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Julia Aerzte zum Verlieben Band 61

Julia Aerzte zum Verlieben Band 61

Titel: Julia Aerzte zum Verlieben Band 61 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alison Roberts , Meredith Webber , Amy Andrews
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konzentrieren.
    Ernies EKG zeigte einen massiven Myokard-Infarkt. Er bekam die richtigen Medikamente, um den Prozess aufzuhalten. Aber solche Patienten waren oft instabil, und Alessandro fürchtete, dass es bei Ernie zu einem Herzstillstand kam, bevor die Medikamente wirken konnten. Oder dass sein Herz bereits zu sehr geschädigt war.
    „Zwei Minuten“, antwortete jemand hinter ihm.
    Doch diese zwei Minuten blieben dem alten Mann nicht mehr. Alessandros schlimmste Befürchtungen bewahrheiteten sich, als der Monitoralarm ausgelöst wurde und Ernie das Bewusstsein verlor.
    Er wies auf Nat. „Beginnen Sie mit der Reanimation. Ich werde intubieren. Adrenalin“, befahl er. „Und laden Sie den Defibrillator.“
    Nat zog den Rock ihrer Uniform über die Beine hoch und stieg auf die schmale Liege. Die Knie weit auseinander, balancierte sie am Rand und fing mit der Druckmassage an.
    Jeder Groll, den sie Alessandro Lombardi gegenüber noch empfand, verrauchte augenblicklich, als sie merkte, wie professionell er handelte. Aber es war noch mehr als das. Für ihn ging es hier nicht nur um einen Zweiundsiebzigjährigen, bei dem er nach wenigen Minuten aufgab. Er ließ Ernie jede Chance und hörte erst nach einer halben Stunde auf.
    Er legte seine Hände auf die von Nat, damit sie innehielt. „Danke.“ Dann blickte er auf die Uhr. „Zeitpunkt des Todes: fünfzehn Uhr zweiundzwanzig.“
    Nat schaute hinunter. Alessandro hatte die Ärmel aufgerollt, sodass die dunklen Härchen auf seinen kräftigen, gebräunten Unterarmen zu sehen waren.
    Sie warf ihm einen Blick zu, und ihre Augen trafen sich in einem seltsam solidarischen Gefühl. An seinem niedergeschlagenen Ausdruck erkannte sie, wie sehr es ihm zu schaffen machte, seinen Patienten verloren zu haben.
    Doch dann streifte sein Blick flüchtig ihren Ausschnitt, und Nat spürte, dass ihre Brustwarzen sofort hart wurden, als ob er sie tatsächlich berührt hätte. Sobald er die Augen wieder hob, sah sie nur noch glühende Hitze darin.
    Nach zwei Sekunden war diese Hitze jedoch genauso schnell wieder verflogen, wie sie gekommen war, und Alessandro half Nat von der Liege herunter. Die Beine gaben fast unter ihr nach, und Nat musste sich am Rand des Notfallwagens festhalten, um nicht das Gleichgewicht zu verlieren.
    „Sind Sie okay?“, fragte Alessandro.
    Sie rieb sich die schmerzenden Knie. „Ja.“
    Doch als sie auf Ernie herunterschaute, merkte sie, dass das nicht stimmte. Er war tot, das Zwinkern in seinen Augen für immer erloschen. Dass sie ihn nur zwei Minuten gekannt hatte, machte die Sache nur noch schlimmer. Ein Mensch sollte nicht von Fremden umgeben sterben müssen.
    Wie immer in solchen Fällen überfiel sie eine tiefe Traurigkeit.
    Alessandro nickte. „Wir müssen mit seiner Familie sprechen.“
    Seine Augen waren hart und kalt wie Onyx, keine Spur mehr von der glühenden Hitze von eben.
    Ihr Magen knurrte erneut, doch Nat ignorierte es. Alessandro ging mit langen Schritten voran, und sie folgte ihm. Seine Rückansicht war zugegebenermaßen recht ansprechend. Die Hose lag eng an seinem straffen Po an, und jeder weit ausgreifende Schritt betonte nicht nur die langen, kraftvollen Beine, sondern auch seinen breiten Rücken.
    All das bedeutete jedoch noch lange nicht, dass dieser Mann auch nur im Entferntesten dazu in der Lage war, mit trauernden Angehörigen umzugehen. Er war ja selbst noch in Trauer. Hatte Ernies Tod ihn an seine verstorbene Frau erinnert?
    Als ausgebildeter Facharzt für Notfallmedizin hatte er solche Situationen sicher schon häufiger erlebt. Aber wenn er sich Ernies Familie gegenüber ebenso distanziert verhielt wie mit seinem Sohn, könnte dies für die Angehörigen sehr schwierig werden. Nat fragte sich, ob er sie deshalb mitnahm, damit sie hinterher die Scherben aufsammelte, die er hinterlassen würde. Das war ihr in ihrem Beruf leider schon oft passiert, weil es viel zu viele Ärzte gab, die sich im menschlichen Umgang als völlig unfähig erwiesen.
    Jemandem mitzuteilen, dass ein naher Angehöriger verstorben war, war immer schrecklich. Lieber hätte Nat eine ganze Schicht lang Bettpfannen gesäubert, als mitzubekommen, wie verheerend sich diese wenigen furchtbaren Worte auswirken konnten. Aber Ernies Frau und Kinder hatten es verdient, die Wahrheit zu erfahren. Sie würden Fragen stellen, die beantwortet werden mussten. Davor konnte Nat sich nicht drücken.
    Wieder einmal überraschte sie Alessandro jedoch. Er sprach leise mit seinem

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