Julia Collection Band 22
beleidigt zu sein, sah seine Großmutter äußerst zufrieden aus. „In Ordnung.“
„Und ich sage dir noch eins.“ Wenn sie dachte, er wäre fertig, dann hatte sie sich getäuscht. „Wenn ich herausfinde, dass du noch weitere Spielchen mit mir oder der Firma treibst, dann verschwinde ich. Ich werde zurück nach Tennessee gehen, und du kannst es vergessen, mir noch weitere deiner netten Deals anzubieten, denn ich würde sie rundweg ablehnen.“
Zu seiner Überraschung lächelte Emerald fröhlich. „Ich hätte auch nichts anderes von meinem Enkel erwartet.“ Sie schaute auf die mit Diamanten besetzte Uhr an ihrem Handgelenk. „Alissa müsste jeden Moment hier sein. Bist du sicher, dass ich nicht hier bleiben soll? Ich könnte einige Dinge bezüglich deines Vaters klarstellen.“
Caleb schüttelte den Kopf. „Es genügt, dass du sie hierhergelockt hast. Jetzt kümmere ich mich um alles Weitere.“
Emerald stand auf und ging zur Tür. „Okay, aber wenn du mich brauchst …“
„Werde ich nicht.“ Zu aufgeregt, um still sitzen zu können, erhob sich auch Caleb. Wenn überhaupt noch eine Chance auf eine gemeinsame Zukunft mit Alissa bestand, dann musste er ihr die volle Wahrheit über sich erzählen. Und diese Informationen mussten von ihm kommen, nicht von seiner steinreichen Großmutter. „Ich habe mich in diese Lage hineinmanövriert, ich werde mich auch wieder daraus befreien.“
Emerald nickte zustimmend. „Ich hoffe, deine junge Frau erkennt, was sie an dir hat, Caleb. Viel Glück, mein Junge.“
Caleb starrte sie einen Moment lang an. Die Aufrichtigkeit in ihrer Stimme überraschte ihn. „Danke … Großmutter.“
Als Alissa im sechsten Stock aus dem Fahrstuhl im Firmengebäude von Emerald Inc. trat, wartete bereits ein distinguiert aussehender, nicht mehr ganz junger Mann auf sie. „Miss Merrick, bitte folgen Sie mir. Ich bin Mrs. Larsons persönlicher Assistent, Luther Freemont. Ich bin gebeten worden, Sie direkt in Mrs. Larsons Privatbüro zu führen.“
Während sie dem Mann einen langen Flur entlang folgte, umklammerte Alissa die Mappe, die ihre Kündigung enthielt. Sie war nicht nervös, wollte das Treffen mit Emerald Larson aber hinter sich bringen. Sobald das erledigt war, konnte sie sich daranmachen, ihr Leben neu zu organisieren.
Mr. Freemont blieb vor einer großen, kunstvoll geschnitzten Mahagonidoppeltür stehen. Er öffnete sie für Alissa und trat dann zurück. „Ich hoffe, Ihr Treffen verläuft für alle zufrieden stellend, Miss Merrick.“
„Danke.“
Warum sagte er so etwas? Wollte Mrs. Larson sie davon überzeugen, dass sie die Kündigung zurücknahm?
Wenn ja, dann würde Alissa sie enttäuschen müssen. Auf keinen Fall würde sie weiter in der Firma arbeiten, solange Caleb da war.
Sie betrat das Büro und zuckte schockiert zusammen. Statt Emerald Larson in dem exklusiven Büro vorzufinden, sah sie Caleb am Fenster stehen und hinausschauen.
Als er sich zu ihr umdrehte, sah er so unglaublich gut aus, dass es ihr die Sprache verschlug. Verflixt, sie begehrte ihn noch immer. Seine tief sitzende Jeans betonte seine schmalen Hüften und die muskulösen Schenkel, während das blaue Poloshirt die Aufmerksamkeit auf die gut ausgebildeten Muskeln seines Oberkörpers lenkte und Alissa daran erinnerte, wie stark er war, wie leicht er sie hatte halten können, als sie sich unter der Dusche geliebt hatten. Sein hellbraunes Haar wirkte ein wenig zerzaust, so als wäre er gerade mit der Hand hindurchgefahren, doch das steigerte nur noch seinen Reiz.
„Guten Morgen, Alissa.“
„Wo ist Mrs. Larson?“
Er zuckte mit den Schultern. „Ich nehme an, sie steckt hier irgendwo in einem der Büros.“
Sein Lächeln und sein schleppender Südstaatenakzent riefen eine Flut von Emotionen in ihr hervor, und ihr wurde ganz schwindelig. Sie drehte sich um und wollte gehen. „Ich kann das nicht“, flüsterte sie.
„Warte, Alissa.“ Er kam herübergeeilt und umschloss ihre Oberarme. „Bitte, ich möchte, dass du dir anhörst, was ich zu sagen habe. Wenn du dann noch immer kündigen willst, werde ich dich nicht daran hindern, das verspreche ich dir.“
„Ist das der einzige Weg, wie du meine Kündigung akzeptierst?“, fragte sie, obwohl sie seine Antwort schon kannte.
„Ich fürchte ja, Liebling.“ Er drehte sie herum, bis sie ihn ansah, und deutete dann auf die Sitzecke neben der Tür. „Nimm Platz.“
„Ich bleibe lieber stehen.“
„Es könnte eine Weile dauern.“
Sie
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