Julia Ärzte zum Verlieben Band 49
für die Suppe geholt, um sie gleich in den Topf …“
„Eleni, darf ich Ihnen Cathy vorstellen? Sie ist die neue Ärztin bei uns im Krankenhaus.“
Cathy und Eleni schüttelten sich herzlich die Hände. „Schön, Sie kennenzulernen, Frau Doktor. Es freut mich, dass Sie Yannis heute Abend Gesellschaft leisten. Er ist viel zu viel allein. Es ist nicht gut für einen Mann, wenn …“
„Vielen Dank, Eleni. Ich werde die Kräuter selbst in den Topf geben. Sicher möchten Sie gern nach Hause gehen.“
„Nun ja. Brauchen Sie mich wirklich nicht mehr?“
„Das Essen steht im Ofen. Ich denke, wir werden allein zurechtkommen, Eleni. Danke, dass Sie alles vorbereitet haben. Bis morgen dann. Kali nichta .“
„ Kali nichta, Yannis. Cathy.“ Sie nickte den beiden freundlich zu und verschwand.
„Sie ist ein wahres Goldstück“, erklärte Yannis, während er zum Kühlschrank ging. „Hättest du gern etwas Champagner?“
„Das wäre wundervoll.“ Sie sah neugierig durch die Scheibe des Backofens. „Was ist da drin?“
Vorsichtig öffnete Yannis die Flasche. „Ich glaube, Eleni hat von Hühnchen gesprochen. Vielleicht war es aber auch Lamm. Um halb neun muss ich den Bräter herausholen, dann sehen wir es. Dort drüben im Topf ist auch noch frisches Gemüse.“
„Du hast recht, Eleni ist wirklich ein wahrer Schatz.“
Er reichte ihr ein Champagnerglas. „Ja, ich habe Glück. Maroula war auch eine gute Köchin, und so …“ Er brach ab. „ Yamas! Cheers!“
Während Cathy den ersten Schluck trank, wurde ihr klar, dass sie bereits geahnt hatte, dass Maroula eine gute Köchin gewesen sein musste. Diese Küche war einfach perfekt eingerichtet.
„Soll ich mal einen Blick in den Ofen werfen?“, schlug sie fachmännisch vor.
„Gute Idee. In der Zwischenzeit kümmere ich mich um die Suppe.“
„Das kann ich doch auch machen, Yannis.“ Sie nahm die Kräuter, die Eleni auf die Anrichte gelegt hatte, und roch daran.
„Oregano! Wie wundervoll. Das ist mein Lieblingsgewürz.“ Großzügig streute sie es in die köchelnde Suppe.
„Und dort drüben liegen Rosmarinzweige. Ich schätze, Eleni hat Lamm für uns gekocht.“
Prüfend blickte Cathy sich in der Küche um. „Weißt du, wo Eleni die Topflappen aufbewahrt? Oh, da liegen sie!“ Als sie die Ofentür öffnete, bestand kein Zweifel mehr daran, dass sie heute Abend Lamm essen würden. Der köstliche Geruch ließ ihr das Wasser im Mund zusammenlaufen.
Vorsichtig wendete sie die Lammkeule in der Kasserolle. Kochen war gar nicht so schwierig. Vor allem dann nicht, wenn jemand anders alles perfekt vorbereitet hatte.
Cathy schob die Lammkeule wieder in den Ofen und richtete sich auf. Hoffentlich hatte Yannis bemerkt, wie professionell sie sich um das Essen gekümmert hatte.
Mist! Versuchte sie etwa, ihn zu beeindrucken?
Nein, beruhigte sie sich selbst. Sie half nur einem alleinstehenden Mann beim Kochen.
„Es schmort gemütlich vor sich hin“, erklärte sie ihm so beiläufig, als wäre die Zubereitung eines Sonntagsbratens eine ihrer leichtesten Übungen. „In einer Viertelstunde können wir essen.“
Yannis nickte zufrieden, legte seinen Arm um ihre Schultern und führte sie ins Wohnzimmer. Sofort fiel Cathys Blick auf die großen, offenen Flügelfenster. „Dieser Blick ist einfach unglaublich!“
Sie sank auf das Sofa und sah hinaus aufs Meer. Yannis setzte sich neben sie, nachdem er die Champagnerflasche auf dem niedrigen Tisch abgestellt hatte.
Schweigend genossen sie den Ausblick.
Schließlich stand Cathy auf und erklärte, sie wolle nach der Lammkeule sehen. Das Fleisch sah gut aus, als sie es aus der Kasserolle holte und auf eine Platte legte. Erinnerungen an ihre Mutter kamen ihr in den Sinn – die hatte sonntags immer sehr geschäftig in der Küche gewerkelt.
Cathy konnte förmlich ihre Stimme hören. „Man muss das Lamm immer erst etwas ruhen lassen, bevor man es serviert“, hatte sie bei so mancher Gelegenheit verkündet, wenn gerade mal wieder ein neuer Mann in die Familie aufgenommen worden war. Ihr Vater hatte kein Interesse an dem häuslichen Glück gehabt und war schon früh verschwunden.
„Eleni hat im Esszimmer für uns gedeckt. Ich nehme schon mal die Suppe mit.“ Yannis griff nach dem Topf und füllte die Suppe in eine Terrine, die Eleni bereitgestellt hatte.
Cathy folgte ihm ins Esszimmer, das ebenfalls beeindruckend war. Ein großer Kristalllüster hing in der Mitte des Raums und sorgte für eine perfekte
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