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JULIA COLLECTION Band 11

JULIA COLLECTION Band 11

Titel: JULIA COLLECTION Band 11 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: ARLENE JAMES
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verspreche auch, dass wir uns nach deinen Regeln richten.“
    „Okay. Mal sehen. Mittwoch werden Kimmys Fäden gezogen, und donnerstags geht Lana mit ihnen in die Bücherei. Wie wäre es Dienstag?“
    „Sehr gut.“
    „Ich lasse deinen Namen auf die Liste der Abholberechtigten in der Schule setzen.“
    „Ja, tu das.“
    Er stand auf, trug sein Geschirr in die Küche und spülte es ab. Sierra beobachtete ihn und dachte sich dabei, dass er sich in seiner Haut offensichtlich sehr wohl fühlte. Allerdings schien er sich mit ihr allein ein wenig unbehaglich zu fühlen. Sie fragte sich, ob er den Kuss erwähnen – oder vielleicht sogar wiederholen – würde.
    Sam drehte sich um, lehnte sich an den Schrank und stützte die Hände neben sich auf. Breite Schultern, schmale Hüften und lange Gliedmaßen machten ihn zu einem sehr attraktiven jungen Mann, selbst in verschwitztem und verstaubtem Zustand.
    „Das war ein ausgezeichnetes Dinner, Sierra. Wir essen normalerweise nicht so gut.“
    „Danke.“
    „Nein, ich danke dir. Für alles. Dass du mich abgeholt, in der Ambulanz gewartet, auf die Mädchen aufgepasst hast. Und natürlich auch für das Dinner.“
    „Keine Ursache, Sam. Wir hatten die Mädchen gern hier im Haus. Dich auch. Es fühlt sich einfach … richtig an.“ Sobald Sierra ausgesprochen hatte, merkte sie, dass sie genau die falschen Worte gewählt hatte.
    Er richtete sich auf, holte tief Luft und räusperte sich. „Ich muss jetzt aufbrechen. Rufst du die Mädchen? Oder soll ich sie holen gehen?“
    „Ich rufe sie.“ Sie ging zu einer Gegensprechanlage, die in einer Ecke über einem kleinen Tisch an der Wand hing, und drückte einen Knopf. „Mädchen, es wird Zeit. Kommt bitte runter.“
    Eine Sekunde später ertönte Tyrees flehende Stimme durch den Lautsprecher. „Ach, Mom, noch nicht!“ „Keine Widerrede. Sam wartet schon.“ Sierra schaltete das Mikrofon ab und drehte sich zu Sam um.
    „Heutzutage gibt es erstaunliche Apparate“, bemerkte er. „Die meisten machen bestimmt mehr Probleme als alles andere, aber das Ding da scheint ganz nützlich zu sein.“
    „Es ist praktisch in einem so großen Haus“, murmelte sie verlegen, und dann trat ein gespanntes Schweigen ein.
    Kurz darauf stürmten die Mädchen plappernd in die Küche. Bevor Tyree um mehr Zeit betteln konnte, teilte Sierra ihr mit: „Am Dienstag kommen die beiden wieder.“
    „Cool“, sagte Kim. „Kann ich dann meine Babypuppe mitbringen, Sam?“, fragte Keli.
    „Sicher, Süße. Und was sagt ihr jetzt zu Miss Carlton?“
    „Sierra bitte“, korrigierte sie und blickte dabei Sam an.
    „Wenn es erlaubt ist.“
    Er wirkte unbehaglich, aber er gab nach. „Was sagt ihr also zu Sierra?“
    „Danke. Es war sehr schön hier“, sagte Keli.
    „Und das Essen war echt lecker“, fügte Kim hinzu.
    Hastig versicherte Keli: „Aber du kochst genauso gut, Sam.“
    Er lachte. „Sierra kocht wesentlich besser als ich, und es macht mir nichts aus, das zuzugeben.“
    Er schob die Mädchen zur Tür und nickte Sierra zu. „Noch mal danke. Gute Nacht.“
    „Bis Dienstag!“, rief Tyree.
    „Ich bringe meine Babypuppe mit“, versprach Keli.
    Als sie gegangen waren, meinte Tyree: „Ich möchte auch eine Babypuppe haben.“
    „Du spielst doch seit Jahren nur noch mit Barbies“, wandte Sierra erstaunt ein. „Ich dachte, du magst keine Babypuppen.“
    „Manchmal schon.“
    „Dann kriegst du vielleicht eine zum Geburtstag.“
    „Früher nicht? Ach, bitte, Mom.“
    „Vielleicht zum Geburtstag“, beharrte Sierra.
    „Vielleicht lässt Keli dich bis dahin mit ihrer spielen, wenn du lieb zu ihr bist.“
    Tyree seufzte. „Sie sind echt nett.“
    „Das finde ich auch.“
    „Magst du ihn?“ Sierra erwog, die Frage mit einer nichts sagenden Entgegnung abzutun. Aber irgendwie erschien es ihr wichtig, ganz ehrlich zu sein – zu Tyree wie zu sich selbst. „Sehr sogar.“
    „Wusstest du, dass ihr Daddy ihre Mom umgebracht hat?“
    Sierra verbarg ihr Erstaunen. „Ja.“
    „Weil er betrunken war“, fuhr Tyree sachlich fort. „Sie erinnern sich nicht daran, aber Sam musste es ihnen erzählen, weil die Kinder in der Schule darüber geredet haben. Aber jetzt ist alles okay, weil er gut auf sie aufpasst.“
    „Ganz bestimmt tut er das.“
    „Daddy würde dir doch nichts tun, oder?“
    „Nein, das würde er nicht“, erwiderte Sierra entschieden. „Wir vertragen uns nicht, aber wir würden uns nie etwas antun.“
    Tyree nickte heftig.

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