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JULIA COLLECTION Band 11

JULIA COLLECTION Band 11

Titel: JULIA COLLECTION Band 11 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: ARLENE JAMES
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Parkplatz zum Eingang des kleinen Einkaufszentrums, in dem sie ihr erstes Blumengeschäft unterhalten hatte, und stürmte durch die schwere Glastür in das Café. Der wundervolle Duft von heißem Kaffee und frischem Gebäck stieg ihr in die Nase.
    Wenn ihr jemand etwas über Sam Jayce erzählen konnte, dann war es die Cafébesitzerin Gwyn Dunstan, die gerade dampfende Tassen und Teller mit Zimtrollen durch den Raum balancierte.
    Das Café war recht gut besucht. Das kalte Wetter hatte viele Gäste ins Warme gelockt. Doch Gwyn deponierte hastig die Tassen und Teller an einem Tisch mit vier Männern, rief ihre Tochter Molly aus dem Hinterzimmer und eilte mit ausgebreiteten Armen zu Sierra, die am Eingang stehen geblieben war. „He, du siehst gut aus, Mädchen. Wie behandelt dich das Leben?“
    Sierra erwiderte die Umarmung. „Gut. Und wie geht es dir?“
    Gwyn war zwar für ihren Zynismus und ihre scharfe Zunge bekannt, hatte aber einen weicheren Kern, als die meisten vermuteten. Und in letzter Zeit war sie wesentlich umgänglicher geworden. „Wie gehabt“, erwiderte sie leichthin.
    Molly kam aus der Küche. Sie war blond und hübsch, gertenschlank und dazu einnehmend sanftmütig. Gelegentlich fungierte sie als Babysitter für Sierras Tochter. „Hallo, Sierra. Wie geht es Tyree?“
    „Sie freut sich auf ihren Geburtstag Ende März, obwohl das Jahr gerade erst angefangen hat.“
    „Kids!“, meinte Gwyn. „Sie leben von einem Feiertag zum nächsten.“
    „Tja, das stimmt wohl. Können wir irgendwo ungestört reden?“
    „Sicher. Wir nehmen uns ein Tässchen mit ins Büro.“
    Zwei Minuten später saßen sie in dem winzigen Abstellraum hinter der Küche an einem kleinen Metalltisch, den Gwyn als Schreibtisch benutzte. „Was liegt an? Macht Dennis dir immer noch Probleme?“
    „Ständig. Aber ich bin nicht hier, um über meinen wundersam wieder aufgetauchten Ex zu reden.“
    Dennis war nach dreijähriger Abwesenheit unverhofft wieder auf der Bildfläche erschienen, sobald ihn die Neuigkeit von ihrer Erbschaft erreicht hatte, und seitdem machte er ihr das Leben schwer. Unter seinem Einfluss entwickelte sich ihre bisher süße, entzückende Achtjährige in eine aufsässige, anspruchsvolle Göre, die Sierra kaum wieder erkannte.
    „Was weißt du über einen jungen Mann namens Sam Jayce?“
    Gwyns Augenbrauen schossen in die Höhe. „Warum fragst du?“
    „Ich denke daran, mit ihm ins Geschäft zu kommen.“
    „Erinnerst du dich noch an die Frau, die vor ein paar Jahren hier ermordet wurde?“
    „Die von ihrem Ehemann zu Tode geprügelt wurde?“
    Gwyn nickte. „Sarah Jayce. Sams Mutter.“
    „Oh mein Gott!“
    „Jonah Jayce war ein brutaler Trinker. Er hat sie zu Tode geprügelt, weil sie ihre Babys vor ihm versteckt hat.“
    „Zwillinge“, murmelte Sierra.
    „Stimmt. Sarah hatte Angst, offensichtlich aus gutem Grund, dass Jonah ihnen etwas antun würde. Sam selbst war schon lange aus dem Haus, als sie geboren wurden. Seine Mutter hat ihn zu Pflegeeltern gegeben, als er vierzehn war. Er war eng mit dem Sohn meiner Nachbarn befreundet und häufig bei ihnen zu Besuch. Daher bin ich ihm öfter begegnet. Er war immer sehr höflich, dieser Sam.“
    „Das ist er immer noch“, murmelte Sierra.
    „Das überrascht mich nicht.“ Gwyn seufzte. „Mit sechzehn verschwand Sam von seinen Pflegeeltern, weil Jonah in angetrunkenem Zustand immer wieder bei ihnen auftauchte und Streit suchte. Sam war zwanzig, als seine Mutter starb. Sie müssen in Kontakt gestanden haben, denn er kam her, übernahm die Vormundschaft für seine kleinen Schwestern und verschwand wieder mit ihnen. Ein Jahr später kamen die drei zurück und bezogen das Jayce-Haus sechs Meilen westlich der Stadt. Irgendwie hat er den alten Zeke Ontario von der Bank überredet, ihm ein Darlehen für Gerätschaften zu geben. Er nennt sich Agraringenieur. Ich habe gehört, dass er einen Universitätsabschluss und einen scharfen Geschäftssinn hat. Du könntest es schlechter treffen.“
    Sierra lehnte sich zurück und atmete tief durch. „Wow! Wenn deine Kunden wüssten, wie viel du über sie weißt … das klingt ganz so, als hätte Sam Zitronen vom Leben ausgeteilt gekriegt und daraus Limonade gemacht.“
    Gwyn nickte. „Ich sage dir noch was. Er ist total auf seine kleinen Schwestern fixiert. Ich glaube nicht, dass er privat irgendwas ohne sie unternimmt. Sie sind glückliche, sehr gut erzogene Kinder, was erstaunlich ist nach allem, was sie

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