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Julia Ärzte zum Verlieben Band 54

Julia Ärzte zum Verlieben Band 54

Titel: Julia Ärzte zum Verlieben Band 54 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Fiona Mcarthur Amy Andrews Anne Fraser
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soll ich tun?“
    „Falls du ohne Probleme die Tür öffnen kannst, schnapp dir die Taschenlampe und sieh nach, was die Maschine hält. Am besten auf Zehenspitzen, wenn du verstehst, was ich meine. Der Aufprall sollte die Notfunkbake aktiviert haben, sodass die Flugverkehrskontrolle weiß, wo wir sind. Aber sie wollen sicher einen Bericht – sobald wir wissen, womit wir es zu tun haben, gebe ich ihnen Bescheid.“
    Luca blickte Mia an. Der Hubschrauber war mit einer leichten Linksneigung, aber in aufrechter Position gelandet. Sich in ihm zu bewegen, dürfte kein Problem sein. Aber Brian hatte recht: Solange sie nicht wussten, wie stabil der Untergrund war, durften sie kein Risiko eingehen.
    „Schnall dich an“, sagte er und griff nach der Taschenlampe, die über seinem Kopf an der Kabinenwand klemmte.
    Angst beschlich sie wieder. „Sei vorsichtig, Luca.“
    Er nickte und drehte sich langsam in seinem Sitz. Im Licht der Taschenlampe sah er, wie der Regen gegen das Fenster klatschte, aber die Tür schien frei von Buschwerk zu sein. Er entriegelte sie und schob sie auf. Eisiger Regen schlug ihm entgegen. Luca legte sich auf den Boden, streckte den Kopf hinaus und leuchtete mit der Lampe unter den Hubschrauber.
    Die Maschine klemmte zwischen drei dicht beieinanderstehenden massiven Baumstämmen und wurde von einem Geflecht dicker Äste gestützt. Das Heck steckte zwischen zwei weiteren Bäumen.
    Luca richtete den Lichtstrahl Richtung Waldboden. Ob es an dem starken Regen lag, an der Dunkelheit oder allein an der Entfernung, konnte er nicht einschätzen, aber der Boden war nicht auszumachen. Luca blickte in einen wirbelnden Abgrund aus Wolkenfetzen und schattenschwarzer Nacht.
    Er kroch rückwärts und schloss behutsam die Tür. An den Schultern war sein Overall klatschnass, und dort, wo der Helm sein Gesicht nicht bedeckte, lief ihm das Wasser über die Haut, als wäre er gerade aus der Dusche gekommen.
    Er stellte sich hin und wippte probehalber. Als der Hubschrauber sich nicht rührte, wippte Luca noch einmal, diesmal stärker. „Gut. Ich glaube, das hält.“
    Brian gab die Informationen an die Flugkontrolle weiter. Luca testete inzwischen weiter und bewegte sich in jeden Winkel des beengten Raums. Nichts passierte.
    Unwillkürlich stieß er einen Seufzer der Erleichterung aus.
    „Schlechte Neuigkeiten“, verkündete Brian da. „Bei dem Mistwetter können sie keinen Hubschrauber rausschicken. Sie hätten uns über die Rettungswinde rausgeholt, aber Wind und Regen sind zu stark, das wäre zu gefährlich. Die Wetterfrösche meinen, dass der Sturm sich noch ein paar Stunden in dieser Gegend austobt. Wir sitzen also bis Tagesanbruch hier in der Wildnis fest … wie die verdammte Familie Robinson.“
    Mia hörte ihn lachen, doch schon beim nächsten Atemzug tief aufstöhnen.
    „Wir müssen uns sein Bein ansehen“, sagte sie zu Luca.
    „Ich glaube, die Maschine ist stabil genug, dass wir Brian vom Sitz ziehen und hier auf die Trage bringen können. Aber er wird die Zähne zusammenbeißen müssen.“
    „Vielleicht sollten wir erst den Bruch schienen, wir haben Vakuumschienen dabei.“
    „Gute Idee. Schnall dich ab, aber vorsichtig. Und lass den Helm auf. Wir sollten erst ausprobieren, ob wir beide uns gefahrlos bewegen können.“
    Mia erhob sich. Luca hielt ihr die Hand hin, und sie sah ihn an, während sie ihre hineinlegte.
    „Du bist ja eiskalt“, murmelte er.
    Sie hatte es gar nicht gemerkt. „Der Wind pfeift hier rein“, antwortete sie abwesend, während sie die Wärme seiner Finger genoss.
    Und nicht nur das. Luca schien der Situation gewachsen. Er blieb bewundernswert ruhig, und trotz Kälte, Angst und Dunkelheit fühlte Mia sich beschützt.
    „Vorn bei Brian, vermute ich“, sagte er. „Hol du die Schiene, aber langsam.“
    Widerstrebend ließ sie seine Hand los. Sie hatte sich sicher gefühlt … was keinen Sinn ergab. Sie hingen immer noch in einem Baum, in einem flugunfähigen Hubschrauber, inmitten eines Sturms!
    Es bewies ihr nur, was sie immer schon gedacht hatte: Liebe ist verrückt.
    Zögernd machte sie einen Schritt und dann noch einen, auf die Vorratsfächer zu. Wie auf Booten wurde auch in einem Rettungshubschrauber der begrenzte Platz optimal ausgenutzt, und Mia wusste genau, wo was lag. Der Boden unter ihren Füßen schwankte nicht, während sie sich Zentimeter für Zentimeter vorwärts bewegte.
    Sie holte die aufblasbare Schiene und die Pumpe heraus und drehte sich zu Luca um.

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