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JULIA COLLECTION Band 20

JULIA COLLECTION Band 20

Titel: JULIA COLLECTION Band 20 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: DIXIE BROWNING
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Karibik verbracht hatten. „Hallo, Liebes. Hast du dich schon von all den schlaflosen Nächten erholt? Hör mal, ich glaube, ich habe jemanden für Lily.“
    Weiter kam Sasha nicht, denn sie musste sich eine ausführliche Beschreibung anhören, die von der mexikanischen Küche über die Musik bis zu Sehenswürdigkeiten der Insel reichte. Das alles hatte Marty ihr bereits am Tag vorher erzählt. „Jetzt mal zu diesem Mann für Lily“, sagte sie schnell, als Marty gerade Luft holte. „Ich bin ziemlich sicher, dass er ledig ist. Auf einer Skala von eins bis zehn liegt er ungefähr bei elf, und …“
    Nun musste Sasha sich das Rezept einer mexikanischen Eierspeise anhören „Danke, Liebes. Im Vergleich zu Faylene bin ich zwar eine Meisterköchin, aber ich werde bestimmt kein Gericht kochen, das ich nicht mal buchstabieren kann. Und jetzt zurück zu Jake. Ich weiß nicht genau, ob er im Moment eine Beziehung hat oder nicht, aber das lässt sich ja noch herausbekommen.“ Sie tippte mit ihren übrig gebliebenen Fingernägeln aus Acryl auf den Sofatisch, während ihre Gedanken zu dem Mann zurückkehrten, der ihren zweiten Schuh an sich genommen und wahrscheinlich weggeworfen hatte. Er hatte nicht wieder angerufen, aber schließlich hatte Sasha lange mit ihrer Freundin Daisy telefoniert, um sich zu erkundigen, wann das Baby nun endlich kommen würde.
    „Wer? Daisy?“ Sie wurde durch Martys aufgeregte Stimme in die Gegenwart zurückgeholt. „Der Termin ist in drei Wochen, ich habe grade mit ihr gesprochen. Kell hat mir versprochen, mich zu informieren, und dann fliege ich hin.“
    „Aber du hasst doch Fliegen.“
    „Meine Nebenhöhlen hassen es. Der Rest von mir erträgt es, zumindest in der Businessclass.“ Für Daisy würde Sasha auch Kopfschmerzen erster Klasse ertragen. Ursprünglich war Daisy bei jedem Verkuppeln von Singles dabei gewesen, und jetzt erwartete sie im Juni ein Kind. Sasha hatte ihr versprochen, Patentante zu werden. Vielleicht half ihr ein Patenkind, auch wenn es in Oklahoma lebte, diese innere Leere zu füllen, die mit den Jahren immer größer wurde.
    Genau diese seltsame Leere hatte Sasha in ihre vier Ehen getrieben, um einen Vater für das Kind zu finden, das sie sich so sehnlich wünschte. Während ihrer vierten Ehe hatte sie erfahren, dass ihre Chancen auf ein Kind aufgrund einer Unterleibsentzündung in frühen Jahren äußerst gering waren.
    „Okay, Liebes, wir sehen uns dann in ein paar Tagen“, versprach sie Marty und legte das Handy auf einen Stapel mit Tapetenmusterbüchern zurück.
    Der antike Stuhl mit den Affenschnitzereien machte sich ganz gut als Gehhilfe. Ihren Unfall hatte sie Marty gegenüber besser nicht erwähnt, weil die sonst alles hätte stehen und liegen lassen, um zu ihr zu kommen. Jeder hatte ihr oft genug einen Unfall mit ihren Schuhen vorhergesagt, doch für Sasha waren diese Schuhe auch ein Zeichen ihrer Unabhängigkeit. Diese Selbstständigkeit hatte sie sich schließlich schwer genug erkämpft.
    Sie war gerade auf halbem Weg zur Küche, um sich eine neue gefrorene Erbsenpackung zu holen, als das Telefon klingelte. Einen Moment lang überlegte sie, ob sie überhaupt drangehen sollte, doch sie erwartete einen Anruf der Maklerin von Driftswinds.
    Aber es war nicht Katie McIver, sondern eine Männerstimme, bei deren Klang Sasha sich fühlte, als gleite ihr Samt über die nackte Haut. „Hallo, Aschenputtel, hast du einen Schuh verloren?“

4. KAPITEL
    „Sie haben meinen Schuh?“ Sasha klang atemlos, etwas, das ihr sonst nur passierte, wenn sie ein paar Treppen hinauflief. Jedenfalls brachte sie der Klang einer Stimme sonst nicht so aus der Ruhe, auch wenn es um einen Schuh ging, der sie mehr gekostet hatte, als sie sich leisten konnte.
    „Der Absatz ist wohl hinüber“, stellte Jake fest. „Vielleicht kann man ja das restliche Leder abziehen und ihn so anpinseln, dass er wie der andere aussieht. Soll ich ihn Ihnen dann vorbeibringen?“
    „Oh, nur keine Umstände.“ Unbewusst strich sie sich das zerzauste Haar glatt. Sie trug wieder ihren bequemen alten Kaftan und war nicht geschminkt.
    „Heute Nachmittag wäre ich bei Ihnen in der Gegend.“ Er schwieg einen Moment und wartete auf eine Reaktion. „Da könnte ich Ihnen den Schuh bringen.“
    Sasha wollte ihm sagen, die Mühe könne er sich ersparen, aber noch mehr als nach ihrem Schuh sehnte sie sich danach, Jake wiederzusehen. Nach der Art und Weise, wie sie sich kennengelernt hatten, ergab das alles

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