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Joshua Fantasio & Kalitos Legende und der schwarze Zeitmesser (German Edition)

Joshua Fantasio & Kalitos Legende und der schwarze Zeitmesser (German Edition)

Titel: Joshua Fantasio & Kalitos Legende und der schwarze Zeitmesser (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Timotheus Bugman
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die den Eingang versperrten. Es waren zwei muskulöse Menschen und ein kleiner Halbling. Die beiden Menschen trugen silberne Rüstungen mit breiten Schulterpanzern und in ihren Händen ruhten schimmernde zweihändige Schwerter. Der schmächtige Halbling gab ein eher kümmerliches Bild gegenüber den beiden hünenhaften Menschen ab, allerdings fehlte es ihm nicht an Selbstbewusstsein.
    In seinem grellen, gelbrosa gestreiften Kostüm ging er der Gruppe ein paar Schritte entgegen. Sein langes, glatt gekämmtes Haar wurde von einer großen Ballonmütze halb verdeckt, die in denselben schrillen Farben glänzte.
    „Bitte lass uns durch, der Zauberrat hat uns gerufen“, sagte Benjamin höflich zu dem Halbling.
    Mit einem überheblichen Gesichtsausdruck strich sich der kleine Mann, der ihm gerade eben bis zum Bauchnabel ging, über die Stirn. Er hob langsam eine Pergamentrolle in die Höhe und öffnete sie sorgfältig. Mit einem prüfenden Blick ging sein Kopf von oben nach unten, dann rollte er das Schriftstück wieder zusammen.
    „Es tut mir leid, ihr steht nicht auf der Gästeliste, es darf nur der Knabe herein!“, antwortete er etwas bösartig und ließ seine Brauen überlegen hochfahren, wobei er Joshua einen ekelerregenden Blick zuschob.
    „Gizmoo!“, polterte Benjamin leise. „Du wirst uns jetzt beide hereinlassen. Ich bin Bote des Zauberrats und der Rat hat mich beauftragt, den Jungen in den Rat zu bringen, und genau das werde ich auch tun.“
    „Ich fürchte nicht , denn ich bin hier der Pförtner. Ich habe die strenge Anweisung erhalten, ausschließlich diejenigen, die auch auf der Gästeliste stehen, einzulassen. Ihr tut das nicht, Benjamin Fordison“, entgegnete ihm der Kleinwüchsige spöttelnd.
    „ Spare dir dein Gerede lieber für etwas anderes auf, Gizmoo!“, sagte Benjamin mit drohender Stimme. „Wenn meine Zauberkünste so klein wie deine wären, würde ich nicht so große Töne spucken. Deine beiden menschlichen Muskelpakete sind auch nicht immer bei dir - falls doch, musst du dir ja keine Sorgen machen.“
    Gizmoos und Benjamins Blick kreuzten sich ; sie schienen sich am liebsten gegenseitig auffressen zu wollen.
    Nach einer kurzen Überdenkzeit blinkten die Augen des Halblings verärgert auf. „Meinetwegen kannst du auch vorbei, ich bin einverstanden“, sagte er Zähne knirschend. „Aber der Zwerg muss draußen bleiben! Es ist vollkommen ausreichend, dass schon zwei Moglinge im Rat sitzen!“
    „Vielen Dank für die Gastfreundschaft“, erwiderte Benjamin ironisch und wollte ihm die Hand reichen, aber da hatte sich der Halbling schon wieder umgedreht und wies seine muskelbepackten Wachen an beiseite zu treten.
    Benjamin bat Grimbi hier zu bleiben. Nur widerwillig fügte sich der Zwerg der Aufforderung. Er nickte schließlich murrend und gab eine bejahendes „Ho“ von sich.
    Nachdem Benjamin und Joshua hinter der roten Eisentür verschwunden waren, stellte sich Grimbi breitbeinig auf den Korridor und fixierte mit seinen Augen stumm die Metalltür. Gelegentlich nahm er auch den Halbling ins Visier und starrte ihn kampflustig an. Als die stechenden Blicke des Zwergs auf Gizmoo trafen, fühlte dieser sich auf einmal gar nicht mehr so wohl in seiner Haut, und bald wünschte er sich, er hätte auch ihn durchgelassen, denn auch er wusste, dass Zwerge, wenn sie erst einmal so richtig sauer waren, alles kurz und klein schlagen konnten.
    Hinter der roten Tür führte ein breiter Gang spiralförmig empor, wie ein gewaltiges Schneckenhaus, welches weiter oben immer breiter wurde. An den Außenwänden hingen alte Porträts von Oberhäuptern und Ratsmitgliedern aus längst vergangenen Tagen. Die Bilder wiesen etliche Farbrisse auf und die Rahmen waren porös und morsch; sie mussten schon seit Jahrhunderten hier hängen, dachte Joshua.
    Auf halber Strecke fiel ihm plötzlich der merkwürdige Begriff wieder ein, den der Halbling benutzt hatte: Moglinge .
    „Was sind Moglinge?“, fragte er schließlich und schaute zu Benjamin auf.
    „Ein Moglin oder mehrere Moglinge sind Nichtzauberer, wie zum Beispiel die Zwerge“, antwortete der Bote des Zauberrats. „Es schließt alle Wesen ein, die nicht zaubern können, sei es von Natur aus oder weil sie es nie gelernt haben und nicht wissen wie Zauberei funktioniert.“
    „Dann bin ich also auch ein Moglin?“
    „Noch, Joshua.“
    Die Worte gaben ihm Hoffnung. Benjamin wusste bestimmt mehr über die Tagung des Zauberrats als er zugab, dachte er

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