JULIA COLLECTION Band 17
sich in ihr zu verlieren, unbändig. Sie schmiegte sich an, seufzte genussvoll und entspannte sich so sehr, dass er befürchtete, sie würde gleich einschlafen.
Sein Körper protestierte vehement, aber ihr Anblick ging ihm ans Herz. Wenn das alles war, was sie jetzt wollte, würde er ihr auch nicht mehr geben. Er dachte daran, wie sie früher miteinander geschlafen hatten – so leidenschaftlich und voller Hunger aufeinander, dass für sanftere Gefühle wie diese kaum Zeit und Raum geblieben war. Es war neu für ihn, aber er fing an, es zu genießen. Er wünschte nur …
Plötzlich erwachte Caroline zum Leben. Sie streichelte seinen Körper und erkundete die empfindlichsten Stellen. Ihr Tempo war langsamer als sonst, aber es fühlte sich herrlich an, dass er unwillkürlich aufstöhnte. Konnte sie seine Gedanken lesen? Er schob die Hände in ihr Haar und küsste sie.
Sie reagierte mit einer Leidenschaft, die ihn erst verblüffte, dann faszinierte. Und dann drehte sie sich auf den Rücken, legte die Beine auf seine Hüften und half ihm, ganz zu ihr zu kommen. Er bewegte sich so langsam und sanft, wie er konnte, aber sie war bereit für ihn.
Er schlang die Arme um sie, drückte sie an sich und fühlte sich, als wäre er nach einem langen und gefährlichen Einsatz endlich nach Hause zurückgekehrt. War das Liebe?
Wie früher passte er sich ihrem Rhythmus an. Die ungewohnte Position gewährte ihm freien Zugang zu ihrem Mund und den Brüsten. Er tat, wovon er in letzter Zeit so oft geträumt hatte, und überschüttete sie mit den Zärtlichkeiten, von denen er wusste, dass sie sie genoss.
Alles fühlte sich neu und anders an, und es war, als würden sie zum allerersten Mal miteinander schlafen.
Als sie beide schließlich die ersehnte Erfüllung fanden, lag er auf der Seite, noch immer in ihr, und hörte, wie ihr Atem sich beruhigte. Gewiss, dass sie sich so herrlich fühlte wie er, stützte er sich auf einen Ellbogen und küsste sie auf die Nasenspitze.
Caroline öffnete die Augen und lächelte.
„Wow“, sagte sie und strich über seine Bartstoppeln.
„Ja.“ Er knabberte an ihren Fingerspitzen. „Wow.“
Aneinandergeschmiegt lagen sie da und kosteten das sanfte Nachglühen ihrer Lust aus, bis Caroline sich aufsetzte und die Decke über sich zog. Rafe wollte sie wieder an sich ziehen, aber sein Instinkt befahl ihm, sie gewähren zu lassen.
Sie wandte den Blick ab und nagte nachdenklich an ihrer Unterlippe.
„Was ist?“, fragte er besorgt.
Sie zuckte zusammen, sah ihn wieder an, und ihr Lächeln nahm ihm die Angst.
„Es gibt etwas, das ich dir sagen muss“, begann sie und verschränkte die Hände auf dem Bauch.
„Was denn?“
„Das Baby ist von dir, Rafe.“
„Ich weiß.“ Er lächelte voller Vorfreude auf seine eigene kleine Becky. Dann wurde er ernst. „Wenn es keinen anderen gab, warum hast du dich von mir getrennt?“
„Es gab wirklich jemanden, mit dem ich mehr Zeit verbringen wollte“, erwiderte sie. „Das Baby.“
Er runzelte die Stirn. „Du hast mich glauben lassen, dass es einen anderen Mann gab. Warum hast du mir nichts von dem Baby erzählt?“
„Ich hatte Angst, du würdest mir nicht glauben.“
„Ach, Caroline, du …“
„Es ist so“, unterbrach sie ihn. „Du warst immer so ein Gentleman und hast die Verhütung auf dich genommen. Wie konnte ich erwarten, dass du mir glaubst, wenn ich selbst nicht wusste, wie ich schwanger geworden war?“
„Du hättest es versuchen können. Sogar ich weiß, dass keine Methode absolut sicher ist.“
„Daran habe ich auch gedacht.“
„Warum hast du es mir dann nicht erzählt?“
„Wozu?“
„Wozu?“, wiederholte er. „Ich hatte ein Recht, es zu wissen. Findest du nicht, dass das Grund genug ist?“
„Du wolltest dich nicht binden. Du warst schon verheiratet – mit deinem Beruf. Deshalb halten Ehen mit Polizisten so selten. Habe ich recht?“
„Leider“, gab er zu. „Aber ich bin kein Schuft, der sich vor seiner Verantwortung drückt. Das wusstest du doch, oder?“
„Natürlich.“ Sie drückte seine Hand. „Ich wusste, dass du ein guter Mensch bist, aber ich wollte nicht, dass du dich verpflichtet fühltest, für das Baby zu sorgen. Verpflichtung ist ein schlechter Ersatz für Liebe. Außerdem war ich ja für das Kind da, also sah ich keinen Grund, dein ganzes Leben durcheinanderzubringen.“
„Die Entscheidung hättest du getrost mir überlassen können“, entgegnete er.
„Das weiß ich jetzt auch. Damals
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