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Julia Bestseller Band 146

Julia Bestseller Band 146

Titel: Julia Bestseller Band 146 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michelle Reid
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her.
    „Die Wahl liegt nicht mehr bei ihm.“ Cristina schluchzte laut auf.
    „Die Wahl hat nie bei ihm gelegen!“ Ring und Brief in einer Hand, stand Maria auf, um Cristina mit der anderen festzuhalten. „Er muss Sie heiraten, Cristina, oder er wird nie das Erbe seines Vaters erhalten.“
    Cristina drehte sich zu der anderen Frau um. „Wovon reden Sie? Sein Vater ist seit sechs Jahren tot!“
    „Ich rede nicht von …“ Mrs Scott-Lee brach ab und stieß einen undamenhaften Fluch aus. „Das wird er mir nie verzeihen“, flüsterte sie vor sich hin. „Aber er wird mir meine Einmischung so oder so nicht verzeihen, also …“ Sie blickte Cristina fest ins Gesicht. „Bitte, setzen Sie sich wieder. Ich muss Ihnen ein paar Dinge erklären …“
    Die Besprechung mit Kinsella war mehr als unangenehm. Einmal in die Ecke gedrängt und in ihrem eigenen Netz gefangen, spuckte die loyale Sekretärin Gift und Galle. Mit den beiden jungen Managern als Zeugen, teilte Anton ihr offiziell mit, dass sie aufgrund groben Fehlverhaltens fristlos entlassen sei.
    „Und Sie glauben, ich lasse das so einfach mit mir machen?“, fauchte sie. „Nachdem ich Ihnen sechs Jahre meines Leben gewidmet habe? Seit dem Tag, an dem Sie die Nachfolge Ihres Vaters angetreten haben, arbeite ich daran, mich in Ihr perfektes Wunschbild zu verwandeln, in genau das, was Sie wollen.“
    „Ich will nichts von dem, was Sie sind“, kam es schonungslos von Anton zurück.
    „Nein, natürlich nicht.“ Kinsella bebte vor Wut. „Sie ziehen eine dunkelhaarige Hexe vor, die bei der ersten Gelegenheit nur allzu bereitwillig in Ihr Bett gefallen ist!“
    Wie er es schaffte, dieser Frau nicht den Hals umzudrehen, verstand er selbst nicht. „Wissen Sie, Miss Lane“, erwiderte er schneidend, „der gravierende Unterschied zwischen Ihnen, die so unbedingt in mein Bett fallen will, und irgendeiner Frau, die ich dort haben will, ist der, dass diese Frauen begehrenswert sind – Sie aber nicht.“
    „Aber sie spielt ja auch die Rolle der Straßendirne so gut, nicht wahr?“, sagte Kinsella. „Schließlich ist sie die Frau, die alles tut, um zu bekommen, was sie will. Sie heiratet auch einen fetten alten Mann! Ich frage mich, ob sie auch über ihn so hingekrochen ist wie über Sie!“
    Mit weißem Gesicht, angewidert von dieser letzten niederträchtigen Bemerkung, sah Anton unwillkürlich zu der Tür, die Konferenzraum und Suite miteinander verband. Heute war sie geschlossen, doch gestern …
    Ein eiskalter Schauder rann ihm über den Rücken, als er sich den Verlauf der Dinge in Erinnerung rief. Gestern also war Kinsella in den Konferenzraum gekommen und der Spur der verstreuten Kleidungsstücke gefolgt, hatte zugesehen bei dem, was allein zwischen ihm und Cristina hätte bleiben sollen. Seine Haut begann zu prickeln bei der Vorstellung, wie Kinsella dagestanden und ihnen zugesehen hatte, ein perverser Voyeur, um sich dann leise wieder davonzuschleichen, den Safe zu durchwühlen und seine Mutter anzurufen.
    Ihm war übel. Diese Frau war krank. Er kehrte ihr voller Abscheu den Rücken zu. „Geleiten Sie sie hinaus“, wies er seine beiden Juniormanager an.
    Als er wenige Minuten später in seine Suite hinüberging, fand er seine Mutter angespannt auf der Kante eines Stuhls sitzen.
    „Wo ist Cristina?“, verlangte er zu wissen.
    „Ich … Wir sollten uns unterhalten, Anton.“ Mit flehendem Blick sah sie ihn an.
    „Wo ist sie?“, fragte er ungehalten und eilte zum Schlafzimmer. Er wollte, musste wissen, was in diesem verdammten Brief stand. Er musste erfahren, warum sie davongelaufen war!
    „Sie ist fort!“ Die zittrige Stimme seiner Mutter ließ ihn mitten in der Bewegung erstarren. „Sie ist nach Hause zurückgefahren, nach Santa Rosa, querido . Sie …“
    Diese Frau da vor ihm hatte er sein Leben lang bedingungslos geliebt, aber nun konnte er nachvollziehen, warum sie unsicher einen Schritt vor ihm zurückwich. „Wenn du ihr eingeredet hast, mich zu verlassen, werde ich dir nie vergeben.“
    „Sie ging aus freien Stücken, das schwöre ich“, versicherte Maria. „Ich mag eine unvernünftige Frau sein, Anton, aber ich …“ Sie schluckte. „Ich soll dir von ihr ausrichten, dass sie sich bei dir melden wird, um alles zu erklären, sobald sie genügend Kraft dazu hat.“
    Cristina war weg. Nur langsam begriff er. Sie hatte ihn verlassen. Wieder.
    „Sie behauptet, Miss Lane sei deine Geliebte“, fuhr Maria zögernd fort. „Anton, hast du

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