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JULIA COLLECTION Band 11

JULIA COLLECTION Band 11

Titel: JULIA COLLECTION Band 11 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: ARLENE JAMES
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würde es bezahlen und ihrer Mutter ein neues Haus kaufen. Delores Blunt hatte sich dagegen verwehrt, da sie an ihrem alten Haus nichts auszusetzen fand. Daraufhin war Valerie von dem Reporter als zu geizig erklärt worden, um ihrer Mutter ein anständiges Zuhause zu bieten.
    Die Reporter hatten Sierras kleine Tochter Tyree auf dem Heimweg von der Schule umzingelt und wilde Spekulationen über den Tod von Avis’ Mann nach nur einem halben Jahr Ehe aufgestellt. Daraufhin hatte Gwyn die Medien aus ihrem Café verbannt.
    Also waren die Fernsehteams zu Außenaufnahmen an allen Orten übergegangen, die mit den drei Erbinnen irgendwie in Zusammenhang standen: Wohnungen, Geschäfte, Lieblingsrestaurants, Kirchen und frühere Schulen. Letzteres hatte unweigerlich zu Buddy Wilcox geführt, der ausschweifend mit seiner Football-Karriere und seiner langjährigen Beziehung zu Valerie geprahlt hatte.
    Das alles machte Ian krank. Er schob den Teller mit dem unberührten Rosinenbrötchen und die leere Kaffeetasse beiseite, warf ein paar Münzen auf den Tisch und verließ das Café.
    Ein Übertragungswagen stand vor der Feuerwehrwache, als Ian eintraf. Brent, der sich von dem Fernsehteam sichtlich überfordert fühlte, atmete erleichtert auf.
    Eine fast magersüchtig dünne Blondine mit unnatürlich dicken Lippen und starkem Make-up eilte Ian entgegen, gefolgt von einem Kameramann.
    Ian deutete auf die Kamera. „Sie behalten die Kappe auf der Linse, bis ich eine Einigung mit Mrs. Chasen getroffen habe.“
    Die Frau strahlte. „Sie kennen mich also.“
    „Ich sehe mir gelegentlich die nationalen Nachrichtensendungen an.“
    „Wir möchten Sie nur nach der Rolle fragen, die Sie bei der Erstellung von Edwin Searles Testament gespielt haben.“
    „Und ich werde es Ihnen verraten, sofern Sie mir zusichern, dass ich den redigierten Beitrag zu sehen bekomme, bevor Sie ihn ausstrahlen.“
    Sie schenkte ihm ein falsches, bedauerndes Lächeln. „Das können wir nicht tun.“
    „Dann bedanke ich mich für das Gespräch“, entgegnete er und wandte sich ab.
    „Warten Sie, Inspektor Keene. Vielleicht können wir etwas ausarbeiten.“
    Ian drehte sich zu ihr um. „Tun Sie es schriftlich. Es sind bereits zu viele Verdrehungen und falsche Verdächtigungen erfolgt.“ Und damit ging er weiter.
    Das Team war auf dem Weg zum Ü-Wagen, als ein Auto um die Ecke brauste und mit quietschenden Reifen anhielt. Der Bürgermeister sprang heraus und rief keuchend: „Was immer er Ihnen erzählt hat, ich verlange die Gelegenheit zu einer Gegendarstellung.“
    „Ich habe gar nichts erzählt“, fauchte Ian, „und Sie werden es auch nicht tun.“
    „Sie werden mir nicht den Mund verbieten, Keene! Ich bin beraubt worden, und das weiß die ganze Stadt!“
    „Die ganze Stadt weiß, dass Sie Ihren Onkel so schlecht behandelt haben, dass er sein Geld lieber verbrannt hätte, als es Ihnen zu hinterlassen.“
    Heston drohte Ian mit einem Finger. „Sie wissen genau, dass mein Onkel ein hassenswerter alter Kauz war, aber wenn er bei klarem Verstand gewesen wäre, hätte er das Geld niemals außerhalb der Familie vererbt.“
    „An Edwins Verstand war nichts auszusetzen.“
    „Es ist die alte Geschichte“, widersprach Heston. „Junge, hübsche Frauen, die einen alten reichen Tattergreis überlisten und …“
    „Ach, hören Sie auf. Niemand wusste von seinem Vermögen. Nicht mal Sie.“
    „Aber Sie wussten es. Und ich werde diese Frauen nicht mit meinem rechtmäßigen Erbe davonkommen lassen. Sie sollten sich gut überlegen, wie Sie sich dazu stellen, Inspektor. Wenn Sie mich nicht unterstützen, werden Sie sich vor Gericht verantworten müssen, weil Sie diesen Frauen mein Geld zugeschanzt haben.“
    Heißkalter Zorn beschlich Ian. Er baute sich dicht vor Heston auf. „Wollen Sie mir etwa drohen?“
    Der Bürgermeister schluckte schwer, hob aber das Kinn.
    Ian wusste sehr wohl, dass sich die Kappe längst nicht mehr auf der Kameralinse befand, aber es kümmerte ihn nicht. Er richtete sich zu voller Größe auf. „Wenn Sie mir drohen, dann werden Sie sich selbst vor Gericht verantworten müssen. Denn Edwin war sehr wohl bei klarem Verstand, und er wollte sein Geld nicht einem selbstsüchtigen, gierigen, faulen Jammerlappen wie Ihnen vermachen.“
    Heston rang nach Atem und wich zurück, einen Arm wie aus Angst erhoben – ein kalkulierter Schachzug, um vor den Medien wie ein Opfer zu erscheinen. Mit zitterndem Kinn murmelte er: „Dass Sie es wagen,

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