Julia Bestseller Band 144
Beziehungen nicht. Aber es gelang ihm ganz gut, ihr über den Schmerz und Kummer hinwegzuhelfen, wie sie sich eingestand.
Ehe sie ins Büro zurückfuhren, würde sie in Ted Durkins Büro den Mietvertrag unterschreiben. Und am nächsten Samstag konnte sie schon einziehen. Statt der endlos langen und trostlosen Woche, die sie vor sich gesehen hatte, wäre sie jetzt vollauf damit beschäftigt, den Umzug zu organisieren und sich auf die neue Wohnung zu freuen. Jake hatte ihr eine Alternative aufgezeigt, die ihr nie eingefallen wäre. Wenn man sich selbst etwas Gutes antat, sah alles gleich schon wieder viel positiver aus.
Als man ihnen den Champagner serviert und die Bestellung notiert hatte, hob Jake das Glas und lächelte Amy an. „Auf die Zukunft“, sagte er.
„Auf die Zukunft“, erwiderte sie glücklich. „Und vielen Dank für alles, Jake. Ich weiß Ihre freundliche Hilfe zu schätzen.“
„Was sollte ich ohne Ihr Lächeln tun? Davon hängt jeden Tag meine gute Laune ab.“
Sie lachte. Dann lehnte sie sich entspannt zurück und warf ihm einen liebevollen Blick zu. „Ich arbeite gern mit Ihnen zusammen. Es ist nie langweilig.“
„Amy, Sie sind die beste Mitarbeiterin, die ich je hatte. Wir ergänzen uns perfekt.“ Seine Stimme klang so seltsam, dass Amy nachdenklich wurde.
Natürlich meint er nur die Arbeit, beruhigte sie sich jedoch sogleich.
„Jake, Darling!“, rief plötzlich jemand aus.
Amy sah auf. Ausgerechnet eine üppige Blondine legte Jake die Hand mit den lächerlich langen und auffallend lackierten Fingernägeln provozierend auf den Arm.
Die kaum verheilte Wunde schien wieder aufzubrechen. Amy sah Steve vor sich mit seiner Blondine, die keine Rücksicht kannte und der es egal war, ob sie einer anderen Frau den Mann wegnahm. Und diese Frau hier war offenbar genauso rücksichtslos. Sie stellte sich zwischen Amy und Jake, störte die private Feier und verdarb Amy die Stimmung, weil sie Jakes Aufmerksamkeit für sich beanspruchte.
„Was für eine Überraschung, dich hier zu treffen!“, säuselte die Frau unbeirrt weiter.
Ich hasse sie, am liebsten würde ich ihre Hand von Jakes Arm schieben, dachte Amy empört.
„Ein außerordentliches Vergnügen, Isabella“, antwortete Jake sanft und wollte aufstehen, sodass sie die Hand zurückziehen musste.
Isabella – natürlich! Zu allem Überfluss hatte sie auch noch so einen sexy klingenden und exotischen Namen.
„Nein, bleib ruhig sitzen.“ Wieder fand Isabella einen Vorwand, ihn zu betatschen. Sie legte ihm ihre Krallen auf die Schulter und zeigte dabei so perfekte Zähne, dass Amy sie unwillkürlich mit einem Piranha verglich. „Deine Begleiterin kenne ich noch nicht, oder?“
„Amy Taylor … Isabella Maddison“, stellte Jake die beiden Frauen einander vor.
„Hallo“, sagte die Blondine betont gleichgültig und so flüchtig, dass es beinah beleidigend war.
Amy blickte ihr kurz in die katzenhaften grünen Augen und nickte kaum wahrnehmbar. Die Frau verdiente es nicht, höflich behandelt zu werden. Amy wollte Isabella Maddison gar nicht kennenlernen, sie kam ihr wie ein lästiger Eindringling vor. Ganz bestimmt würde sie nicht so tun, als wäre ihr diese raubkatzenartige Blondine willkommen.
Jake, Darling – wie unverschämt sich diese Person benahm! Die Frau war offenbar entschlossen, Anspruch auf Jake anzumelden und eine mögliche Rivalin abzuschrecken.
„Am Samstag war viel los auf der Party, wie ich gehört habe“, schwärmte Isabella.
„Ja, wir hatten viel Spaß“, erwiderte Jake.
Plötzlich reichte es Amy.
„Schade, dass ich nicht dabei war“, mischte sie sich betont wehmütig ein. „Jake und ich haben immer so viel Spaß miteinander. Habe ich recht, Darling?“
Sekundenlang blickte Jake sie verblüfft an. Doch er erholte sich rasch und lächelte rätselhaft. „Ja, nicht wahr?“, stimmte er ihr vielsagend zu.
„Jake behauptet immer, dass wir uns perfekt ergänzen“, fuhr Amy, ohne mit der Wimper zu zucken, fort, weil Jake so bereitwillig mitspielte.
„Dann hätten Sie ihn begleiten sollen, oder?“, stichelte Isabella und zog skeptisch eine Augenbraue hoch.
„Ach, ich weiß nicht.“ Amy zuckte die Schultern und warf Jake einen betont liebevollen Blick zu. „Manche Männer brauchen ihren Freiraum. Dagegen habe ich nichts, solange Jake da ist, wenn ich ihn brauche.“
„Amy ist sehr verständnisvoll“, bekräftigte Jake.
„Na ja, dann vielleicht ein andermal, Jake“, säuselte Isabella
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