JULIA COLLECTION Band 11
dich lie…“
Er schüttelte sie, bevor sie dieses Wort aussprechen konnte, das seine größte Angst verkörperte. Die dauerhafte Liebe, die Sierra sich ersehnte und verdiente, war ihnen einfach nicht bestimmt. „Warum kannst du denn nicht einsehen, dass wir uns ins Verderben stürzen?“
„Nein! Das muss nicht sein. Wir passen so gut zusammen, Sam.“
„Es kann nicht gut gehen“, konterte er entschieden. „Ich weiß, wovon ich rede. Meine Eltern haben genau wie wir angefangen. Meine Mutter stammte aus einer wohlhabenden Familie in Denver, und mein Vater gehörte einfach nicht ihrer Klasse an. Sie glaubte trotzdem, sie würden es schaffen, und entschied sich für ihn. Aber nachdem ihre Eltern nichts mehr von ihr wissen wollten und Jonah merkte, dass er ihr nicht ihren gewohnten Lebensstandard bieten konnte … Na ja, da begann der ganze Teufelskreis, der beide vernichtet hat.“
„Du bist nicht wie Jonah“, wandte sie ernst ein.
„Das stimmt, und ich werde nie so sein, aber ich habe miterlebt, wie die Ehe meiner Eltern gescheitert ist. Ich bin nicht bereit, dieses Risiko einzugehen, und ich bin nicht bereit, meinen Stolz zu opfern. Vor allem, da ich nichts habe außer meinem Stolz.“
„Aber warum muss es denn so sein, nur weil ich zufällig etwas Geld geerbt habe?“
„Das allein ist es nicht. Glaubst du, ich weiß nicht, wer dein
Vater ist? Er ist ein ganz großes Tier in der Neuwagenbranche in Fort Worth.“
„Und er hat mich praktisch enterbt, als ich Dennis geheiratet habe.“
„Deine Ehe mit Dennis bekräftigt nur noch meinen Standpunkt. Nach allem, was ich von dir gehört habe, ist diese Ehe am Geld gescheitert.“
„Es war Mangel an Geld. Aber das kann nicht wieder passieren. Ich habe jetzt Geld, und das kann mir niemand nehmen.“
„Und das soll auch niemand. Darum geht es doch gerade. Es sind zwei ganz verschiedene Paar Schuhe, ob ich dich in meine Arbeitskraft investieren lasse oder ob ich dein Geld als mein eigenes ansehe.“
Verzweifelt entgegnete sie: „Aber das würdest du doch gar nicht tun!“
„Eben. Und das bedeutet, dass wir nach wie vor nicht ebenbürtig sind, und damit kann ich nicht leben.“
Betroffen starrte sie ihn an. Er hielt ihren Blick gefangen und vermittelte ihr stumm, wie ernst und aufrichtig er es meinte.
„Wenn mein Geld ein Problem für dich ist, dann lege ich es einfach in einem Fonds für Tyree an“, schlug Sierra vor.
„Und dein schönes Haus willst du aufgeben? Du weißt genau, dass du es nicht behalten kannst, wenn die Zinsen für das Kapital wegfallen.“
„Ich finde schon einen Weg. Ich könnte Pensionsgäste aufnehmen, um die Unkosten zu decken, bis die Farm Gewinn abwirft.“ Ihre Miene erhellte sich, als ihr eine brillante Idee kam. „Du könntest mit den Mädchen einziehen! Stell dir bloß mal vor, wie toll das wäre!“
Sam schüttelte den Kopf und bemühe sich, nicht allzu schroff zu klingen. „Sierra, die Mädchen und ich wohnen kostenlos in meinem eigenen Haus. Ich kann es mir nicht leisten, dir Miete zu zahlen. Und was meinst du wohl, wen du sonst hierher in die Walachei locken kannst? Mir fällt niemand ein. Außer vielleicht dein Exmann“, fügte er verächtlich hinzu.
„Als ob ich den in mein Haus lassen würde! Dennis ist nichts weiter als ein nichtsnutziger Mitgiftjäger.“ „Und genau das würden die Leute von mir sagen, wenn wir liiert wären.“ „Wir sind längst liiert.“
„Du weißt, was ich meine.“
„Ich weiß jedenfalls, dass Tyree und ich nicht viel anders dastanden als du, bevor Edwin Searle mich in seinem Testament bedacht hat. Uns ging es sogar schlechter. Wir mussten lange Zeit von der Hand in den Mund leben.“
„Und ich bin sehr froh darüber, dass ihr es nie wieder tun müsst. Das kannst du mir glauben.“
„Aber wenn mein Geld dich so stört, macht es mir nichts aus, darauf zu verzichten“, versicherte sie nachdrücklich. „Es wäre ja auch nicht für lange. Du wirst diese Farm zu einem Riesenerfolg machen, das weiß ich. Wir werden es schaffen. Gemeinsam. Ich bin gekommen, um dir das zu sagen. Wir haben ein Angebot gekriegt, und zwar ein gewaltiges. Ein Großhändler aus Dallas hat uns einen Vertrag angeboten.“
„Das ist großartig, aber es ändert eigentlich nichts.“
„Doch! Ich bin mir so sicher, dass ich sofort jeden Penny der Erbschaft weggebe, wenn du dich dadurch besser fühlst.“
Eindringlich packte er sie an den Schultern. „Hör mir gut zu. Es gibt keine
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