JULIA COLLECTION Band 11
er, während er sie zurück zum Bett drängte, „lass es mich dir zeigen.“
Sie wusste nicht, wie sie ihm beibringen sollte, dass Sex allein ihr nicht mehr reichte. Doch sie wusste ebenso wenig, wie sie auf diesen Aspekt verzichten sollte, der vielleicht der einzige war, den er ihr je bieten würde.
13. KAPITEL
Völlig erschöpft saß Sam auf der Treppe und beobachtete, wie Sierra sich vor ihn kniete und seine Stiefel auszog.
„Du musst damit aufhören“, schalt sie. „Du arbeitest zu hart. Das ist lächerlich. Ich habe ein halbes Dutzend Hilfskräfte angeheuert, aber anstatt es ruhiger angehen zu lassen, versuchst du, allesamt zu übertrumpfen. Du bist so müde, dass du kaum noch die Treppe hinauf zur Dusche schaffst.“
„Ich brauche nur eine kleine Verschnaufpause“, entgegnete er, obwohl sie recht hatte. An diesem Tag hatte er wirklich übertrieben. Aber jede neue Reihe Setzlinge brachte ihn seinem Ziel einen Schritt näher, und der besorgte und zugleich bewundernde Blick, den Sierra ihm schenkte, erweckte in ihm den Drang, gleich wieder aufs Feld zu gehen und noch ein paar Stunden zu pflanzen. Doch es war stockdunkel draußen.
Sie zog ihm den zweiten Stiefel aus. Erde bröckelte auf den blitzsauberen Fußboden. „Oh, es tut mir leid, Honey“, murmelte er betroffen. „Ich mache es gleich weg.“
Sie schleuderte den Stiefel durch das halbe Foyer. „Ich habe es so satt, dass du dich immer um alles kümmern musst!“, rief sie aufgebracht. „Ist das deine einzige Funktion im Leben? Dich um alle zu kümmern? Darf sich niemand mal um dich kümmern? Du redest dauernd von Gleichheit, aber was ist denn daran gleich? Ich schere mich nicht um ein bisschen Schmutz auf dem Fußboden! Es interessiert mich nicht mehr, ob sich die Farm bezahlt macht oder nicht! Ich sorge mich nur um dich und die Mädchen und unser …“ Abrupt verstummte sie und brach in Tränen aus.
Er stand auf und schloss sie in die Arme. „Sierra, es tut mir leid.“
„Was denn?“
„Ich weiß es nicht, ehrlich gesagt. Ich bin momentan einfach zu müde, um es zu ergründen.“
Sie schniefte. „Es ist nicht deine Schuld. Ich weiß auch nicht, was in letzter Zeit mit mir los ist.“
„Vielleicht habe ich dich zu viel allein gelassen mit den Kindern.“ Er seufzte. „Ich sag dir was. Morgen ist Samstag, und wir werden einfach blaumachen und uns nur ausruhen.“
„Morgen ist Sonntag, Sam.“
„Oh. Na ja, macht nichts. Der Vorschlag gilt“, versprach er und taumelte plötzlich.
Sierra schlang ihm einen Arm um die Taille. „Jetzt reicht es. Ich bringe dich nach oben unter die Dusche und dann ins Bett. Du schläfst heute nicht auf der Couch. Keine Widerrede.“
Er konnte sich nicht vorstellen, warum er widersprechen sollte. Willig ließ er sich die Treppe hinauf und ins Schlafzimmer führen und sank auf das Bett. Er sehnte sich danach, sich auszustrecken, aber er war zu verschmutzt. „Ich weiß nicht, ob ich genug Kraft habe, um zu duschen“, murmelte er.
„Ich helfe dir. In der Dusche ist Platz genug für zwei.“
Das klang verlockend. „Ich fürchte nur, dass ich zu müde bin, um dir was Gutes zu tun, Honey. Es tut mir leid.“
„Ach, halt den Mund“, befahl sie und zerrte an seinen Kleidern. Als sie seinen Oberkörper entblößt hatte, zog sie ihn vom Bett hoch und streifte ihm die Hose ab.
Dann stützte sie ihn auf dem Weg ins Badezimmer. Sie schob ihn in die Duschkabine, drehte die Hähne auf und schloss die Glastür. Das heiße Wasser war himmlisch, und er lehnte sich an die Wand und ließ sich berieseln.
Kurz darauf öffnete sich die Tür wieder, und Sierra trat ein, wundervoll nackt. Sofort griff er nach ihr, aber sie schob seine Hände weg und begann, ihn mit Duschlotion einzuseifen. Schmunzelnd stand er still und ließ sie gewähren, und allmählich schwand seine Müdigkeit.
Als Sierra ihn von Kopf bis Fuß gewaschen hatte, war er voll erregt, und er drängte sie in die Ecke und küsste sie.
„Ich dachte, du wärst zu müde“, murmelte sie, während sie Arme und Beine um ihn schlang.
„Für dich bin ich anscheinend nie zu müde, Honey.“
Hastig zog Sierra sich an und trocknete sich die Haare, bevor sie hinunterging. Die Mädchen saßen im Wohnzimmer vor dem Fernseher, die Zwillinge auf der Couch und Tyree im Sessel.
„Ist Sam okay?“, fragte Keli.
„Ja. Er ist nur erschöpft und schläft jetzt.“
„Keiner arbeitet so schwer wie er“, meinte Tyree mit einem Anflug von Stolz in der
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