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JULIA COLLECTION Band 11

JULIA COLLECTION Band 11

Titel: JULIA COLLECTION Band 11 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: ARLENE JAMES
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schloss.
    Als er das Wohnzimmer betrat, hatte Tyree sich tatsächlich nicht vom Fleck gerührt. Mit gerunzelter Stirn ließ sie nervös die Füße baumeln. Er zog sich einen Hocker heran und setzte sich vor sie. „Also, lass hören.“
    Ihr Kinn zitterte. „Sie will meine Geburtstagsgeschenke zurückschicken und mein Internetkonto sperren.“ „Du hast wieder was gekauft, obwohl du wusstest, dass du es nicht darfst, oder?“ Trotzig verschränkte sie die Arme vor der Brust und warf sich zurück in die Polster. „Daddy hat gesagt, dass ich darf.“ „Hast du diesmal eine Kreditkarte von deinem Daddy benutzt?“ Ihre Augen füllten sich mit Tränen. „Er hat gar keine Kreditkarte.“ „Dann kann er dir auch keine Erlaubnis geben, im Internet einzukaufen.“ Sie wischte sich Tränen von den Wangen und sagte erstickt: „Aber wenn ich es nicht tue, geht er wieder weg.“
    „Hat er dir das gesagt?“
    Sie schüttelte den Kopf, und neue Tränen rannen über ihre Wangen. „Aber ich weiß es. Er ist ja auch erst wiedergekommen, als wir Geld hatten.“ Aufschluchzend warf sie sich Sam an die Brust, und er drückte sie tröstend an sich.
    „Jetzt hör mir mal gut zu, Napfkuchen. Auch wenn er nicht so oft da war, bevor deine Mom das Geld gekriegt hat, hat er dich trotzdem lieb. Jeder Daddy würde ein kleines Mädchen wie dich lieb haben.“
    „Du auch, Sam?“, hakte sie unsicher nach.
    „Natürlich. Aber das bedeutet nicht, dass ich nicht genauso handeln würde wie deine Mom. Wenn du mir weggelaufen wärst, würde ich dir Stubenarrest geben, bis du volljährig bist. Wie bist du eigentlich an Terry Zimmermann geraten?“
    Sie zuckte eine Schulter. „Ich bin die Straße entlang gegangen, und da hat er angehalten. Er hat mich gefragt, wo ich hin will, und ich habe einfach gesagt, dass ich hier wohne.“
    Sam spürte einen Schauer über seinen Rücken rinnen. „Du hast großes Glück gehabt. Was wäre, wenn dich ein Krimineller aufgegabelt hätte? Wenn er dir wehgetan hätte oder mit dir einfach weit weggefahren wäre? Wir hätten nicht gewusst, was mit dir passiert ist. Kannst du dir vorstellen, was das deiner Mom und deinem Dad angetan hätte? Deine Mom wäre vor Angst um dich gestorben.“
    Tyree fing wieder an zu weinen, doch diesmal tröstete er sie nicht.
    „Außerdem bist du im Unrecht, Kind. Ich weiß, dass du deinen Dad lieb hast, und er hat dich bestimmt auch lieb. Aber wenn er dich überredet, Sachen mit der Kreditkarte deiner Mom zu kaufen, ist das fast wie Diebstahl. Deine Mom ist zu recht sauer deswegen.“
    „Aber wir haben doch ganz viel Geld.“
    „Ja und? Im Laden gibt es ganz viele Süßigkeiten. Meinst du, es wäre richtig, die Tochter der Ladenbesitzerin zu überreden, für dich was zu stibitzen, ohne die Erlaubnis ihrer Mom?“
    Tyree blickte zu ihm auf, und er sah ihr an, dass sie fieberhaft nach einem Argument suchte, das für sie sprach. Aber ihr fiel nichts ein, und daher senkte sie den Kopf einfach auf die angezogenen Knie.
    „Ich sage dir noch was. Deine Mom hat gar nicht so viel Geld, wie du glaubst. Sie hat einen großen Teil der Erbschaft für das Haus ausgegeben und noch mehr für die Farm. Was übrig ist, reicht gerade, damit sie das Haus unterhalten und für dich sorgen kann, und sie verwöhnt dich viel zu sehr, wenn du mich fragst.“
    Missmutig verzog sie das Gesicht, aber er konnte ihr nicht helfen. Sie hatte noch einiges zu lernen im Leben, und wenn ihre Mutter es ihr nicht beibringen konnte, dann musste er es eben tun.
    „Weißt du, es ist nicht gut, immer alles sofort zu kriegen, was man haben will. Dann hast du nichts mehr, worauf du dich freuen kannst, und das macht dich unglücklich. Es ist gut, Ziele zu haben, auf etwas zu warten. Deine Mom hat recht, wenn sie dir das Internetkonto kündigt, Tyree, denn Dinge machen dich nicht glücklich. Du hast schon so viele Sachen, und trotzdem sitzt du hier und weinst dir die Augen aus.“
    Mit ernster Miene dachte sie darüber nach. Er strich ihr über das Haar, und im selben Moment hörten sie ein Auto in die Auffahrt einbiegen.
    „Ist das Mom?“, fragte sie ängstlich.
    „Wahrscheinlich. Ich empfehle dir, dass du dir schleunigst eine Entschuldigung einfallen lässt.“
    Tyree nickte, und er ging hinaus, gerade als Sierra durch den Vorgarten lief. Ihm blieb keine Zeit, sich zu sorgen, was sie über sein Haus denken mochte. Ihre gequälte Miene veranlasste ihn, die Arme auszubreiten. Sie warf sich ihm an die Brust, und ihr

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