Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
JULIA COLLECTION Band 16

JULIA COLLECTION Band 16

Titel: JULIA COLLECTION Band 16 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: MAUREEN CHILD
Vom Netzwerk:
erstaunt an. „Woher wusstest du, dass er etwas angestellt hat?“
    „Irgendetwas muss es schon gewesen sein, so wütend, wie du bist.“
    „Okay. Du hast recht.“ Sie sprang von ihrem Sessel auf und fing an, auf und ab zu gehen. „Er hat wirklich etwas angestellt, oder vielmehr er hat etwas gesagt, und es hat mich so geärgert, Liam, dass ich ihm fast eine geknallt hätte. Und dann begriff ich, dass er nicht einmal kapieren würde, wieso ich ihn geschlagen habe, und das machte mich nur noch wütender. Ich war wirklich überrascht, musst du wissen, Liam, denn ich war in meinem ganzen Leben noch nicht so stinksauer. Und er hatte nicht die geringste Ahnung, was er getan hatte. Verstehst du?“
    Sie lief jetzt im Kreis, und Liam folgte ihr ständig mit den Augen, während er gleichzeitig versuchte, aus ihrem Wortschwall klug zu werden. „Würdest du auf mich auch wütend sein, wenn ich dir sagte, dass ich nicht die geringste Ahnung habe, wovon du da redest, Emma?“
    Sie stieß heftig den Atem aus und blieb vor dem großen Fenster stehen, das auf den schattigen Rasen vor dem Haus zeigte. Der Duft der Rosen im Kamin vermischte sich mit dem angenehmen Geruch nach Bienenwachs, der von den sauberen, glänzenden Holzflächen ausging. Draußen spielte eine sanfte Brise mit den Blättern der Magnolienbäume, und zwei Kinder mit Baseballschlägern, denen die Hitze offenbar nichts ausmachte, liefen an der Kirche vorbei.
    „Er ist ein Idiot.“ Emma drehte sich zu Liam um. „Connor, meine ich.“
    „Stimmt“, gab Liam zu und schenkte ihr ein Lächeln, das sie ein wenig besänftigte. „Tatsächlich sind alle meine Brüder Idioten.“ Er hielt inne und fügte hinzu: „Bis auf Brian vielleicht, der inzwischen Vernunft angenommen hat und wieder mit Tina zusammen ist. Aber Connor und Aidan?“ Er nickte. „Idioten. Aber ich will nicht ungerecht sein, sie stehen zurzeit unter einem großen Druck.“
    „Du meinst die Wette?“, fragte Emma.
    Liam blinzelte überrascht. „Du weißt von der Wette?“
    „Connor redet seit etwa einem Monat von kaum etwas anderem.“
    „Wirklich?“ Liam lachte leise. „Es macht ihn wahnsinnig, was?“
    Emma musste trotz allem lächeln. „Dir macht das Ganze wirklich viel Spaß, stimmt’s?“
    „Das sollte es nicht, nicht wahr?“
    „Ich weiß nicht. Na schön, du bist vielleicht ein Priester, aber du bist auch ein Reilly, das dürfen wir nicht vergessen.“
    „Schuldig, Euer Ehren“, sagte Liam. „Und als ein Reilly, der ich nun mal bin, möchte ich wissen, was Connor getan hat, um dich so aufzuregen.“
    „Er hat mich beleidigt.“
    „Wie bitte?“
    Emma zuckte die Achseln, als könnte sie so die Last, die darauf lag, abschütteln, und steckte dann die Hände in die Hosentaschen. Sie stieß wieder heftig die Luft aus und musste feststellen, dass darüber zu reden doch ein wenig schwerer war, als sie gedacht hatte. Wenn sie es laut aussprach, würde es noch gemeiner klingen, und sie würde sich wieder an das einfältige Lächeln erinnern, mit dem Connor ihr versichert hatte, dass sie ein „Kumpel“ für ihn war.
    Sie riss sich zusammen und sagte leise: „Er sagte mir mitten ins Gesicht, dass er mich nicht begehrt, ich für ihn keine richtige Frau bin und er sich deshalb in meiner Gegenwart absolut sicher fühlt vor möglichen Verführungen.“
    Liam stöhnte. „Er ist wirklich ein Idiot.“
    „Ja.“ Emma spürte wieder die Kränkung, die Connors Worte in ihr ausgelöst hatten, wandte den Kopf ab und sah aus dem Fenster. Sie sollte einfach nur böse auf ihn sein, aber sie war vor allem verletzt. Und der Schmerz, den Connor verursacht hatte, machte ihr am meisten Sorgen. Sie hatte seit drei Jahren keinen Mann mehr so nah an sich herangelassen, dass er ihr wehtun könnte. Und dass Connor sie verletzen konnte, ohne sich besondere Mühe geben zu müssen, war unerträglich.
    „Es wird ihm noch leidtun“, flüsterte sie aufgebracht, als würde sie einen Eid leisten.
    „Emma?“
    Sie konnte Liam nicht ansehen. Sie hörte die Sorge in seiner Stimme, und obwohl sie das zu schätzen wusste, brauchte sie sein Mitleid nicht. Sie würde schon darüber hinwegkommen, so wie sie es schon immer getan hatte. Und sobald sie Connor eine Lektion erteilt hatte, die ihn sehr teuer zu stehen kommen würde, würde wieder alles so sein wie immer. „Ich werde dafür sorgen, dass er die Wette verliert, Liam.“
    Er seufzte, und sie hörte ihn aufstehen und zu ihr gehen. „Nicht, dass ich mich nicht

Weitere Kostenlose Bücher