Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Julia Collection Band 23

Julia Collection Band 23

Titel: Julia Collection Band 23 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne McAllister
Vom Netzwerk:
sagte: „Es ist mir ja nichts passiert.“ Ihr Ton war allerdings nicht ganz so selbstbewusst wie zuvor.
    Hugh hatte es dabei belassen und sich auf die Fahrt konzentriert. Hin und wieder warf er einen Blick in ihre Richtung. In die Steppdecke gehüllt, kauerte sie schweigend in ihrer Ecke und streichelte Belle, die es sich auf ihrem Schoß bequem machte.
    Margaret Sydney St. John faszinierte ihn viel zu sehr, und das gefiel ihm nicht. So hatte es auch bei Carin angefangen, und das Ende war ihm bekannt. Er spürte kein Verlangen, etwas Ähnliches erneut durchzumachen, noch dazu mit einer Verrückten.
    Es liegt nicht daran, dass sie so umwerfend aussieht, sagte er sich. Ich bin einfach zu lange mit keiner Frau mehr zusammen gewesen.
    Wofür er sich bei Lisa Milligan bedanken konnte. Seit sie ihn mit ihren unerwünschten Aufmerksamkeiten verfolgte, machte jedes weibliche Wesen einen großen Bogen um ihn. Jeder Annäherungsversuch, den er unternahm, endete mit der Antwort: „Du hast schon eine Freundin.“
    „Lisa ist nicht meine Freundin.“
    Keine glaubte ihm, auch Lisa nicht.
    „Wenn ich nicht deine Freundin bin, mit wem gehst du dann?“, fragte sie ihn.
    „Mit niemandem.“
    „Das kann ich mir nicht vorstellen.“
    Frauen! Sie waren alle gleich.
    Eins stand jedoch fest: Mit dieser – Miss Margaret Sydney St. John – wollte er nichts zu tun haben. Sobald sie an Land waren, brachte er sie ins Mirabelle oder ins Moonstone Inn. Dann konnte sie ihren Daddy anrufen, damit er sie aus ihrer misslichen Lage befreite. Je schneller sie aus seinem Leben verschwand, desto besser.
    Eine Frau, dachte er mürrisch. Statt eines Fisches habe ich eine Frau geangelt. Wenn Lachlan das hört, lacht er sich tot.
    Die Frau, die er geangelt hatte, stieß einen leisen Ausruf aus. Er drehte sich um. „Was ist?“, fragte er.
    „Nichts. Nur … Der Hafen, die Stadt … Es ist einfach traumhaft. Das reinste Paradies.“
    Hugh dachte das Gleiche, aber es irritierte ihn, dass sie ebenso empfand. Es passte nicht zu dem Bild, das er sich von ihr machte.
    „Mir gefällt es“, erwiderte er knapp. „Viel zu bieten haben wir allerdings nicht. Am anderen Ende der Insel, auf der Windseite, gibt es das Mirabelle. Es gehört meinem Bruder und ist das beste Hotel am Platz, sehr elegant. Dort bringe ich Sie hin.“
    „Nein.“
    Er runzelte die Stirn. „Was haben Sie dagegen?“
    „Bitte entschuldigen Sie, ich wollte nicht schreien. Aber ich möchte nicht ins Mirabelle.“
    „Sie haben es noch gar nicht gesehen. Es ist sehr vornehm, vielleicht kein Fünf-Sterne-Palast, aber …“
    „Ich übernachte nicht im Hotel, mit oder ohne Sterne. Ich muss … inkognito bleiben.“
    Er verzog die Mundwinkel. „Tatsächlich?“ Ohne Zweifel war es das erste Mal, dass die Dame unbeachtet bleiben wollte. Bei ihrem Aussehen war das auch unmöglich – selbst jetzt, in dieser Aufmachung mit dem salzverkrusteten Haar, war sie auffallend schön.
    Er musterte sie von Kopf bis Fuß und sagte gedehnt: „Das können Sie jemand anderem weismachen.“
    „Ich kann, wenn ich will. Und jetzt will ich. Ich muss überlegen, wie es weitergehen soll.“
    „Das bräuchten Sie nicht, wenn Sie Nein gesagt hätten.“
    „Sie wissen, warum ich das nicht konnte.“
    Hugh war da anderer Meinung, aber er war weder verrückt noch eine Frau. „Schön, dann bringe ich Sie in eine Pension. Die gibt es hier auch.“
    „Das geht nicht. Dort würde er mich auch finden.“
    „Was wollen Sie dann? Am Strand schlafen?“
    Sie achtete nicht auf den sarkastischen Ton. „Natürlich nicht, aber ich kann auf Ihrem Boot übernachten. Dort ist ein Schlafsack.“ Sie zeigte mit dem Finger auf das Vordeck.
    „Das kommt überhaupt nicht infrage!“
    Er sah es vor sich: die Fischer, die in aller Herrgottsfrühe die Boote klarmachten und Sydney St. John zusahen, wie sie aus dem Schlafsack kroch. Sie würde die ganze Flotte zum Sinken bringen.
    „Nie und nimmer.“ Er stellte den Motor ab und ließ das Boot ans Dock treiben.
    „Hier bin ich doch niemandem im Weg. Und morgen früh mache ich dafür ein wenig sauber. Es könnte nicht schaden.“ Sie warf einen Blick in die Kajüte und rümpfte die Nase.
    „Das ist ein Boot und kein Wohnzimmer.“
    „Trotzdem – etwas mehr Ordnung wäre kein Luxus.“
    „Nein.“
    Sie erreichten den Anlegeplatz, und Hugh kletterte an Land, um die Leinen zu befestigen. Sydney folgte ihm, mit Belle im Arm. Dabei enthüllte sie ungewollt, was sich unter der

Weitere Kostenlose Bücher