JULIA COLLECTION Band 11
Gegend wird zumeist auf etabliertem Ackerland angebaut, aber Ihr Land ist Weideland. Das bedeutet nicht, dass es nicht landwirtschaftlich genutzt werden kann, aber es wird umfangreiche Bodenveredelung und harte Arbeit erfordern.“
Sie lehnte sich zurück, griff zu einem Federhalter und drehte ihn zwischen den Fingern. „Ich hoffe, Sie verzeihen mir, dass ich das sage, aber Sie wirken furchtbar jung für dieses Unterfangen.“
„Ich bin letzten Monat vierundzwanzig geworden, aber ich habe ein Examen in Agrikultur an der Texas A & M abgelegt und kann zahlreiche Referenzen vorweisen.“ Er fischte ein Blatt Papier aus der Hemdtasche und entfaltete es. „Ich bin seit fast vier Jahren selbstständig und habe schon mit vierzehn als Farmarbeiter angefangen. Also habe ich zehn Jahre Erfahrung.“
Sie nahm das Papier und überflog es. „Hier stehen Adressen von Longview bis El Paso. Sie sind viel herumgekommen.“
Er nickte. „Von den Piney Woods bis zum Rio Grande und dem Red River zum Golf von Mexiko. Aber ich muss sagen, dass diese Gegend hier für Landwirtschaft besonders geeignet ist. Deswegen bin ich wiedergekommen. Und wegen meiner kleinen Schwestern, Kim und Keli. Sie sind sieben Jahre alt und Zwillinge. Wie ich hörte, haben Sie auch ein kleines Mädchen.“
Sierra lächelte und legte die Liste mit den Empfehlungen beiseite. „Ja, Tyree. Sie ist acht, wird aber bald neun, woran sie mich ständig erinnert.“
Er nickte. „Vielleicht kennen sich unsere Mädchen ja.“
„Kann sein. Ich werde Tyree fragen.“
„Also, was meinen Sie? Sind Sie daran interessiert, mich zu engagieren? Ich bin überzeugt, dass wir gute Profite erzielen können, wenn wir es richtig angehen.“
Nachdenklich tippte sie sich mit dem Füllhalter an das Kinn. „Darf ich fragen, wie Sie von meinen Plänen erfahren haben, Sam?“
Verlegen rutschte er auf dem Stuhl herum. „Ich habe es in der Bank gehört. Mr. Ontario war sehr großzügig mir gegenüber. Er hat mir das erste Darlehen für den Kauf der Geräte gewährt und mir bei der Rückzahlung geholfen, indem er mich Kunden empfohlen hat. Und kürzlich hat er mir einen Kreditrahmen eingeräumt, damit ich expandieren kann.“
Ein strahlendes Lächeln erhellte ihr Gesicht. „Mr. Ontario hat Ihnen von meinem Vorhaben erzählt? Offen gesagt, dachte ich, dass er es nicht billigt.“
Ihr Lächeln wirkte faszinierend, und er war sehr versucht, sich darin zu sonnen. Aber er legte allergrößten Wert auf Ehrlichkeit, vor allem in geschäftlichen Dingen. „Nun, offen gesagt, hat er es mir nicht direkt erzählt. Ich habe ihn mit jemand anderem darüber reden gehört.“
Das bezaubernde Lächeln schwand dahin. „Oh?“
„Ich habe in seinem Büro gesessen, als jemand namens Dinsmore anrief. Bestimmt wollte Mr. Ontario nicht indiskret sein, und ich wollte nicht lauschen, aber ich konnte nicht anders, als das Gespräch zu verfolgen.“
Enttäuschung vertrieb die restlichen Spuren des Lächelns. „Ich verstehe.“
Aus irgendeinem Grund wollte er sie tröstend umarmen oder ihr zumindest auf die Schulter klopfen. Stattdessen beugte er sich vor und sagte mit ruhiger Überzeugung: „Ehrlich gesagt bin ich in dieser Sache anderer Meinung als Mr. Ontario. Dass etwas in einer bestimmten Gegend noch nicht praktiziert wurde, bedeutet nicht, dass es nicht getan werden kann oder dass es dumm wäre, es zu versuchen.“
Sie lächelte wieder. „Was würden Sie mir denn für Ihre Mitarbeit berechnen?“
Sam beugte sich vor, stützte die Unterarme auf die Tischkante und faltete die Hände über der Blumenbordüre der Schreibunterlage. „Na ja, das ist so eine Sache, Ma’am – Sierra. Es scheint eine sehr arbeitsintensive Operation zu sein, und ich schätze mal, dass wir beide ziemlich gleichwertig sind. Sie haben das Land, die Mittel und, wie ich hoffe, den Absatzmarkt. Ich habe die Geräte, das Know-how und den starken Rücken. Ich würde sagen, das ergibt eine ziemlich ausgewogene Partnerschaft.“
„ Partnerschaft?“, hakte sie verblüfft nach.
„Richtig.“ Er zwang sich, ruhig zu sprechen, obwohl er innerlich flatterte. „Ein glattes Splitting. Fifty-fifty. Ich sehe keinen anderen Weg.“
Sie atmete tief durch. „Hm.“ Sie biss sich auf die Unterlippe, enthüllte dabei gerade weiße Zähne und erinnerte ihn daran, dass die Mädchen demnächst Zahnspangen brauchten. Sekunden klickten dahin. Es fiel ihm verdammt schwer, still zu sitzen.
Schließlich warf sie den Füllhalter auf
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