JULIA COLLECTION Band 11
Hundehimmel. „Er mag Sie.“
„Das ist mir nicht entgangen“, erwiderte sie trocken.
„Sie sollten sich geschmeichelt fühlen. Er ist ein Held, müssen Sie wissen. Er hat seinen ursprünglichen Besitzer, einen alten Mann, vor einem Feuer gerettet. Hat ihn mitten in der Nacht aufgeweckt.“
„Und wie sind Sie an ihn geraten?“
„Der alte Mann hat sich bei einem Sturz die Hüfte gebrochen. Seine Familie hat beschlossen, ihn in ein Pflegeheim zu stecken. Deshalb hat er mich gebeten, Cato zu übernehmen. Das ist jetzt fast vier Jahre her, und ich habe ihn noch nie so verrückt nach jemandem erlebt, wie er es nach Ihnen ist.“
„Muss mein Parfüm oder so was sein“, murmelte sie.
„Oder so was.“ Seine eigene Liste an Anziehungspunkten ging bei weitem über Parfüm hinaus. Sie war geradezu faszinierend, wenn sie nicht gerade Feuer spie – und selbst dann. Er beobachtete, wie ihre kleine Hand mit den korallenroten Fingernägeln den Hund streichelte und bekam ein wenig Atemnot. Ihm fiel auf, wie zierlich ihre Handgelenke und Knöchel waren, wie wohl gerundet ihre Hüften und Schenkel. Sie hätte ausgezeichnet in seinen Schoß gepasst. „Hören Sie, was die fünfundzwanzig Dollar angeht“, sagte er spontan, „werde ich sehen, was ich tun kann.“
Sie versteifte sich bei der Erwähnung der Gebühr und richtete sich auf. Zu spät wurde ihm bewusst, dass er sie nur an ihren Konflikt erinnert hatte.
„Das ist ja wohl das Mindeste, das Sie tun können“, teilte sie ihm hochnäsig mit. Und damit rauschte sie aus seinem Büro und knallte die Tür hinter sich zu.
Cato stand auf und winselte Mitleid erregend.
„Gib es auf, Kumpel“, murrte Ian, während er zum Telefonbuch griff. „Sie ist offensichtlich nicht für uns gedacht. Also sollten wir beide lieber aufhören, nach ihr zu lechzen.“
Cato wandte den Kopf um und schien mit seinen schwarzen Augen zu sagen: Leichter gesagt als getan.
„Das stimmt“, murmelte Ian seufzend.
4. KAPITEL
Valerie beobachtete, wie der Klempner ein Stück Rohr abmaß. „Ich weiß es zu schätzen, dass Sie den Preis gesenkt haben, Mr. Compton, aber ich bin momentan so knapp bei Kasse, dass ich trotzdem in Raten zahlen muss.“
Der kleine, gertenschlanke Mann bedachte sie mit einem missmutigen Blick, aber sie konnte nichts gegen seinen Unmut tun.
Als sich die Ladentür öffnete, eilte Valerie vom Hinterzimmer in den Salon, denn sie hoffte auf einen zufälligen Kunden.
Ian Keene begrüßte sie. „Ich nehme an, Compton ist hier?“
„Ja. Rechtzeitig, um Ihre willkürliche Frist einzuhalten“, entgegnete sie verstimmt.
„Es ist nicht willkürlich, sondern obligatorisch.“ Er trat auf sie zu. „Ich hätte Ihr Geschäft schließen können, und wäre das Wetter nicht so mild, hätte ich es auch getan.“
Das überraschte sie, doch sie verbarg den Anflug von Dankbarkeit hinter störrischem Groll und folgte ihm ins Hinterzimmer.
Hastig stand der Klempner auf. Er schien zu schrumpfen und wirkte geradezu winzig, als Ian sich vor ihm aufbaute. „Inspektor Keene, was tun Sie denn hier?“
„Ich bin gekommen, um Ihre Arbeit zu inspizieren.“
„Ich bin noch nicht fertig.“
„Kein Problem. Ich schaue Ihnen einfach zu.“
Duane Compton setzte eine missmutige Miene auf, trat nervös von einem Fuß auf den anderen und erklärte Valerie zu ihrer Verblüffung: „Ich habe mir überlegt, dass ich Ihnen nichts für die Verlegung des Boilers berechnen werde.“
Erleichterung stieg in ihr auf. Dann wurde ihr bewusst, dass sie den Kostenerlass allein Ians Auftauchen zu verdanken hatte. Trotz all der hässlichen Dinge, die sie gedacht und gesagt hatte, war er ihr zu Hilfe gekommen. Abrupt gerieten ihre Vorurteile ins Wanken. Sie zog den Kopf ein, um die Schamesröte auf ihren Wangen zu verbergen. „Ich glaube, unter diesen Umständen kann ich die Gebühr für die Inspektion aufbringen“, murmelte sie verlegen.
„Das hat sich schon erledigt.“ Finster starrte Ian den Klempner an. „Da Sie sich so fair verhalten, werde ich dafür sorgen, dass Sie für die Nichteinhaltung der Verordnungen nicht belangt werden. Dieses eine Mal.“
Auch Valerie bedachte den Handwerker mit einem zornigen Blick, als ihr bewusst wurde, wer der eigentliche skrupellose Charakter in diesem kleinen Drama war. Sie schluckte ihren Stolz hinunter und sagte zu Ian: „Er wollte mir den halben Preis des Voranschlags berechnen, bevor Sie aufgetaucht sind.“
Er nahm sie am Arm und zog sie ans
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