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JULIA COLLECTION Band 20

JULIA COLLECTION Band 20

Titel: JULIA COLLECTION Band 20 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: DIXIE BROWNING
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leer geräumt hatte. Während sie abnahm, musterte sie aus dem Augenwinkel Cole Stevens, der nur wenige Schritte entfernt die Wände abklopfte.
    „Oh, hallo, Faylene.“ Seufzend lehnte sie sich gegen die Wand, während ihre redselige Freundin, die bis vor Kurzem auch noch einmal pro Woche bei ihr geputzt hatte, die Jacht beschrieb, die gerade am Anlegeplatz südlich von Bob Eds festgemacht hatte.
    „Ich habe zwar nur zwei Männer gesehen, aber da kann eine ganze Fußballmannschaft an Bord sein. Wenn die Jacht am Sonntag immer noch da ist, gehe ich hin und lade die Jungs zu Bob Eds Geburtstagsparty ein.“
    Marty erwiderte etwas Spöttisches, doch damit konnte sie Faylenes Redefluss keineswegs stoppen.
    „Es ist eine dieser Jachten mit all diesen altmodischen Holzaufbauten, die man heute gar nicht mehr sieht. Meinst du, ich sollte sie zum Gänsegulasch einladen?“
    Das traditionelle Gänsegulasch. Außerhalb der Ferienzeit boten Einladungen zum Gulasch, zur Grillparty oder zu sonst einer privaten Feier die einzigen Unterhaltungen, bis die Kirchengemeinde wieder ein Box Supper organisierte, zu dem jeder etwas zu essen beisteuerte. „Wieso nicht? So eine Schiffsladung Männer darf man sich doch nicht entgehen lassen“, witzelte sie.
    „Genau das habe ich mir auch überlegt. Wie macht sich denn dein Mann im Haus?“
    „Mein …? Faylene, er ist nicht mein Mann im Haus.“
    „Genau deshalb rufe ich ja auch an. Wenn der, den ich dir geschickt habe, nicht der Richtige ist, finden wir vielleicht auf dieser Jacht was für dich.“
    Jetzt seufzte Marty laut. „Von mir aus lade sie alle ein, egal ob sie verheiratet oder ledig sind. Mir ist es gleich.“ Hauptsache, du lässt meinen Bautischler in Frieden, fügte sie in Gedanken hinzu.
    Ein paar Minuten hörte sie noch Faylenes Spekulationen über die Gemeinsamkeiten zwischen Männern auf Jachten und Frauen in Buchläden zu. Faylene war mindestens genauso schlimm wie Sasha, wenn es ums Verkuppeln ging.
    Marty lehnte an der Wand ihres Schlafzimmers und nahm den Hörer vom Ohr. Nachdenklich rieb sie wieder ihre verbrannten Fingerkuppen. All diese Kartons mit Büchern, die sie hier oben von einem Zimmer ins andere geschoben hatte, würde sie wieder nach unten schleppen müssen. Am liebsten hätte sie sämtliche Bücher in der Garage gelassen, aber Feuchtigkeit war der schlimmste Feind von Büchern.
    Als Faylene eine kurze Pause zum Luftholen einlegte, sagte Marty: „Also schön, Liebes, lade all diese Männer ein, und lass die Spiele beginnen.“ Dann legte sie schnell auf, bevor ihre Freundin mit einem neuen Redeschwall loslegen konnte.
    Nachdem Daisy weggezogen war, hatte Faylene ihren Platz im Trio der Kupplerinnen eingenommen und sich so schnell eingefügt, als habe sie schon immer dazugehört. Faylene selbst war einmal Ziel der drei Frauen geworden, die in ihrem Versuch, sie mit dem Automechaniker Gus Mathias zusammenzubringen, grandios gescheitert waren.
    Marty stöpselte das Telefon aus. Gab es im Gästezimmer eigentlich eine Telefonbuchse? Sonst würde sie sich dort einen Anschluss legen lassen müssen.
    Sie blickte hoch und sah, dass Cole sie beobachtete. „Ich muss noch einiges erledigen“, sagte sie. „Den Staubsauger stelle ich unten an die Treppe, und wenn Sie ihn brauchen, können Sie ihn sich von dort holen.“
    Auf dem Weg zum Supermarkt stellte sie fest, wie zufrieden es sie machte, dass ihr Tischler in der nächsten Zeit jeden Morgen pünktlich zu ihr kommen würde.

4. KAPITEL
    Cole wartete, bis Marty unten war, bevor er den Deckenfries abnahm und im leeren Schlafzimmer abstellte. In dem Zimmer lag immer noch der zarte Duft, den Cole unwillkürlich mit Marty verband. Nein, keine Polyurethane oder verbrannter Zimt, und auch kein so aufdringliches Parfüm wie das von Paula. Es war eher ein dezenter Duft nach Blüten, wie eine tropische Insel an einem Sommerabend.
    Du bist in Muddy Landing, und es ist Januar, sagte er sich. Also reiß dich zusammen, und mach dich wieder an die Arbeit.
    Er würde hier erledigen, wofür er bezahlt wurde, dann würde er sein Geld einstecken und zur nächsten Anlegestelle weiterfahren oder bis zum nächsten Job oder bis zum nächsten Bundesstaat.
    Unten schlug eine Tür, während er eine weitere Zierleiste abschraubte und beiseitelegte. Die erste Rigipsplatte hatte er bereits von der Wand gelöst. Marty konnte mit ihrem Haus tun, was ihr gefiel, und wenn sie wollte, wurde aus dem Erdgeschoss eben eine Buchhandlung. Ich

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