JULIA COLLECTION Band 16
hinüber, als wollte sie sich vergewissern, dass er sich inzwischen nicht doch in Luft aufgelöst hatte. „Aber wie?“, wiederholte sie. „Und wie hast du ihn hergebracht?“
Er steckte die Hände in die Hosentaschen. „Ich bin gestern zu ihr gegangen“, erklärte er. „Ich überzeugte sie, dass Sonnys Auto es verdient hat, dass man aus ihm das Beste herausholt, das in ihm steckt. Und wer wäre dazu besser in der Lage als eine so großartige Mechanikerin wie du?“
„Das hast du gemacht?“
„Und ob.“ Er lächelte stolz, was Emma sehr gut verstehen konnte. „Und was das andere angeht: Aidan hat einen Freund, der einen Abschleppwagen besitzt. Wir ließen die Corvette am Anfang deiner Straße herunter und schoben sie auf deine Auffahrt, um dich nicht aufzuwecken.“ Er verdrehte die Augen. „Aber ich bin überrascht, dass du nicht trotzdem aufgewacht bist, so wie Aidan dauernd gequengelt hat. Ich hätte ihn fast geknebelt.“
„Ich kann nicht fassen, dass du das für mich getan hast“, flüsterte sie gerührt und schaute immer noch wie betäubt von ihm zu dem Wagen und wieder zurück.
Connor zuckte die Achseln. „Ich habe Mrs. Harrison versprochen, dass wir sie zur Jungfernfahrt einladen werden, sobald wir die Corvette wieder aufgemöbelt haben.“
„Wir?“
„Das ist dir nicht entgangen, was?“, meinte er lächelnd und kam einen Schritt auf sie zu.
Sie atmete tief ein. „Connor, noch niemand hat je so etwas Schönes für mich getan. Ich weiß nicht einmal, was ich sagen soll. Alles wäre viel zu wenig.“
„Du brauchst nichts zu sagen.“ Er legte ihr die Hände auf die Schultern. „Wenn du sprachlos bist, bedeutet das, dass ich endlich mal zu Wort komme.“
„Was? Du kommst sonst nie …“
„Zu spät“, sagte er, und seine Feldwebel-Stimme übertönte ihre ohne große Schwierigkeiten. „Ich bin jetzt dran, Emma.“ Er strich mit der rechten Hand über ihren Hals und ihre Wange. „Ich sehe dich, Emma. Und zwar so, wie du wirklich bist.“
Er streichelte ihre Wange mit dem Daumen und betete innerlich, dass er wenigstens dieses eine Mal in seinem Leben die richtigen Worte finden würde – die Worte, die er brauchte, um Emma zu gewinnen. Denn ohne sie würde sein Leben von jetzt an einsam und sinnlos sein.
„Als du mich gestern Abend nach Hause geschickt und mir die Tür vor der Nase zugeschlagen hast“, sagte er mit einem langsamen Kopfschütteln, als könnte er nicht einmal die Erinnerung daran ertragen, „wusste ich endlich Bescheid.“
„Was wusstest du?“
„Dass ich dich liebe, Emma Jacobsen.“
„Oh, Connor“, flüsterte sie traurig, „das stimmt nicht.“
„Oh doch. Ich bin vollkommen sicher.“
Seine Stimme klang hart und klar. Jedes Wort wurde mit tiefem Stolz ausgesprochen. Emmas Augen füllten sich unwillkürlich mit Tränen, aber sie blinzelte sie fort, und Connor atmete erleichtert auf.
„Für mich war es auch eine Überraschung, glaub mir“, sagte er mit belegter Stimme. „Ich habe immer geglaubt, dass ich keine Liebe brauche. Dass ich auch so wunderbar zurechtkomme und mein Leben, so wie es war, in Ordnung war. Aber mein Leben war nur deswegen in Ordnung, weil du da warst.“ Er nahm ihr Gesicht zwischen beide Hände und sah ihr tief in die Augen. „Wenn etwas Gutes passiert, bist du die Erste, mit der ich es teilen möchte. Wenn es mir schlechtgeht und alles schiefzugehen scheint, komme ich zu dir, um mich bei dir auszuheulen.“
Sie bedeckte seine Hand mit ihrer. „Connor, ich …“
„Ohne dich, Emma, gibt es keine Freude für mich.“ Er schüttelte den Kopf. „Keine Wärme, sondern nur Leere. Und ich möchte nicht so leben. Ich will mit dir zusammenleben. Ich will dich heiraten, Kinder mit dir bekommen und eine gemeinsame Zukunft aufbauen.“
„Was?“ Sie ließ den Kaffeebecher fallen, den sie die ganze Zeit in der Hand gehabt hatte, und er landete krachend auf dem Asphalt und verspritzte den heißen Kaffee überallhin.
Sofort riss Connor Emma in seine Arme und stellte sich schützend vor sie. „Alles okay?“, fragte er besorgt. „Hast du dich verbrannt oder eine Scherbe abbekommen?“
„Nein, es geht mir gut“, flüsterte sie und berührte liebevoll sein Gesicht. „Es sei denn, ich träume das alles nur. Dann werde ich nämlich wirklich sehr enttäuscht sein, wenn ich aufwache.“
Er lachte und gab ihr einen schnellen Kuss auf den Mund. „Nein, es ist kein Traum. Und ich habe eher das Gefühl, dass ich endlich nach viel zu
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