JULIA COLLECTION Band 10
Hubschrauber auf mein Gestüt zurück und bin am darauffolgenden Freitag um die gleiche Zeit wieder in Sydney. Das bedeutet für Sie hundert Millionen Dollar für jeden Tag, an dem Sie mir Ihre Zeit widmen.“
„Meine Zeit?“, fragte Charmaine spöttisch. „Na, das ist ja wohl die Untertreibung des Jahrhunderts! Sie wollen viel mehr von mir, Eure Hoheit. Sie wollen, dass ich mit Ihnen schlafe.“
Das stritt er nicht ab, und während er nach wie vor den Blick auf sie richtete, kämpfte Charmaine mit ihrem Gefühlswirrwarr. „Ich würde das Geld vorab haben wollen“, verlangte sie schließlich, obwohl sie davor zurückschreckte, mit dem Mann ins Bett zu steigen und fünf Tage und Nächte seinen sexuellen Wünschen ausgesetzt zu sein.
Doch das ließ sie sich nicht anmerken. Scheinbar mühelos hielt sie seinem Blick stand. Verhalf ihr der Stolz dazu oder nur die Übung? Seit Langem beherrschte sie die Kunst, einem Mann nicht das Gefühl zu geben, er sei ihr überlegen.
„Selbstverständlich, wenn Sie es wünschen“, sagte er jetzt, „wird die volle Summe am kommenden Montag Ihrem Stiftungskonto gutgeschrieben. Dafür erwarte ich, dass Sie am Sonntag in acht Tagen um siebzehn Uhr in meiner Hotelsuite erscheinen und passende Kleidung dabeihaben.“
Erst am nächsten Sonntag? Da würde sie sich dann eine Woche Gedanken machen, was sie mit ihm tun musste. „Was meinen Sie mit passender Kleidung?“
„Sie brauchen Sachen für alle möglichen Aktivitäten.“
Ach tatsächlich?, dachte Charmaine spöttisch. Sie war davon ausgegangen, ihre bloße Haut würde ihm genügen. „Was zum Beispiel?“
„Freizeitkleidung für verschiedene Sportarten. Auf meinem Besitz befinden sich ein beheizter Pool, ein Tennisplatz und ein komplett ausgestattetes Fitnessstudio, die Pferde nicht zu vergessen. Können Sie reiten?“
„Ich bleibe oben, wenn das Tier nicht zu wild ist.“
„Dann wähle ich Ihnen ein sanftes aus“, versprach er. Das aufgeregte Leuchten in seinen Augen schien darauf hinzudeuten, dass er dabei an eine andere Form des Reitens und ein weniger sanftes Wesen dachte – sich selbst.
„Tun Sie das!“ Bei der Vorstellung, auf ihm zu sitzen, bekam sie Magenkrämpfe. „Wieso nicht schon morgen?“, fragte sie dann geradeheraus. Je eher sie das Ganze hinter sich brachte, desto besser.
Erstaunt sah er sie an. „Bis dahin wäre das Geld Ihrem Konto aber noch nicht gutgeschrieben.“
„Ich nehme Sie beim Wort, dass Sie es bis Montag überweisen.“
„Bei meinem Wort als Araber?“, fragte er belustigt.
„Nein, bei Ihrem Wort als Gentleman. Das sind Sie doch hoffentlich, sonst würde ich dieses Arrangement nicht einmal in Erwägung ziehen.“ Noch während sie das sagte, wurde ihr bewusst, wie lächerlich es war. Ein Gentleman würde sie doch nicht mit seinem ungeheuren Reichtum zum Sex nötigen!
Er lächelte spöttisch. „Bitte versuchen Sie nicht, mich zum Narren zu halten, Charmaine. Wir beide wissen, dass ich kein Gentleman bin. Aber ich stehe zu meinem Wort. In Rico und Renée haben wir gemeinsame Freunde. Sicher legen beide die Hand für mich ins Feuer.“
Charmaine behielt für sich, dass Rico ihr geraten hatte, sich vor Ali in Acht zu nehmen. Zu dumm nur, dass sie seine Warnung in den Wind geschlagen hatte. Aber woher hätte sie auch wissen sollen, dass der Prinz zu derartigen Mitteln greifen würde?
Wieder erbebte sie bei dem Gedanken, was ihr bevorstand. Allein bei der Vorstellung, sich vor ihm auszuziehen, schlug ihr das Herz bis zum Hals. Dabei hatte sie schon oft beinah nackt gemodelt, und vor den Shows zog sie sich, ohne mit der Wimper zu zucken, vor fremden Leuten aus und zeigte sich dann ebenfalls ohne jede Scham auf dem Laufsteg. Da würde es ihr ja wohl gelingen, das Gleiche vor dem Scheich zu tun. Schließlich brauchte sie sich ihres Körpers nicht zu schämen. Schüchtern war sie auch nicht. Wahrscheinlich bereitete ihr eher der Sex danach Probleme.
Denk einfach nur an das Geld, befahl sie sich nun, und wie viel Gutes du damit tun kannst: Forschungsarbeiten in Auftrag geben, kostspieliges medizinisches Gerät anschaffen und Unterkünfte für Familienmitglieder erkrankter Kinder finanzieren, für die eine Hotelunterbringung zu teuer wäre.
Während sie diese Erwägungen anstellte, verstärkte sich ihre Überzeugung, das Angebot des Scheichs anzunehmen, egal, wie sehr es sie in ihrem Stolz verletzen mochte. Schließlich war es keine große Sache, mit ihm ins Bett zu gehen. Wenn
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