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Julia Aerzte zum Verlieben Band 60

Julia Aerzte zum Verlieben Band 60

Titel: Julia Aerzte zum Verlieben Band 60 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lucy Clark , Janice Lynn , Amy Andrews
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General. Wir haben uns während meiner Zeit als Assistenzärztin getroffen. Unsere Beziehung war ernst, wir haben gemeinsam Häuser besichtigt und uns sogar über Schulen für unsere ungeborenen Kinder Gedanken gemacht. Ich habe wirklich geglaubt, mit ihm hätte ich endlich meinen Platz im Leben gefunden.“
    „Und dann?“
    „Und dann hat sich alles verändert. Zum Schlechten. Ich hatte damals rotgefärbte Haare mit grünen Strähnen. Sobald unsere Beziehung wirklich ernst war, fand Kennedy das unmöglich. Ich brauchte eine andere Frisur. Er hat einen Termin für mich bei dem Friseur seiner Mutter gemacht, damit der mich wieder in Ordnung bringt. Das waren seine Worte. Ihm gefiel nicht, wie ich mich kleidete, also ist er losgegangen und hat für mich eingekauft. Eines Tages kam ich nach Hause, und da hingen lauter Designerklamotten im Schrank. Sehr schön, sehr teuer, aber ganz und gar nicht mein Stil. Das war einfach nicht ich.“
    „Es klingt, als hätte er versucht, einen anderen Menschen aus dir zu machen. Die perfekte Chirurgengattin wahrscheinlich.“
    „Genau.“ Überrascht stellte Honey fest, dass die Erinnerung daran plötzlich nicht mehr so sehr schmerzte. „Er hat sogar zwei Plätze in einem renommierten Internat in Sydney reserviert, ohne auch nur mit mir zu sprechen. Ich würde meine Kinder niemals auf ein Internat schicken.“ Energisch wischte sie ein paar Krümel vom Tisch. „Ich war als Kind oft einsam und habe mich von meinen Eltern verlassen gefühlt, das werde ich meinen Kindern nicht antun. Ich möchte ihnen etwas geben, worauf sie stolz sein können, schöne gemeinsame Erinnerungen, so, wie du und deine Brüder sie haben. Außerdem will ich nicht nur zwei Kinder, sondern mehr. Kennedy meinte, ich wäre unvernünftig.“
    Sie holte noch einmal tief Luft. Die Wut auf ihn war noch immer nicht ganz verraucht. „Ich dachte, ich hätte ein Zuhause gefunden, aber es stellte sich heraus, dass es ein Gefängnis war. Seitdem frage ich mich, ob ich nicht einen unmöglichen Traum verfolge. Vielleicht gibt es diesen Ort für mich einfach nicht.“
    „Du hast Kennedy verlassen.“
    „Ja.“ Honey nickte. „Das ist jetzt fünf Jahre her.“
    „Als du eigentlich erst sechs Jahre alt warst.“ Edward hoffte, mit dem Scherz ihre Stimmung wieder zu heben.
    Honey schenkte ihm ein kleines Lächeln. „Ich bin danach wieder nach Sydney gezogen, zu meinen Großeltern. Ich brauchte einen Ort, wo ich mich sicher fühlen konnte, um meine Gefühle zu ordnen und herauszufinden, wie es weitergehen sollte.“
    „Und deine Eltern? Hast du sie wirklich nie wiedergesehen, nachdem du weggegangen warst?“
    „Doch. Etwa drei Jahre nach meinem Auszug. Ich bin zu Woodys achtzehntem Geburtstag da gewesen. Es war eine Katastrophe. Meine Eltern waren entsetzt über mein Medizinstudium. Sie sind der festen Überzeugung, dass meine Großeltern mich einer Gehirnwäsche unterzogen haben.“
    Edward hob die Augenbrauen. „Im Ernst?“
    „Ja, wirklich. Sie wollten, dass ich Tierärztin werde und ein Heim für herrenlose Tiere eröffne oder so etwas. Ich habe dir ja erzählt, dass ich als Kind immer für verletzte Tiere gesorgt habe. Das hat ihnen gefallen, aber Menschen heilen? Mit Schulmedizin? Auf keinen Fall.“ Honey seufzte auf. „Wir hatten einen Riesenkrach, es war furchtbar. Der arme Woody, es war immerhin sein Geburtstag.“
    „Wie hat er es denn verkraftet?“
    Die Erwähnung ihres Bruders entlockte Honey ein Lächeln. „Oh, er hat mir verziehen. Er meinte hinterher, es wäre einen Versuch wert gewesen, die Familie zusammenzubringen, auch wenn es offensichtlich ganz und gar nicht funktioniert hatte.“
    „Ihr habt also noch Kontakt? Nicht nur wegen der Geißblattseife?“, fragte Edward.
    „Oh ja. Ich habe Woody mit großgezogen, ich würde ihn nie verlassen. Er war fünfzehn, als ich auszog. Ich habe ihm ein Handy gekauft, und so sind wir immer in Kontakt geblieben. Meine Eltern sind natürlich gegen Handys, aber er hat es irgendwie geschafft, es zu behalten. Wir telefonieren noch immer jede Woche, aber wir reden selten über unsere Eltern. Ich … ich will nicht über sie sprechen. Sie haben sich nie für mein Wohlergehen interessiert, jetzt interessiere ich mich nicht mehr für ihres.“
    Edward schaute sie lange an. Er verstand den Schmerz und die tiefe Verletzung. „Familien sind eine schwierige Sache. Es ist nicht einfach, Kinder großzuziehen. Ich habe mich mit meinen Brüdern so oft gestritten, als

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