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Joshua Schreck: Fischer. Nur für Jungs (German Edition)

Joshua Schreck: Fischer. Nur für Jungs (German Edition)

Titel: Joshua Schreck: Fischer. Nur für Jungs (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lee Bacon
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der Rauch-Gestalt geworfen hast?«
    Ich nickte. So eine Sache vergaß man ja schließlich nicht so leicht.
    »Nun, als das Stück Tofu spontan in Flammen aufging, behielt es trotzdem noch etwas von seiner charakteristischen klebrigen Beschaffenheit. Als du es auf die Rauch-Gestalt geschleudert hast, blieben ein paar von den Nanowesen an dem Klumpen verbranntem Tofu kleben.«
    »Als wir aus der Messehalle flohen, sah dein Vater den Tofu – und was darin eingeschlossen war«, erklärte Mom.
    Ich erinnerte mich an das Chaos in der Halle. Brennende Stände, randalierende Rauch-Gestalten. Und daran, wie Dad plötzlich stehen blieb und irgendwas aus den Trümmern aufhob. Mit seiner super Sehschärfe hatte er die Nanowesen entdeckt, die an dem Tofu klebten.
    »Als wir nach Hause kamen, haben dein Vater und ich eines dieser Nanowesen deaktiviert und in den Behälter gelegt, um es zu beobachten«, sagte Mom. »Im Innern seines Schaltkreises befindet sich ein Chip, der mit Aufspür-Koordinaten programmiert ist. Wenn wir auf diesen Chip zugreifen könnten, ließe sich herausfinden, wohin all die Schurken gebracht wurden.«
    Ich spürte einen Hoffnungsschimmer. »Und dann könntet ihr herausfinden, wer so was macht!«
    Dad seufzte. »Ganz so einfach ist es leider nicht. Wer immer das hier entwickelt hat, wusste genau, was er tat. Der Chip sitzt in einem schützenden Titangehäuse. Um an den Chip heranzukommen, muss man das Gehäuse aufbrechen. Aber wenn man das Gehäuse aufbricht, zerstört man den Chip.«
    »Das heißt, das war’s? Es gibt keine Möglichkeit, die Dinger zu stoppen?«
    Die Rauch-Gestalten waren noch immer da draußen. Sie konnten jederzeit wieder angreifen.
    Ich starrte in den Glasbehälter. Er wirkte leer, doch er konnte meine Familie vernichten.
    Moms Stimme zerriss das Schweigen. » Eine Möglichkeit gibt es vielleicht, an den Chip heranzukommen«, sagte sie. »Eine chemische Substanz, die zenoplyrische Säure heißt. Sie ist aber extrem gefährlich.«
    »Vor zwei Jahren haben wir versucht, eine Ladung davon zu stehlen, aber Captain Saubermann musste sich ja unbedingt einmischen.« Dad starrte wütend auf den Zeichentisch. »Er hat mir damals fast das Fußgelenk gebrochen, dieser Idiot.«
    »Wie auch immer«, fuhr meine Mom fort. »Eine kleine Menge zenoplyrische Säure könnte das Titangehäuse um den Chip auflösen –«
    »Ohne den Chip selbst zu zerstören –«
    »Was uns die Möglichkeit gäbe, herauszufinden, wohin die Superschurken gebracht wurden.«
    »Aber ihr habt gesagt, das Zeug ist gefährlich.«
    » Extrem gefährlich«, betonte Dad. »Doch es gibt eine Adresse in einem Vorort der Stadt, wo ein paar Fläschchen zenoplyrische Säure zu kriegen sind. Bei ChemiCo Labs. Natürlich verwahren sie die Fläschchen unter strengsten Sicherheitsmaßnahmen. Mit bewaffneten Schutzleuten. Mit Überwachungskameras. Und so weiter.«
    »Und … wie wollt ihr an das Zeug rankommen?«
    »Ach, uns wird schon irgendwas einfallen«, sagte Dad, und ein vertrautes Leuchten blitzte in seinen Augen auf. »So wie uns eben immer etwas einfällt.«

13
    Superhelden hängen nicht mit Superschurken rum. Und wenn doch, wird dabei meistens jemand verletzt.

    »Kommst du mit in den Hauswirtschaftsraum?«, fragte Milton, als wir am nächsten Tag nach dem Mittagessen auf den Pausenhof gingen. »Ich weiß aus zuverlässiger Quelle, dass da noch jede Menge verschmähte Kekse aus der zweiten Stunde rumliegen.«
    Ich zuckte die Schultern und starrte auf einen Riss in der Teerdecke.
    »Was ist los mit dir?«, fragte Milton. »Du wirkst, als ob du in einer völlig andern Welt wärst. Du kannst dich auf überhaupt nichts länger konzentrieren als – oh, schau mal.« Er zeigte nach vorn. »Da ist Sophie.«
    Sophie saß auf einer Steinstufe und aß ihre Pausenbrote aus einer braunen Papiertüte. In dem Moment, als ich sie sah, fällte ich meine Entscheidung. Ich würde ihr für den Rest meines Lebens aus dem Weg gehen. Superhelden hingen nicht mit Superschurken rum. Das Gleiche galt auch für ihre Kinder.
    »Hast du eigentlich noch vor, mit uns an dem Projekt zu arbeiten?«, fragte Milton. »Wir treffen uns nämlich nach der Schule im Spuckschlecht.«
    Ich hatte total vergessen, dass das heute war. Aber ich würde hart bleiben und Sophie für den Rest meines Lebens aus dem Weg gehen.
    »Können wir uns nicht lieber an einem andern Tag treffen?«, fragte ich. Mit anderen Worten nie.
    »Äh … wie wär’s mit Fritten?«, machte

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