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JULIA COLLECTION Band 16

JULIA COLLECTION Band 16

Titel: JULIA COLLECTION Band 16 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: MAUREEN CHILD
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Schlüssel und die Rechnung geben.“
    „Er ist in der Bibliothek“, sagte Mrs. Hannigan und machte sich schon auf den Weg zurück in die Küche. „Gehen Sie schon zu ihm, ich bringe Tee.“
    „Das ist nicht …“, wandte Emma entsetzt ein. Jeder in Baywater wusste, dass es besser war, auf eine Kostprobe von Mrs. Hannigans Tee zu verzichten. Aber es war schon zu spät. Die Haushälterin achtete nicht auf Emmas Protest, sondern ging mit schnellen Schritten den Flur hinunter. Emma wusste, dass sie sich damit abfinden musste, den schlechtesten Tee der Welt zu trinken, wenn sie nicht unhöflich sein wollte.
    Wieder seufzend, durchquerte sie die Vorhalle und öffnete die Tür, die in die Bibliothek führte. Dort blieb sie stehen und wartete darauf, dass der junge Priester sie bemerkte.
    Das dauerte auch nicht lange. Pfarrer Liam Reilly legte das Buch, in dem er las, beiseite und lächelte sie an. Emma musste sich gewaltsam daran erinnern, dass er ein fürsorglicher Priester war – wie es wohl jede Frau mit großem Bedauern getan hatte, die Liam jemals gegenübergestanden hatte.
    Er war genauso stattlich wie seine Brüder und sah genauso fantastisch aus. Sein schwarzes Haar war länger als das der Drillinge, die es als Marines militärisch kurz trugen, seine Augen dunkelblau, sein Mund wohlgeformt und wie immer zu einem freundlichen Lächeln verzogen.
    „Emma! Ich schätze, deine Anwesenheit bedeutet, dass du meinen Wagen wieder einmal gerettet hast?“ Er kam zu ihr, legte einen Arm um ihre Schultern und führte sie zu einem gemütlichen Sessel in der Nähe eines Kamins, der statt brennender Scheite einen Eimer voller Sommerrosen enthielt.
    „Ich habe ihn gerade noch dem Tod von der Schippe reißen können, Liam“, sagte sie und reichte ihm die Rechnung, bevor sie Platz nahm. Sie zwinkerte ihm zu. „Oder vielmehr dem Schrottplatz. Aber er befindet sich sozusagen in der Intensivstation. Du wirst dir bald einen neuen besorgen müssen.“
    Er lächelte noch, warf einen Blick auf die Rechnung und verzog dann das Gesicht. „Ich weiß“, sagte er kläglich. „Aber es gibt immer etwas, wofür ich das Geld dringender brauche. Und Connor hat versprochen, den Motor aufzumöbeln, sobald er Zeit findet. Also werde ich geduldig darauf warten.“
    Connor. Genau das Thema, das sie hier ansprechen wollte. Aber jetzt, da sich die Gelegenheit bot, wusste Emma nicht, was sie sagen sollte. Wie sollte sie einem Priester sagen, dass sie seinen Bruder am liebsten umbringen würde?
    „Stimmt etwas nicht?“, fragte Liam, setzte sich ihr gegenüber und beugte sich vor, die Ellbogen auf den Knien.
    „Warum fragst du?“
    Er lächelte. „Weil ich kaum den Namen Connor ausgesprochen hatte, als dein Gesicht schon zur Maske erstarrte und deine Augen Feuer sprühten.“
    „Du meinst also, Pokern wäre zwecklos?“
    „Genau.“ Er schüttelte den Kopf, tätschelte ihr kurz die Hand und fragte: „Willst du darüber reden?“
    Emma öffnete den Mund, um genau das zu tun, aber sie wurden unterbrochen. Sie war nicht sicher, ob sie erleichtert sein sollte oder nicht.
    „Tee, Herr Pfarrer“, verkündete Mrs. Hannigan, als würde sie ihnen eine großartige Überraschung präsentieren, und kam hereingetrippelt, in den Händen ein Tablett mit einem Krug trüber brauner Flüssigkeit, zwei großen Gläsern und einem Teller mit Keksen.
    „Oh, Sie hätten sich doch nicht die Mühe zu machen brauchen, Mrs. Hannigan“, sagte Liam aufrichtig.
    „War mir keine Mühe.“ Sie stellte das Tablett ab, rieb sich kurz die Hände wie nach wohlgetaner Arbeit, drehte sich auf dem Absatz um und verließ das Zimmer ohne den Austausch weiterer unnützer Worte.
    „Wir müssen ihn trinken“, seufzte Liam und griff nach dem Krug.
    „Ich weiß.“ Emma wappnete sich für das Unvermeidliche, während sie ihm dabei zusah, wie er etwas, das wie Schlamm aussah, in die Gläser goss.
    „Sie ist eine gute Frau“, sagte Liam, nahm sein Glas und betrachtete es unschlüssig. „Obwohl ich nicht begreifen kann, warum die simple Kunst der Teezubereitung sich ihr so hartnäckig verweigert.“
    Emma beschloss, es schnell hinter sich zu bringen, und schluckte tapfer. Sie stürzte das Gebräu hinunter, bevor es sich in ihrem Hals festsetzen konnte, stellte dann das Glas auf das Tablett zurück, hustete ein wenig und sagte: „Wegen Connor …“
    „Genau.“ Liam nahm einen Schluck, stellte das Glas ab und schüttelte sich. „Was hat er angestellt?“
    Emma sah ihn

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