Julia Collection Band 22
zum Teufel hatte sie ausgerechnet einen Film anschauen müssen, der sie unweigerlich zu Tränen rührte?
„Schau mich an, Darling.“ Der sanfte Klang seiner Stimme verstärkte die Tränenflut nur noch. Warum ging er nicht einfach wieder und ließ sie allein?
„Ich … kann nicht.“ Du meine Güte, konnte der Tag noch schlimmer werden?
Es war Jahre her, dass sie jemandem erlaubt hatte, ihre Tränen zu sehen. Und jetzt saß sie hier und schluchzte wie ein Baby. Und das ausgerechnet vor ihrem neuen Chef. Und das ausgerechnet vor dem Mann, der sie völlig verrückt machte. Noch nie hatte A.J. sich so geschämt.
Warum konnte er nicht einfach das nehmen, was er vergessen hatte, und verschwinden? Zumindest so lange, bis sie sich wieder gefangen hatte.
Er umschloss ihre Wange und drehte ihren Kopf, bis ihre Blicke sich begegneten. „Es tut mir leid. Ich wusste nicht, dass die Situation dich so sehr durcheinanderbringen würde. Bitte hör auf zu weinen. Ich schlafe in meinem Pick-up, wenn du dich dann besser fühlst.“
Seine Anständigkeit berührte sie tief. Doch aus Gründen, die sie lieber nicht weiter untersuchen wollte, konnte sie nicht zulassen, dass er ihren Gefühlsausbruch der Tatsache zuschrieb, dass sie die Nacht im selben Zimmer verbringen mussten. „Es … es ist der Film.“
Er warf einen Blick über die Schulter und wandte sich ihr wieder lächelnd zu, bevor er sie in die Arme nahm. „Der Film löst bei meiner Mutter auch immer eine Tränenflut aus.“
„W…was machen Sie da?“
„Es ist in Ordnung, Alissa.“
Der Klang seiner tiefen Stimme, die ihren Namen so voller Zärtlichkeit aussprach, löste in ihr ein mittleres Gefühlschaos aus – und sie dachte nicht einmal daran, ihn von sich zu stoßen. „Woher kennen Sie … meinen Namen?“
„Er steht in deiner Personalakte.“ Caleb zog Alissa enger an sich und streichelte beruhigend ihren Rücken. „Und glaub ja nicht, dass ich vorhabe, dich durch irgendjemanden zu ersetzen. Ich habe alle Akten meiner Manager durchgesehen.“
„Warum?“ Es war eine rein rhetorische Frage, denn eigentlich war es ihr egal, warum er ihre oder die Personalakten der anderen Mitarbeiter angesehen hatte. Viel wichtiger war im Moment das Gefühl seiner starken Arme, die sie umschlungen hielten, und seine breite Brust, an der ihre Wange lag.
„Ich wollte herausfinden, welche Teamaktivitäten sich für jeden einzelnen Manager und seine Abteilung am besten eignen.“ Calebs warmer Atem strich über ihr Haar und sandte ihr einen wohligen Schauer über den Rücken, sodass sie leicht erzitterte. Er presste sie an sich. „Kalt?“
Weil sie keinen vernünftigen Satz herausbrachte, nickte sie nur. Selbst wenn sie ihre Stimme wiedergefunden hätte, würde sie ihm niemals erzählen, warum sie gezittert hatte.
Aber als er sich ein wenig von ihr löste, um sie anschauen zu können, war ihr klar, dass er ihr das nicht abkaufte. „Bist du sicher?“
Seine braunen Augen hielten sie in seinem Bann, und sie war sich nicht einmal mehr ihres eigenen Namens sicher. „Wie lautete noch mal die Frage?“
Lächelnd meinte er: „Das ist nicht wichtig, Alissa.“ Sein sexy Akzent verstärkte Calebs hypnotisierende Wirkung auf sie, und als er langsam den Kopf senkte, verlor augenblicklich alles andere an Bedeutung.
Sanft strich er mit dem Mund über ihren, und ihr Herz setzte fast aus. Sie sollte dieser Verrücktheit sofort Einhalt gebieten und Caleb hinausschicken, damit er die Nacht in seinem Wagen verbringen konnte. Aber aus Gründen, die sie sich selbst nicht erklären konnte, wollte sie Calebs Kuss, wollte seinen kräftigen Körper an ihrem spüren. Und als er seine Lippen fester auf ihre drückte, schlug sie alle Vorsicht in den Wind und schmiegte sich an ihn.
Während er sie mit einer Zärtlichkeit verwöhnte, die ihr den Atem raubte, spürte sie ein lustvolles Vibrieren ihres Körpers, und sie hätte Caleb nicht aufhalten können, selbst wenn ihr Leben davon abgehangen hätte. Sie wollte ihn auch nicht aufhalten.
Es war ein langer, intensiver Kuss, und ein köstliches Kribbeln breitete sich in ihr aus, als er mit der Zunge die Konturen ihrer Lippen nachzeichnete. Es war seine Art zu fragen, ob er den Kuss vertiefen durfte, und ohne einen Gedanken an die Konsequenzen öffnete sie sich ihm.
Eine berauschende Wärme strömte durch ihre Adern, als er tief in ihren Mund vordrang, um sie zu erkunden und sie dazu zu bringen, seinen Kuss zu erwidern. Sie wusste, sie
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