JULIA COLLECTION Band 11
Seiten angebettelt.“
„Ich habe das neue Motorrad gesehen.“
„Ich war krank vor Angst, dass Dillon gegen einen Baum rasen könnte.“
„Du kannst dich nicht für das Verhalten anderer verantwortlich machen, Val“, entgegnete er sachlich. „Behalte einfach einen kühlen Kopf.“
Sie seufzte und löste sich aus seinen Armen. „Du lässt es so einfach klingen.“ Sie blickte sich in dem kleinen, schäbigen Laden um. „Vielleicht sollte ich hier renovieren, expandieren.“
„Warum nicht? Solange du es nicht übertreibst. Offen gesagt glaube ich nicht, dass es hier genug Haare gibt, um die Anschaffung von mehr als ein paar Stühlen zu rechtfertigen.“
Valerie verzog das Gesicht. „Für Puma Springs reicht es eigentlich jetzt schon.“
„Du könntest ja in Fort Worth ein Geschäft eröffnen“, schlug er vor.
„Wenn ich jeden Tag pendeln wollte, dann hätte ich von vornherein in Fort Worth angefangen“, widersprach sie gereizt.
„Dann unternimm erst mal gar nichts.“ Er nahm sie bei den Schultern. „Du brauchst jetzt nicht mehr von der Hand in den Mund zu leben. Du kannst es dir leisten, dir so viel Zeit zu nehmen, wie du brauchst.“
Sie seufzte. „Wenn ich daran denke, dass ich vor ein paar Tagen noch so knapp bei Kasse war, dass ich befürchtet habe, das Ummontieren des Boilers würde meinen Untergang bedeuten …“
„Kannst du mir das jemals verzeihen?“
Sie blickte in seine strahlend blauen Augen und erkannte, dass es nicht um Vergebung ging. Es war eine Frage des Vertrauens. Konnte sie ihm trauen? Sie wusste nur, dass sie es wollte. „Das kommt darauf an, ob du versuchen willst, mich davon zu überzeugen.“
„Aber ja.“
Er zog sie näher und senkte den Mund auf ihren. Sie schloss die Augen und verlor sich immer mehr in seiner Zärtlichkeit, die ein warmes Gefühl der Geborgenheit erweckte. Dann presste er sie an sich und vertiefte den Kuss, und das Gefühl der Geborgenheit verwandelte sich in Leidenschaft.
Sie klammerte sich an seine Schultern und stellte sich auf Zehenspitzen, um den Körperkontakt zu verstärken.
Nach einer Weile wich Ian zurück. Sie starrten einander an, atemlos und mit großen Augen. Er holte tief Luft und strich sich durch das Haar. Sie wusste nicht, ob sie lachen oder weinen sollte. Sie wusste nur, dass es zwischen ihr und Ian doch nicht vorbei war.
„Entschuldigung“, murmelte er. „Ich kann mich in deiner Nähe einfach nicht zurückhalten. Das ist übrigens der einzige Grund, aus dem ich mit dir ausgegangen bin. Ich habe es nicht auf dein Geld abgesehen.“
„Aha, also nur auf meinen Körper, wie?“
Es zuckte um seine Mundwinkel. „Ich würde nicht nur sagen, aber ja, so ähnlich.“
Sie verschränkte die Arme und fragte schmollend: „Willst du also noch mal mit mir ausgehen oder nicht?“
„Würdest du denn zustimmen?“
„Das hängt davon ab. Da sich momentan die Aufmerksamkeit der ganzen Stadt auf die Erbschaft richtet, hätten wir wohl nicht viel Spaß dabei.“
„Was schlägst du also vor?“
„Wir könnten nach Fort Worth fahren.“
Er nickte und lächelte. „Ich hätte nichts dagegen, meinen alten Wirkungskreis mal wieder aufzusuchen.“
„Wieso liegt dein Wirkungskreis denn dort?“
„Ich bin in Fort Worth aufgewachsen. Meine Eltern haben immer noch ein Haus dort. Ich habe darin gewohnt, bis ich hierher gekommen bin. Sie können sich nicht entscheiden, was sie jetzt damit anfangen sollen.“
„Warum verkaufen sie es nicht, wenn keiner von euch drin wohnt?“
„Aus Sentimentalität wahrscheinlich. Vielleicht vermieten wir es.“
Sie nickte, aber sie war nicht ganz bei der Sache. Etwas anderes ging ihr im Kopf herum. „Ian, es tut mir leid. Alles ist irgendwie verrückt. Ich weiß einfach nicht mehr, wem ich vertrauen kann.“
„Das kann ich verstehen.“
„Es ist nur, dass wir zuerst total auf Kriegsfuß standen. Das ist meine Schuld, ich weiß, aber dann schienst du mich plötzlich zu mögen.“
„So plötzlich war es gar nicht. Ich mochte dich von Anfang an, aber du mochtest mich nicht.“
„Ich hatte Sorgen. Die Rechnungen stapelten sich bereits, und die Sache mit dem Boiler war einfach zu viel.“
Er rieb sich die Stirn und gestand ein: „Manchmal bin ich etwas übereifrig in meinem Beruf, aber es war ein ernstes Problem. Ich wollte verhindern, dass dir etwas passiert.“
„Ich weiß. Aber das hatte ich kaum begriffen, als Edwin starb und mir plötzlich mehr Geld in den Schoß fiel, als ich mir
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