JULIA COLLECTION Band 17
mit einem Streifen aus lustigen Goofys in halber Höhe, aber es sah unfertig aus.
Das Babybett musste noch zusammengebaut werden, am Fuß einer Wand warteten Regale darauf, angebracht zu werden, und einige Comic-Bilder mussten noch aufgehängt werden. Er war kein Handwerker, aber das traute er sich zu.
Auf einem Schaukelstuhl saß ein dicker weißer Teddy. Er hob ihn auf, strich über das weiche Fell und spürte, wie sich in seiner Brust ein hohler Schmerz ausbreitete. Angesichts der Einkaufstüten, die Decken, Babykleidung und manches andere enthielten, war er sicher, dass es Carolines Kind an nichts fehlen würde.
Aber wenn es auch sein Kind war, wäre er gern dabei gewesen, als sie all das eingekauft hatte. Er streifte ungern durch Geschäfte, aber das hier war schließlich etwas anderes, als sich ein Hemd oder Jeans zu besorgen. Das hier war für sein Kind, und er hasste es, davon ausgeschlossen zu sein. Natürlich war es in erster Linie Carolines Baby, aber vielleicht konnte er eine Art Teilzeitvater sein.
Fast glaubte er, das herablassende Lachen seines alten Herrn hören zu können. „Und wie kommst du darauf, dass du ein besserer Vater sein wirst als ich? Verdammt, ich war nicht anders als mein Daddy vor mir, und du wirst so sein wie ich“, schien Caine Stockwells Stimme an sein Ohr zu dringen.
Unwillig schüttelte Rafe den Kopf und ließ den Teddy auf den Stuhl zurückfallen. Caines Stimme verstummte schlagartig.
Aber ihre Wirkung hallte in ihm nach. Was, wenn sein Vater recht hatte? Wenn Caroline ihm deshalb nicht erzählte, dass er der Vater ihres Babys war? Weil sie glaubte, dass er nicht besser war als Caine?
Rafe wusste, dass er das Temperament der Stockwells geerbt hatte. Genau wie Cord, der hin und wieder die Beherrschung verlor, aber Rafe hatte sich stets strikt dagegen gewehrt. Er hatte sich im Griff.
Das musste er, wenn er seinen Job behalten wollte. Außerdem hasste er es, außer Kontrolle zu geraten. Aber die Veranlagung dazu war da, und er war ehrlich genug, es sich einzugestehen.
Leise fluchend ging er wieder nach unten und rief sich in Erinnerung, warum er nicht heiraten wollte. Natürlich würde er sich um Caroline und das Baby kümmern, aber das war auch alles. Er war dazu geschaffen, Verbrecher wie Percy Jones zu jagen, nicht dazu, ein Ehemann oder Vater zu sein.
Die Frage war nur, wie lange er sich an diese Überzeugung klammern konnte.
Caroline erwachte mit einem knurrenden Magen, einer vollen Blase und Truman auf dem Schoß. Der Hund sprang auf den Boden, als sie schwerfällig aufstand, und rannte davon. Sie machte sich auf den Weg zum Badezimmer, als sie Rafe rufen hörte.
Sie dachte daran, wie Truman ihm ins Bein gebissen hatte, und obwohl er ein erwachsener Mann war, der mit einem kleinen Hund fertig werden sollte, ging sie schneller.
„Ja, du bist ein harter Bursche“, hörte sie Rafe sagen. „Aber ich bin noch größer, gemeiner und hässlicher als du, Kumpel.“
Truman knurrte lauter, als sie es je erlebt hatte.
„Ich glaube nicht, dass das Caroline gefallen wird“, fuhr Rafe schmunzelnd fort.
Caroline betrat die Küche, warf einen Blick auf den Mann und den Hund, die mit einem Geschirrtuch Tauziehen spielten, und lachte. Ohne das Tuch loszulassen, sah Truman sie an und wedelte zur Begrüßung mit dem Schwanz. Caroline ging zu Rafe.
„Habt ihr beide euch vertragen?“
„Wohl kaum“, erwiderte Rafe lächelnd. „Ich wollte nur, dass er außer mir noch etwas zu beißen hat. Tut mir leid um dein Geschirrtuch.“
„Kein Problem. Er spielt gern.“
„Slider, unser alter Hund, hat das auch immer gemacht.“
„Ich wusste gar nicht, dass du auch einen Hund hattest.“
Er lächelte. „Es gibt viele Dinge, die du über mich nicht weißt.“
„Zum Beispiel?“
Er drückte ihr sein Ende des Geschirrtuchs in die Hand, ging zum Herd und öffnete die Klappe. „Dass ich gleich das Abendessen auf den Tisch stellen werde.“
Der leckere Duft von Fettucine mit Hühnchen stieg ihr in die Nase, und ihr lief das Wasser im Mund zusammen. „Du hast gekocht?“
„Nein.“ Er hob den rechten Zeigefinger. „Ich habe bestellt. Erstaunlich, was man sich heutzutage alles liefern lassen kann.“
„Nicht wahr?“ Sie zerrte Truman quer durch die Küche, füllte seinen Futternapf und stellte ihn auf das Plastikset in der Ecke.
„Wir können jederzeit anfangen“, sagte Rafe. „Da der Esszimmertisch voller Kartons ist, dachte ich mir, wir essen hier in der
Weitere Kostenlose Bücher