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Julia Bestseller Band 144

Julia Bestseller Band 144

Titel: Julia Bestseller Band 144 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Emma Darcy
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zum Einsturz zu bringen.
    Es war der perfekte Ort für Hochzeitsreisende.
    Vorausgesetzt, sie waren verliebt.
    Charlotte verspürte eine unangenehme Enge in der Brust, als die Hotelangestellten die Villa verließen und sie mit Damien allein zurückblieb. Vergiss endlich die Liebe, befahl sie sich immer wieder. Diese Ehe würde auch ohne Liebe funktionieren. Und würde sich hinsichtlich der Kinder, die sie bekommen würden, auf jeden Fall lohnen.
    Damien deutete auf den Swimmingpool und fragte: „Was meinst du, wollen wir erst ein paar Runden schwimmen, bevor wir uns bei einer Massage richtig schön entspannen?“
    „Warum nicht?“ Alles war besser, als an das zu denken, was sie nicht hatte. Sie lächelte ihn an, bevor sie sich umdrehte, um über die Terrasse zu gehen, von der aus sie dem Hotelpersonal nachgeschaut hatten. „Ich gehe nur schnell meinen Badeanzug holen.“ Ihr Gepäck war ins Schlafzimmer gebracht worden. Beim Überqueren der Terrasse überlegte Charlotte, dass sie genauso gut gleich alles auspacken konnte, dann hielt Damiens Stimme sie auf.
    „Du brauchst keinen Badeanzug, Charlotte. Das hier ist ein Privatpool, da ist niemand außer uns.“
    Sie blieb abrupt stehen. Wir können nackt baden. Das war es doch, was er gemeint hatte. Ja, klar, dachte sie. Warum nicht? Nun, höchstens darum, weil sie es noch nie im Leben getan hatte. Und weil sie sich grauenhaft entblößt fühlen würde – hier draußen mit Damien.
    Warum fühlte sie sich ihm gegenüber bloß immer so verletzlich? Sie wusste es nicht. Mit Mark nackt zu sein, hatte ihr nie etwas ausgemacht. Vielleicht weil sie sich ihm in gewisser Weise überlegen gefühlt hatte. Offenbar gab es zwischen einem Schoßhündchen und einem Wolf eben doch einen großen Unterschied.
    Letzte Nacht – in ihrer Hochzeitsnacht – hatte sie Damien die Initiative überlassen, das heißt, sie hatte einfach seine Erwartungen erfüllt. Als ihr jetzt klar wurde, dass er sie provozierte, drückte sie das Kreuz durch. Sie hatte sich entschlossen, diesen Mann zu heiraten. Sollte er sie vielleicht für eine schwache, ängstliche Frau halten? Oh nein, so etwas würde sie nicht auf sich sitzen lassen. Also drehte sie sich rasch um und setzte ein verschmitztes Lächeln auf, das ihr Zaudern erklären wollte.
    „Nun, das wird eine Premiere“, sagte sie.
    Er war schon dabei, sein Hemd aufzuknöpfen, mit demselben finsteren Gesichtsausdruck, mit dem er ihr wahrscheinlich eben noch nachgeschaut hatte. Charlottes Herz setzte einen Schlag lang aus. Was hätte er wohl getan, wenn sie einfach weitergegangen wäre? Aber egal, jetzt heiterte sich sein Gesichtsausdruck jedenfalls deutlich auf. Er horchte auf, hob fragend eine Augenbraue.
    „Eine Premiere?“
    Sie zuckte scheinbar beiläufig die Schultern. „Na ja, weil ich normalerweise eigentlich nicht nackt bade, aber natürlich hast du recht“, sagte sie. „Warum eigentlich nicht?“
    Als er sich das Hemd auszog, kam Charlotte nicht umhin, auf seinen männlichen Oberkörper zu schauen. Seine bronzebraune Haut glänzte in der Sonne. Sein Vater war zwar Engländer, aber seine Mutter war Spanierin gewesen, eine Flamenco-Tänzerin, die kurz nach seiner Geburt an einer Lungenembolie gestorben war. Aufgewachsen in der Obhut von Ammen und Gouvernanten, hatte man ihn im Alter von sieben Jahren in ein Internat gesteckt. Ein richtiges Familienleben hatte er nie kennengelernt.
    Vielleicht hatte er sie ja geheiratet, weil sie bereit war, ihm das zu bieten. Er sah so gut aus, dass er mit Sicherheit nie ein Problem damit gehabt hatte, Frauen fürs Bett zu finden – im Gegenteil. Aber vielleicht war es ja nicht ganz so einfach, eine Frau zu finden, die sich ein Zuhause und Kinder wünschte.
    Verrückt, dass sie sich sexuell von ihm angezogen und gleichzeitig extrem verunsichert fühlte. Das lag wahrscheinlich daran, dass sie befürchtete, im Vergleich zu den viel schöneren Frauen, mit denen er im Lauf der Jahre mit Sicherheit zusammen gewesen war, schlecht abzuschneiden. Es würde unmöglich sein, sich nackt in seiner Gesellschaft ungehemmt zu fühlen, aber das durfte sie sich auf keinen Fall anmerken lassen.
    Sonst sah es womöglich noch so aus, als ob sie glaubte, nicht gut genug für ihn zu sein.
    Aber sie war gut genug für ihn.
    Ihr Aussehen war Nebensache.
    Er hatte sie sich ausgesucht, und mit Geld konnte es nichts zu tun haben, sonst hätte er sich nicht von sich aus bereit erklärt, im Fall einer Scheidung auf alles, was

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