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Julia Ärzte zum Verlieben Band 53

Julia Ärzte zum Verlieben Band 53

Titel: Julia Ärzte zum Verlieben Band 53 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lucy Clark Sarah Morgan Alison Roberts
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Arzt – zumindest nicht wie einer von jenen Ärzten, die sie bisher in modernen städtischen Krankenhäusern kennengelernt hatte. Aber sie befand sich hier auch im australischen Westen, den man gut und gerne mit dem Outback vergleichen konnte.
    Sie gingen um das Gelände der alten Klinik herum und eine Straße hinunter, die kaum mehr war als eine Spur in dem endlosen gelbroten Sand. Dann schlug Joss einen noch schmaleren Weg ein, und schließlich gelangten sie auf ein Grundstück mit Gummibäumen und blühenden Sträuchern. Das Grün der Blätter und das Braun der Stämme harmonierten gut mit dem Ocker der Erde. Hier und dort wuchsen einige Grasbüschel, doch sie waren nicht saftig grün, sondern braun und vertrocknet.
    Melissa überkam ein leichtes Unbehagen. „Hmm – Joss?“
    „Ja?“
    „Sind Sie sicher, dass wir hier richtig sind?“
    Um seine Lippen zuckte es belustigt, als er sich zu ihr umdrehte. Eine scherzhafte Antwort lag ihm auf den Lippen, doch als er in ihr müdes Gesicht schaute und den unsicheren Blick in ihren Augen sah, war ihm klar, dass sie für heute genug hatte. Vermutlich sehnte sie sich nur noch nach einem Bett unter einem kühlenden Ventilator. „Ganz sicher“, beruhigte er sie.
    Sie gingen an einem Haus vorbei und gelangten in den hinteren Teil des Grundstücks, wo noch mehr Gummibäume standen. Sie waren mit buntem Lametta behängt und erinnerten Melissa daran, dass vor einer Woche Weihnachten gewesen war. Heute um Mitternacht begann das neue Jahr, und mit ihm ein neuer Lebensabschnitt für sie.
    Sie dachte an Dex, und ihr Magen zog sich nervös zusammen. In wenigen Minuten würde sie ihm gegenüberstehen. Wie ihre Begegnung wohl ablaufen würde?
    Melissa wurde aus ihren Gedanken gerissen, als Joss einer Frau, die gerade Wäsche aufhängte, einen fröhlichen Gruß zurief.
    „Das hier ist unsere neue Ärztin“, erklärte er und machte die beiden Frauen miteinander bekannt.
    Melissa streckte lächelnd ihre Hand zum Gruß aus und war dann überrascht, als die andere Frau sie überschwänglich umarmte.
    „Oh, Doc Joss hat es geschafft! Er hat eine Ärztin für uns gefunden!“
    Die Frau war ganz aus dem Häuschen. Immer wieder drückte sie Melissa an sich, bis diese Joss einen Hilfe suchenden Blick zuwarf.
    „Schon gut, Minerva“, sagte er mit einem leisen Lachen. „Nun lass sie mal wieder los.“
    „Sie haben es geschafft, Doc Joss! Sie ist hier! Sie ist hier!“ Minerva konnte sich gar nicht mehr beruhigen, ließ jedoch von Melissa ab.
    Melissa glättete ihr Kleid. „Meine Ankunft scheint hier gut aufgenommen zu werden“, meinte sie amüsiert.
    „Das auf jeden Fall.“ Joss senkte die Stimme und trat einen Schritt näher, wobei ihr ein Hauch seines würzigen Aftershaves entgegenwehte. „Ich habe nämlich schon seit Längerem versucht, eine Ärztin nach Didja zu locken.“
    „Ach so, deshalb bin ich gleich für ein Jahr verpflichtet worden“, bemerkte sie gedehnt.
    „Richtig“, gab er zu und zog seine Sonnenbrille auf die Nasenspitze, um Melissa direkt anzusehen.
    Melissa hielt unwillkürlich die Luft an, als sie in das faszinierendste Paar blauer Augen blickte, das sie jemals gesehen hatte. Erst bei Minervas erneutem Begeisterungsausbruch schaffte sie es, ihren Blick wieder loszureißen. Was hatte sie sich bloß dabei gedacht, ihren zukünftigen Vorgesetzten so anzustarren? Sie sah, wie Minerva erneut die Arme ausstreckte, und wappnete sich gegen eine neue Umarmung.
    „Lass sie in Ruhe.“ Sanft, aber bestimmt legte Joss der Frau die Hand auf die Schulter.
    „Ich werde gleich alle anrufen. Heute ist ein Glückstag!“, rief diese, während sie ins Haus eilte.
    Joss nahm die beiden Koffer wieder auf, und sie setzten ihren Weg fort.
    „Wenn alle Leuten so reagieren wie Minerva, dann wird Ihre Sprechstunde bestimmt immer voll sein“, bemerkte er.
    „Damit habe ich kein Problem.“ Die Arbeit würde ihr nichts ausmachen, solange ihr genug Zeit blieb, ihren Bruder kennenzulernen.
    Nachdem sie das Grundstück durchquert hatten, gelangten sie auf einen gepflasterten Fußweg. Dann lag auch schon die Hauptstraße von Didjabrindagogalon – oder Didja, wie die Einheimischen es liebevoll nannten – vor ihnen.
    „Dort drüben ist die Klinik.“ Joss deutete auf ein Gebäude, das schräg gegenüberlag. Melissa atmete auf. Das entsprach schon eher dem, was sie sich vorgestellt hatte. „Der Praxis ist ein kleines Krankenhaus mit zehn Betten angeschlossen, und wir haben auch

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