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JULIA COLLECTION Band 17

JULIA COLLECTION Band 17

Titel: JULIA COLLECTION Band 17 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: MYRNA TEMTE ALISON LEIGH CHRISTINE RIMMER
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ihn genug vermisst hatte, um sich ein Haustier zu nehmen, oder ob er gekränkt sein sollte, weil sie ihn durch einen bösartigen Wadenbeißer ersetzt hatte. „Ist er gegen Tollwut geimpft?“
    „Natürlich“, sagte Caroline und stand langsam auf, als Truman endlich Ruhe gab. Sie drehte sich zu Rafe um, und der Hund entblößte sein stattliches Gebiss. Rafe kam es vor wie ein hämisches Grinsen. „Er ist ein wunderbarer kleiner Kerl“, beteuerte sie. „Wirklich. Ich glaube, er wollte mich nur beschützen.“
    „Woher hast du ihn?“ Rafe legte ihre Tasche auf den Karton, hob ihn auf und folgte Caroline in die Küche, wo er ihn auf einen Stuhl stellte.
    Sie rieb die Wange an Trumans Kopf. „Aus dem Tierheim.“
    Die Überraschungen hören nicht auf, dachte Rafe. Nach seiner Erfahrung hatten Frauen wie Caroline keine Haustiere und holten sich erst recht keins aus dem Tierheim. Wenn sie überhaupt einen Hund besaßen, dann meistens kleine reinrassige mit langem Stammbaum und Schleifen im Fell.
    „Hatten Sie keinen, der besser aussah?“, fragte er.
    Sie runzelte die Stirn und drückte Truman noch fester an sich. „Genau deshalb habe ich ihn genommen.“
    „Du hast dir absichtlich einen hässlichen Hund ausgesucht?“
    Caroline verdrehte die Augen. „Ich habe ihn im Fernsehen gesehen, in einem dieser Haustier-des-Tages-Spots in den Lokalnachrichten. Sie meinten, er hätte nur noch ein paar Tage, bis sie … Na ja, du weißt ja, was sie mit herrenlosen Hunden machen.“
    Er nickte.
    „Der arme Truman sah so seltsam aus. Ich wusste einfach, dass ihn niemand nehmen würde. Also habe ich es getan.“
    „Warum setzt du ihn nicht ab? Mal sehen, was er tut“, schlug Rafe vor.
    „Ich glaube, ich halte ihn lieber noch ein wenig“, antwortete sie.
    „Na gut, aber du musst dich hinsetzen.“
    Sie führte ihn durch ein großes Esszimmer und ein geräumiges Wohnzimmer, beide edel eingerichtet, aber ganz offenbar seit Langem unbenutzt. Vom Wohnzimmer ging ein kleinerer, wesentlich gemütlicherer Raum ab, in dem ein bequemes Sofa mit einer Wolldecke und zwei blaue Sessel sowie ein Fernseher mit Videorekorder und eine Hi-Fi-Anlage standen. Seufzend ließ sie sich mit Truman in einen der Sessel sinken.
    Der Hund rollte sich auf ihrem Schoß zusammen, ließ Rafe jedoch nicht aus den Augen. So lächerlich es auch war, er spürte einen Anflug von Eifersucht auf das besitzergreifende Verhalten des Vierbeiners. Gegen einen menschlichen Rivalen hätte er sich zu wehren gewusst, aber bei einem Hund musste er behutsamer vorgehen.
    Er holte den kleinen Hocker, der an der Couch stand, stellte ihn vor Carolines Sessel und half ihr, die Beine daraufzulegen – wobei er sorgsam darauf achtete, dem Hund nicht zu nahe zu kommen.
    „Das ist besser“, seufzte sie. „Danke.“
    „Ruh dich eine Weile aus. Wenn es dir nichts ausmacht, trage ich inzwischen die Kartons aus der Garage ins Haus und fange an.“
    „Das wäre nett“, sagte sie. „Nimm den Tisch im Esszimmer.“
    Er ging durchs Haus, hängte sein Jackett und das Schulterholster über einen Stuhl im Esszimmer, krempelte die Hemdsärmel auf und ging in die Garage, wo er entsetzt auf die vielen Kartons starrte, die sich vor Carolines Wagen stapelten.
    Was um alles in der Welt hatte Clyde Carlyle dazu gebracht, so etwas zu tun? Das hier war nun wirklich das Letzte, was Caroline in ihrem Zustand brauchte. Mit einem ärgerlichen Schnauben hob er den ersten Karton an und trug ihn ins Haus. Ein kurzer Blick ins Wohnzimmer zeigte, dass Caroline bereits fest schlief.
    Danach schlich er in die Küche. Da sie offenbar keine Lebensmittel eingekauft hatte, rief er in einem Restaurant an, das sie mochte, und bestellte etwas zu essen. Als er auflegte, fiel sein Blick auf einen farbenfrohen Kalender, der über dem Telefon hing.
    In einem Kästchen in zwei Wochen war die „erste Lamaze-Kursstunde“ eingetragen. Brauchte man für die Geburtsvorbereitung nicht einen Partner? Er fragte sich, ob sie schon einen hatte. Er wusste, dass sie in der Stadt keine gute Freundin hatte, und überlegte, ob er, als Vater des Babys, nicht einspringen könnte. Er hätte nichts dagegen, wenn sie seine Hilfe brauchte. Vielleicht bei ein paar Reparaturen am Haus.
    Er schlenderte von Raum zu Raum und entdeckte in der Küche eine durchgebrannte Glühbirne, die sie ohne Leiter nicht austauschen konnte. Und in ihrem Zustand kam das nicht infrage. Das zukünftige Kinderzimmer war in einem warmen Gelb gestrichen,

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