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Julia Ärzte zum Verlieben Band 50

Julia Ärzte zum Verlieben Band 50

Titel: Julia Ärzte zum Verlieben Band 50 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alison Roberts
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gespürt. Jedoch nicht unangenehm überrascht. Als ihre Lippen sich trafen, kam es ihr vor wie ein Wunder, und ihm schien es ähnlich zu gehen. Ein Zauber, der sie beide unwiderstehlich in seinen Bann zog, bis sie Matts Stimme im Flur gehört hatten.
    Da Becca unwillkürlich die Wangen heiß wurden, senkte sie den Kopf und wickelte den Müsliriegel aus. „Ich hoffe, du hast auch unser Abendessen da drin“, meinte sie scherzhaft. „Für den Fall, dass wir irgendwo hier draußen übernachten müssen.“
    Eine Nacht mit Jet, wer hätte das gedacht?
    Sie blickte nicht auf, weil sie merkte, dass er sie aufmerksam ansah.
    „Macht dir das was aus?“, fragte er.
    „Nein“, schwindelte sie. „Natürlich nicht.“ Schnell setzte sie hinzu: „Ich habe im Rahmen meiner Pilotenausbildung auch einen Überlebenskurs gemacht. Ich kann ein ziemlich gutes Iglu bauen.“
    „Ausgesprochen nützlich.“
    „Eine Buschhütte kriege ich auch hin.“
    „Wie wäre es mit einem Baumhaus?“, entgegnete er ironisch.
    Becca warf ihm einen finsteren Blick zu. Musste er ihr wieder das Gefühl geben, ein Kind zu sein? „Falls es dir noch nicht aufgefallen sein sollte, ich bin jetzt erwachsen, Jet.“
    Noch immer spielte ein leises Lächeln um seine Mundwinkel. Seine Augen verdunkelten sich jedoch, und der Ausdruck darin wurde plötzlich ernst. „Oh, das ist mir durchaus aufgefallen.“
    Zum Glück hatte sie ihren Müsliriegel schon aufgegessen, denn ihre Kehle wurde auf einmal so eng, dass sie beim besten Willen nichts mehr hätte herunterbringen können. Erneut durchzuckte sie die Erinnerung an jenen Kuss. Der winzige Moment, als sie ihre Lippen voneinander gelöst hatten. Der Augenkontakt, der nur Sekundenbruchteile gedauert hatte. Und doch hatte Becca gewusst, dass die Anziehung auf Gegenseitigkeit beruhte, selbst wenn Jet sie danach ignoriert hatte.
    Vielleicht war das Gefühl durch die nachfolgenden Geschehnisse zerstört worden, aber es war da gewesen.
    So wie jetzt.
    Becca konnte nicht wegschauen. Mit seinem Blick zeigte ihr Jet, dass er sie als begehrenswerte Frau wahrnahm.
    Von diesem Augenblick hatte sie früher geträumt. Aber jetzt hatte sie keine Chance mehr, darauf einzugehen. Es wäre alles viel zu kompliziert und schmerzlich. Es ging nicht.
    Schließlich zwang Becca sich, den Blickkontakt zu unterbrechen, und sah über Jets Schulter ins Leere. Angestrengt bemühte sie sich, wieder normal zu atmen und ihre Fassung zurückzugewinnen.
    „Ja, er ist da“, murmelte Jet leise. „Er ist immer da.“

5. KAPITEL
    Als Becca zum zweiten Mal stolperte, war Jet nahe genug, um sich umzudrehen und sie aufzufangen.
    „Sollen wir wieder haltmachen?“
    „Nein, noch nicht.“
    Zwei Stunden hatten sie gebraucht, um auf dem Bergkamm so weit wie möglich voranzugehen. Inzwischen befanden sie sich auf dem Abstieg in die Schlucht. Wenn sie den nächsten Kamm erreicht hatten, so vermutete Jet, wären sie imstande, die andere Seite der Insel zu sehen und die Station zu entdecken.
    „Lass die Tasche liegen. Dann kannst du dein Gleichgewicht besser halten.“
    Becca schüttelte den Kopf. Sie hatte die Tasche schon so weit getragen. Obwohl ihr Arm schmerzte, wollte sie jetzt auf keinen Fall aufgeben. „Du brauchst die Sachen doch bestimmt.“
    „Wahrscheinlich haben sie den ganzen Kram auch in der Erste-Hilfe-Ausrüstung in der Station.“
    „Falls die nicht unter Schutt oder sonst was begraben ist“, gab sie zurück.
    Vielleicht sogar unter Lava? Die Wanderung brachte sie dem Vulkan mit jedem Schritt näher. Den blauen Himmel hatten sie hinter sich gelassen, und über dem Laubdach des Waldes und den Bergspitzen war es grau. Von Wolken oder Asche? Die Luft wirkte so klar, dass sie noch immer keine Masken trugen.
    Jet brummte nur, wandte sich ab und ging weiter. Er hatte die wesentlich schwierigere Aufgabe, da er den Weg suchen und sich durchs Unterholz schlagen musste. Außerdem prüfte er auch den Untergrund, und mehr als einmal stellte sich ein Fels oder ein morscher Ast als unsicher heraus. Becca sah Jet nach einem solchen Vorfall eine Weile humpeln, und danach schien er etwas vorsichtiger zu sein.
    „Pass auf, wohin du trittst“, sagte er zu ihr.
    Er hatte recht. Sie sollte sich lieber konzentrieren, anstatt ihre Gedanken immer wieder zu Jets seltsamer Bemerkung von vorhin abschweifen zu lassen.
    Er ist da. Er ist immer da.
    Für ihn war Matts Geist also genauso gegenwärtig wie für sie. Und nicht nur ihretwegen. Bei der

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