die Zauberer auf Zomana verstehen was von einem deftigen Frühstück“, sagte Peter und stopfte sich einen halben Pfannkuchen in den Mund. „Und es schmeckt gar nicht mal schlecht.“
    Nach dem kleinen Aufenthalt startete die Schlossbesichtigung. Die vier Schülergruppen hatten sich aufgeteilt und liefen nun getrennt voneinander durch das riesige Schloss. Mrs. Hobbingons führte die Schülerkarawane aus dem Haus Menelnius an. Sie begannen ganz unten im Erdgeschoss und arbeiteten sich Ebene für Ebene nach oben. Die stellvertretende Direktorin gab dabei ein rasantes Tempo vor und scheuchte ihre Kinder geradezu durch das Schloss. Nur selten blieben sie länger als zwei Minuten stehen, um Räume, Sehenswürdigkeiten oder auch das eine oder andere Gemälde anzusehen.
    Die ältere Hauslehrerin war fast die ganze Zeit am Reden und Erzählen und versuchte , den Kindern einen ersten Eindruck über die mehr als tausend Jahre alte Geschichte des Wahanubusschlosses zu verschaffen. Obwohl sie darauf achtete, nicht allzu ausschweifend zu erzählen, rauchten die meisten Köpfe der Kinder schon nach kurzer Zeit. Auch Tom und Peter waren schnell nicht mehr so richtig aufnahmefähig, während Joshua alles andere als müde vom Zuhören war, denn er liebte Geschichten und sog jedes Wort regelrecht in sich auf. Mrs. Hobbingons schnelles Tempo machte aber auch ihm nach einiger Zeit ein wenig zu schaffen. Auch der etwas dickere Tom hatte ein ganz rotes Gesicht bekommen. Er hatte seine Frühstücksbox schon nach einer

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