Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
JULIA COLLECTION Band 16

JULIA COLLECTION Band 16

Titel: JULIA COLLECTION Band 16 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: MAUREEN CHILD
Vom Netzwerk:
gemütliches Licht.
    Brian musterte seinen Bruder eine Weile und beschloss dann, dass es klüger war, das Gespräch in eine andere Richtung zu lenken. „Und wie läuft es bei dir?“
    Connor hätte sich fast an seinem Bier verschluckt. Als er aufgehört hatte zu husten, schüttelte er den Kopf. „Mann, es ist viel unangenehmer, als ich angenommen habe.“
    Brian lachte.
    „Im Ernst“, protestierte Connor. „Ich bin fast schon so weit, dass ich mich vor den Frauen verstecke, um nicht in Versuchung zu geraten.“
    „Ja, ich verstehe genau, was du meinst“, stimmte Brian zu, aber für ihn war es seit heute etwas schwieriger geworden, sich zu verstecken. Sich von den Frauen bei seiner Arbeit fernzuhalten, war leicht. Es gab nicht so viele weibliche Piloten oder sonstiges weibliches Personal bei der Staffel, der er angehörte.
    Und die wenigen, die es gab, gingen den Männern aus dem Weg, was ihnen kaum jemand übel nehmen konnte. Sie mussten doppelt so viel leisten wie ein Mann, um akzeptiert zu werden, und sie hatten gewiss nicht die Absicht, wegen eines Flirts mit einem ihrer Offizierskollegen ihre Karriere aufs Spiel zu setzen.
    Also stellte sein Job kein Problem dar. Er hatte geplant, sich während seiner Freizeit zu Hause zu verkriechen und in keine der üblichen Bars oder in einen Club zu gehen, wo die Versuchung auf ihn lauern könnte. Aber jetzt war sein Zuhause keine Zuflucht mehr. Jetzt war Tina wieder da, und seine Wohnung war der gefährlichste Ort überhaupt geworden.
    „Dabei sind erst zwei Wochen vorbei“, sagte Connor düster. „Ich muss zugeben, dass mein Respekt für Liam mächtig gestiegen ist.“
    „Ganz deiner Meinung.“
    „Ich habe gestern Abend mit Aidan gesprochen, und er sagt, er spielt mit dem Gedanken, für drei Monate einem Kloster beizutreten.“
    Beide lachten leise. „Wenigstens leidet er auch“, meinte Brian.
    „Ja.“ Connor machte dem Kellner ein Zeichen, ihnen die Rechnung zu bringen. „Ich kann meine Frustration wenigstens täglich an den Rekruten auslassen.“
    Brian lächelte. Die armen Rekruten taten ihm leid.
    „Ist dir eigentlich aufgefallen“, fuhr Connor fort, „dass der Einzige, der hier nicht leidet, unser lieber Bruder, der Priester, ist?“ Connor schüttelte entschieden angewidert den Kopf. „Er lehnt sich einfach locker zurück und lacht uns drei aus. Wie hat er uns bloß zu dieser verdammten Wette überredet?“
    „Er kennt uns eben zu gut. Er weiß genau, dass wir keiner Herausforderung widerstehen können.“
    „Sind wir so berechenbar?“
    „Für ihn schon. Vergiss nicht, Geistlicher oder nicht, er war schon immer der Gerissenste von uns allen.“
    „Das kann man wohl sagen.“ Connor zückte seine Brieftasche und warf einen Geldschein auf die Theke. „Und was wirst du jetzt wegen Tina unternehmen?“
    „Ich werde mich von ihr fernhalten, so gut ich kann.“
    „Das hast du aber nie besonders gut gekonnt.“
    Brian zahlte seinen Anteil und sagte gereizt: „Ich habe ja nicht behauptet, dass es mir leichtfallen wird.“
    Connor stand auf und lächelte plötzlich. „Wir könnten ja den alten Trick mit den vertauschten Rollen probieren. Da du in ihrer Nähe zu Wackelpudding wirst, könnte ich ja mit ihr reden und sie bitten, wieder wegzufahren.“
    Brian sah seinen Bruder nachdenklich an. Solche Tricks benutzten sie schon seit ihrer Kindheit nicht mehr. Die Drillinge sahen sich so ähnlich, dass selbst ihre Mutter manchmal Schwierigkeiten gehabt hatte, sie auseinanderzuhalten. Also hatten sie das zu ihrem Vorteil ausgenutzt. So hatten sie Lehrer, Trainer und sogar ab und zu ihre Eltern hinters Licht geführt. Brian erinnerte sich aber daran, dass es Tina immer gelungen war, ihn von seinen Brüdern zu unterscheiden. Sie hatten sie kein einziges Mal täuschen können. Aber wer weiß, dachte er, es sind Jahre vergangen, seit sie uns drei gesehen hat und seit wir uns so nahe waren, dass sie mich instinktiv erkannte.
    „Ich bin einverstanden, wenn du es versuchen willst“, sagte Brian.
    Was hatte er schon zu verlieren? Wenn Tina auf den Trick hereinfiel, würde sie vielleicht sogar abreisen und ihm das Leben nicht mehr so schwer machen. Und wenn sie ihn und seinen Bruder doch durchschaute, dann würde er eben noch einmal einen von Tina Corettis beeindruckenden Wutanfällen erleben.
    Er erinnerte sich noch gut daran, wie umwerfend sie aussah, wenn sie wütend war.

3. KAPITEL
    Tina hörte Brians Auto, als er spät am Abend nach Hause kam, und

Weitere Kostenlose Bücher