JULIA COLLECTION Band 20
fassen, sondern nur noch fühlen.
Auffordernd hob sie sich ihm entgegen und gab einen Laut von sich, der fast wie ein Wimmern klang. „Bitte.“ Sie wollte Cole in sich spüren, und zwar sofort, denn sie war kurz vor dem Höhepunkt. Wenn sie die Augen schloss, sah sie bunte Farbwirbel.
Mit beiden Händen umfasste sie seine Schultern und zog Cole hoch. „Bitte“, flehte sie.
„Einen Moment“, erwiderte er heiser.
Sie musste warten, bis er sich ein Kondom übergestreift hatte. Liebend gern hätte sie das für ihn getan, aber sie war darin nicht gerade eine Expertin, und im Augenblick hatte sie keine Zeit für Nachhilfe.
Sobald Cole sich geschützt hatte, küsste er sie wieder auf den Mund. Gleichzeitig begann er behutsam in sie einzudringen.
Beeil dich!, dachte sie und hätte fast frustriert aufgeschrien, als Cole sich scheinbar eine Ewigkeit lang nicht bewegte. Dann tat er es und strich ihr dabei liebevoll über den Körper. Er beendete den Kuss und glitt ein wenig tiefer, sodass er das Gesicht in die kleine Mulde zwischen ihren Brüsten schmiegen und die harten, aufgerichteten Knospen mit der Zunge reizen konnte. Marty schloss entrückt die Augen. Pulsierende Hitze durchströmte sie, und ihr war, als würde sie in Coles Armen dahinschmelzen vor Glück.
Ohne sie loszulassen, drehte er sich mit ihr so, dass sie nun auf ihm lag, und führte ihre Hände an seinem muskulösen Körper hinab. Gleichzeitig streichelte er ihre Brüste, bis Marty immer schneller atmete.
Auf dem Gipfel der Lust vergaß sie alles andere um sich herum, es gab nur sie und Cole und die euphorische Freude, die sie sich gegenseitig schenkten. Es war pure Ekstase, so wie sie es noch nie erlebt hatte, und sie schrie wieder und wieder auf.
Kurz darauf flüsterte er heiser ihren Namen und kam mit einem kraftvollen Stoß zum Höhepunkt.
Eine ganze Weile später spürte Marty einen kühlen Lufthauch am Rücken. Cole rollte sich gemeinsam mit ihr herum, sodass sie beide auf der Seite lagen. Er hatte die Augen geschlossen und atmete heftig, als habe er gerade einen Dauerlauf hinter sich.
Nur ganz langsam klang das Gefühl des ersten überwältigenden Höhepunkts ihres Lebens ab. Marty konnte sich an Coles Gesicht nicht sattsehen. Die Lachfältchen, die dunklen Wimpern – gab es etwas Schöneres?
Es ist das Gesicht des Mannes, den ich liebe, dachte sie und konnte es selbst kaum glauben.
Irgendwann mussten sie eingeschlafen sein, denn das Nächste, was Marty wahrnahm, war das Klingeln des Telefons. Es stand immer noch in ihrem früheren Schlafzimmer, denn bislang gab es in dem Raum, in dem sie jetzt schlief, keinen Telefonanschluss.
Cole rollte sich auf den Rücken, als er bemerkte, dass Marty aufstand. Er sah auf seine Uhr, außer der er immer noch nichts am Leibe hatte.
Kurz nach halb fünf. Nachmittags oder frühmorgens?, überlegte Cole. Dem Licht draußen nach zu urteilen, wahrscheinlich nachmittags. Der Himmel war grau, aber nicht völlig dunkel.
Soll ich aufstehen?, fragte er sich, doch ihm fehlte die Energie. Obwohl er nicht lauschen wollte, hörte er Marty am Telefon sprechen.
„Oh, er ist großartig. Ja, ja, heute schon zwei Mal.“
Zwei Mal. Das Erlebnis unten im ehemaligen Wohnzimmer konnte man doch wohl nicht mitzählen.
„Nein, das musst du doch nicht. Wirklich, es hat mir Spaß gemacht.“
Mir auch, dachte Cole und lächelte selbstzufrieden.
Er musste wieder eingeschlafen sein, denn er wachte davon auf, dass Marty eine Schublade aufzog. Schnell setzte er sich auf. „Gibt es ein Problem?“
„Wie? Nein, gar nicht.“ Sie holte sich saubere Unterwäsche und einen Pullover heraus.
Im Spiegel konnte Cole jede ihrer Bewegungen beobachten. „Möchtest du nicht wieder zurück ins Bett kommen?“
Ohne ihn anzusehen, schüttelte sie den Kopf.
Wieso kämmen Frauen sich eigentlich, wenn sie aus dem Bett aufstehen?, fragte Cole sich. Marty sah fantastisch aus mit ihrem zerzausten Haar. Sanft und sexy und ein bisschen wild.
„Willst du jetzt nach unten gehen und alle Regale im Wohnzimmer an ihren Platz stellen?“
Marty nickte nur. Sie hatte sich in den Quilt gewickelt, den sie als Steppdecke benutzte.
Früher oder später muss sie mich ansehen, dachte Cole. Sex mit ihr war einfach zu großartig, um einfach wieder zur Tagesordnung überzugehen. Andererseits verhielt Marty sich immer anders, als er es von ihr erwartete. Er hatte den Eindruck, dass sie in ihrem Liebesleben eine ebenso lange Pause eingelegt hatte wie er.
Weitere Kostenlose Bücher