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Joshua Fantasio & Kalitos Legende und der schwarze Zeitmesser (German Edition)

Joshua Fantasio & Kalitos Legende und der schwarze Zeitmesser (German Edition)

Titel: Joshua Fantasio & Kalitos Legende und der schwarze Zeitmesser (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Timotheus Bugman
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einem gleißend weißen Lichtstrahl!
    Er befand sich einen Moment im freien Fall. Alles um ihn herum war weiß und die Luft war dick und s chwer. Sein Körper, seine Hände und die Kerze, die er noch immer fest mit einer Hand umklammerte, waren ganz dünn und verschleiert, als ob er sich in einer dichten Nebelbank befand.
    Einen Augenblick später verschwand das weiße Licht schlagartig; er spürte kühle Luft, und Dunkelheit war plötzlich überall um ihn herum. Er fiel noch immer nach unten und schlug dann auf einem relativ harten Untergrund auf. Die Kerze war ausgeblasen, aber seine Augen brauchten nur kurz, um sich an die Dunkelheit zu gewöhnen und zu erkennen, dass er sich nicht mehr in der Wahanubusschule befand! Er war in einem Wald gelandet.
    Der weiche Waldboden unter ihm hatte den Aufprall ein wenig abgefedert, aber trotzdem schmerzte ihm sein Gesäß. Er stand auf und schaute sich um. Der Zauberspiegel hatte ihn zu einer kleinen Waldlichtung teleportiert und schien nur in eine Richtung zu funktionieren, denn über ihm leuchtete nur der klare Sternenhimmel; von einer zweiten Spiegelhälfte war weit und breit nichts zu sehen.
    Um ihn herum w ankten große, grüne Bäume und es duftete nach Tannenzapfen. Die Dunkelheit war schon eingetreten. Er warf einen kurzen Blick auf seinen goldenen Zeitmesser. Es war schon neun Uhr! In drei Stunden würde die Düsternacht über die Landen ziehen und er wusste nur allzu gut, was das bedeutete. Die Angst packte ihn und sein Gesicht nahm einen bangen Ausdruck an.
    Der Wald knackte und knirschte, überall tanzten Schatten umher und d as Ächzen der Bäume klang unheimlich hohl. Die Geräusche des Waldes schienen übermächtig laut geworden zu sein.
    Während seine Gedanken die wildesten, gespenstischen Vorstellungen zusammensponnen, überkam ihn zusätzlich die Frage, wer oder was den Zauberspiegel eigentlich benutzt hatte. Eines stand zumindest fest, es war weder die kleine Schachbrettfigur, noch der Zwerg, denn beide passten nicht in die Fußabdrücke vor dem Spiegel.
    Plötzlich rasche lte etwas in unmittelbarer Nähe! Joshuas Herz rutschte ihm in die Hose. Ein paar Sekunden später kam eine kleine, pechschwarze Gestalt aus einem Busch hervor. Er war einem Gnom oder Kobold recht ähnlich und hatte langes, schwarzes und zotteliges Fell. Seine Ohren waren lang und hingen schlapp herunter, wie die eines Hasen, und seine spindeldürren Arme endeten in langen, klauenartigen Fingern.
    „ Ein Homunkulus! “, ging es Joshua schauderhaft durch den Kopf, und seine lockigen Haare stellten sich auf. Er wollte sich am liebsten verstecken oder weglaufen, aber irgendetwas sagte ihm, dass es völlig sinnlos war und so blieb er wie erstarrt stehen.
    Es wurde ihm auch klar, warum die Mädchen und Jungs in der Schule so laut geschrien hatten; sie hatten nicht die kleine Schachbrettfigur gesehen, sondern den Homunkulus!
    Das Wesen beäugte ihn einen Moment und trat dann vollends aus dem Schatten des Waldes heraus. Die hellrosafarbene Fleischfarbe im haarlosen Teil seines Gesichts glänzte nun matt und das Weiß in seinen Augen schimmerte unheimlich im Sternenlicht. An seinem Hals hing eine Kette, an welcher winzig kleine Schrumpfköpfe baumelten. Um seine Hüften trug das kurzbeinige Wesen einen Lendenschurz und auf seinem Rücken hatte es einen Rucksack geschnallt, aus welchem ein bläulich leuchtender Kristall herauslugte.
    „ Der Kristalldieb… “, dachte Joshua und wagte es nicht, sich zu bewegen.
    Der Homunkulus ging ein paar Schritte auf ihn zu, als ob er ganz genau zu wissen schien, dass er dem Jungen weitaus überlegen war, obwohl dieser seine Körpergröße um mindestens das fünffache übertraf. Grinsend blieb der schwarze Gnom vor ihm stehen. Seine spitzen Eckzähne funkelten gierig, wie die einer Fledermaus!
    Dann grummelte der Homunkulus irgendetwas in seiner Gnomensprache vor sich hin. Schließlich formten sich seine Augen zu engen Schlitzen, und dann fing er an zu sprechen, und zwar mit einer unangenehm kratzenden Stimme: „Heute mein Glückstag ist! Du Kalito bist. Ich es riechen kann!“
    Der Gnom sprach abgehackt, warf die Reihenfolge einiger Wörter durcheinander und lachte gelegentlich in sich hinein. Joshua antwortete nicht, aber dass der Homunkulus seinen Namen kannte, machte ihm ein wenig Angst und ließ ihn förmlich erstarren.
    Der Schwarzgnom ging noch einen Schritt vor und betrachtete den Jungen wie einen leckeren Fisch, der ihm gerade ins Netz gegangen

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