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JULIA COLLECTION Band 11

JULIA COLLECTION Band 11

Titel: JULIA COLLECTION Band 11 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: ARLENE JAMES
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mich so zu behandeln, nachdem ich Ihnen Ihren Job verschafft habe!“
    „Das haben Sie ja gar nicht.“
    „Muss ich Sie daran erinnern, dass ich der Bürgermeister bin?“
    „Falls Sie es nicht bemerkt haben sollten, Sie sind ein bloßes Werkzeug. Der Stadtrat regiert in dieser Stadt. Sie sind nur ein glorifizierter Bürovorsteher.“
    „Sie hören von meinem Anwalt, Sie alle!“, schrie Heston, und damit wirbelte er herum und stürmte zu seinem Auto, gefolgt von Mrs. Chasen.
    Brent trat zu Ian und murmelte: „In natura macht sie längst nicht so viel her wie im Fernsehen, oder?“
    Ian nickte, aber er hatte Wichtigeres im Sinn. „Kannst du noch eine Weile die Stellung halten? Ich muss mit jemandem reden. Es dauert nicht lange.“
    „Sicher, geh nur.“

9. KAPITEL
    Valerie saß auf dem Frisierstuhl und starrte auf das Schild im Türfenster. Sie brachte es einfach nicht über sich, es umzudrehen und den Laden zu öffnen, nachdem sich am Vortag ein Filmteam hereingedrängt hatte.
    Sie fühlte sich unsicher und verloren. In ihrem Leben ergab nichts mehr einen Sinn. Die Leute starrten sie auf der Straße an und flüsterten hinter vorgehaltenen Händen. Doch am meisten störten sie die Anrufe von Fremden, die sie um Geld anpumpen wollten.
    Ein Klopfen an der Tür ließ sie zusammenzucken. Sie schaute an dem Schild vorbei und erblickte Ian. Erleichtert sprang sie auf und öffnete ihm. Ihre Freude, ihn zu sehen, verblüffte sie – und verriet ihr, dass sie ihm nicht so sehr misstraute, wie sie es vermutlich hätte tun sollen.
    Er trat ein und verschloss die Tür hinter sich. „Ich muss mit dir reden. Ich muss dich warnen.“
    „Wovor?“
    „Ich hatte gerade einen Zusammenstoß mit unserem braven Bürgermeister. Er spricht mit einer Nachrichtenreporterin vom nationalen Fernsehen und droht, das Testament gerichtlich anzufechten.“
    Das war die Krönung ihres Tages, und dabei war es gerade erst neun Uhr morgens. Den Tränen nahe warf sie hilflos die Hände hoch.
    „Er wird nicht gewinnen“, versprach Ian. „Außer mir kann der Bankdirektor und der Anwalt bezeugen, dass Edwin bei klarem Verstand war.“
    Aber das würde Heston nicht davon abhalten, sie in den Nachrichten zu verunglimpfen. Allein der Gedanke war ihr unerträglich. Sie hatte zwei Tage lang versucht, Dillon zu überreden, trotz des Geldes sein Studium zu beenden. Sie hatte mit ihm wegen des verdammten Motorrads gestritten, aber schließlich kapituliert. Er war immer noch zornig und verletzt, und sie wusste ihm ebenso wenig zu helfen wie sich selbst.
    Und zu alldem kamen die Reporter und das Getratsche und unzählige Leute, die ihr alles Mögliche verkaufen wollten, sie um Spenden anbettelten oder ihr „Hilfe“ bei der Vermögensverwaltung anboten.
    Und plötzlich war das alles zu viel für sie, und sie brach in Tränen aus und fand sich im nächsten Augenblick an Ians breiter Brust wieder, in seinen starken Armen.
    „He, das ist kein Grund zum Weinen. Heston hat keine Handhabe. Das verspreche ich dir.“
    „Ich weiß.“ Sie schniefte. „Aber die letzte Woche war einfach die Hölle.“
    Er streichelte sie tröstend. „Es tut mir leid.“
    Sie blickte zu ihm auf. „Gestern Nacht, kurz vor eins, hat ein Mann aus St. Louis angerufen und gesagt, dass es uns von Gott bestimmt wäre, zusammen die Welt für eine Million Jahre zu regieren, und dass ich sofort zu ihm kommen müsse.“
    „Eine Million Jahre für eine Million Dollar? He, das ist ein Dollar pro Jahr. Nicht schlecht. Stell dir vor, es wäre richtig viel Geld. Dann könntest du bis in alle Ewigkeit regieren.“
    Unwillkürlich lächelte sie. „Mach dich nicht darüber lustig. Ich musste heute meine Telefonnummer ändern lassen.“
    „Dann ist das Problem ja gelöst.“
    Sie seufzte und legte den Kopf an seine Schulter.„Ich wünschte, es wäre so einfach.“
    „Immer mit der Ruhe, Sweetheart. Mit der Zeit wird sich alles klären.“
    „Das sage ich mir auch dauernd, aber es ist alles so unbegreiflich. Vor ein paar Tagen stapelten sich noch die Rechnungen, und jetzt bin ich reich. Was soll ich bloß mit dem ganzen Geld anfangen?“
    Er umfasste ihre Oberarme und hielt sie ein Stück von sich ab. „Erst mal nichts. Lass dir Zeit, bis sich die Wogen geglättet haben. Dann kannst du vernünftig entscheiden, deine Zukunft sichern und vermutlich deinem Bruder und deiner Mom aushelfen.“
    Sie nickte. „Das Problem ist nur, dass sich niemand sonst Zeit lassen will. Ich werde von allen

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