JULIA COLLECTION Band 16
für die Kinder zu bauen. Aber Donna hatte nie erwähnt, dass Aidan Reilly aussah, als wäre er die Antwort auf das Gebet aller einsamen Frauen.
Ein Blick auf ihn genügte, und keine Frau auf Erden würde ihm widerstehen können. Wer würde auch so verrückt sein und sich gegen vermutlich himmlischen Sex sträuben? Oder sehr wahrscheinlich unglaublichen, erderschütternden Sex?
Sally witterte eine Falle. Donna hatte offensichtlich den hinterlistigen Plan ausgeheckt, Sally mit Aidan zu verkuppeln. Ihr romantisches Herz war nämlich zu dem Schluss gekommen, dass Sally eine feste Beziehung brauchte – einen Mann, den sie liebte und der sie liebte. Die Tatsache, dass Sally sich für keine Verbindung interessierte, die länger dauerte, ignorierte Donna gern.
Aidan Reilly war ihr neuester Versuch, Sallys Standhaftigkeit ins Wanken zu bringen. Und obwohl Sally natürlich nicht interessiert war, musste sie zugeben, dass Donna sie nicht besser in Versuchung hätte bringen können als mit diesem Mann.
Er machte sich wieder bemerkbar, indem er mit den Fingern schnippte, und sie stieß seine Hand gereizt weg. „Sie tun das immer wieder. Es ist sehr ärgerlich.“
„Weil Sie sich immer wieder einfach ausklinken“, verteidigte er sich. „Was sogar noch ärgerlicher ist.“
So ganz unrecht hatte er sicher nicht. „Entschuldigen Sie. Ich bin ein wenig müde, weil ich gestern erst ziemlich spät angekommen bin und heute Morgen in aller Frühe das Geschäft öffnen musste.“
„Faszinierend“, erwiderte Aidan. „Das sagt mir aber immer noch nicht, woher Sie meinen Namen wissen und wieso Donna mir nicht gesagt hat, dass sie drei Tage früher abreisen würde.“
„Donna hat mir Ihren Namen genannt. Ich heiße übrigens Sally Evans“, stellte sie sich vor und lächelte eine Frau an, die zu ihr kam und ein Buch kaufen wollte. Sally ging an die Kasse, tippte die Summe ein, verpackte das Buch und ließ die Kundin mit Kreditkarte bezahlen. Als alles erledigt war, wünschte sie der Frau einen guten Tag und wandte sich wieder an ihren umwerfenden Besucher. Sie machte genau dort weiter, wo sie unterbrochen worden waren. „Und ich vermute, Sie hat Ihnen nichts von ihrer früheren Abreise gesagt, weil sie nicht glaubt, dass es Sie irgendetwas angeht.“
Er sah sie stirnrunzelnd an, und zu ihrer eigenen Überraschung fand Sally diesen Gesichtsausdruck sogar noch faszinierender als das Grübchen.
„Ich hatte ihr gesagt, dass ich sie und die Kinder zum Flughafen fahren würde“, erklärte er. „Aber sie wollte ursprünglich erst am Freitag weg.“
„Sie fand einen früheren Flug und ergriff die Gelegenheit beim Schopf.“ Sally zuckte die Achseln. „Ich habe sie und die Kinder zum Flughafen gebracht“, fügte sie hinzu und erinnerte sich an die dünnen, kleinen Ärmchen, die die kleinen Fletchers liebevoll um sie gelegt hatten, und die nassen Küsse, die sie ihr zum Abschied gegeben hatten, kurz bevor sie ihren Urlaub antraten.
Aidan Reilly war offensichtlich enttäuscht. „Wahrscheinlich ganz gut so. Sie kann sicher einen Urlaub gut gebrauchen.“
„Ja“, stimmte Sally zu. „Das kann man wohl sagen. Ihre Familie lebt auf Maui, wissen Sie, und die sehnen sich natürlich schon seit langem danach, die Kinder zu sehen. Tony ist ja auch …“
„Ich weiß. Er ist irgendwo in Übersee stationiert“, fuhr Aidan für sie fort. „Und Donna brauchte einen kleinen Tapetenwechsel.“
„Genau. Es ist sehr aufreibend, sich ständig Sorgen machen zu müssen.“ Sally war zwar nicht mit Tony Fletcher verheiratet, aber trotzdem machte sie sich um seine Sicherheit Sorgen. Sie konnte sich nicht vorstellen, wie es erst für die Frau eines Marines sein musste, die sich allein um den Haushalt und die Kinder kümmern und gleichzeitig versuchen musste, nicht den Verstand zu verlieren vor Sorge.
„Das wird wohl so sein.“
„Aber“, sagte Sally und machte ihm ein Zeichen mit dem Finger, ihr zu folgen, „Donna hat mir alles über Ihr Problem erzählt, bevor sie ging.“
„Ach ja?“
Sie nickte und trat hinter die Glasvitrine, in der frische Muffins, Schokoladenkuchen und Plätzchen auslagen. Nachdem sie einen Pappbecher von einem Stapel neben der Espressomaschine genommen hatte, fügte Sally hinzu: „Und sie hat mir gesagt, wie Sie Ihren Kaffee trinken.“
Er lächelte wieder, und Sally ermahnte sich hastig, nicht auf das schnelle Klopfen ihres Herzens zu achten. Und ein wenig heißer wurde ihr auch schon wieder. Aber der
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