Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Julia Collection Band 26

Julia Collection Band 26

Titel: Julia Collection Band 26 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: BARBARA HANNAY
Vom Netzwerk:
belästigen.
    Dicke Schneeflocken fielen zu Boden, ließen sich auf ihrem Kopf und ihren Schultern nieder, als sie unverwandt hinüber zur kleinen Insel in der Mitte des Sees sah.
    Und an Theo dachte.
    Das passierte jetzt dauernd. Egal, was sie betrachtete, wen sie besuchte oder mit wem sie sprach, sie dachte die ganze Zeit an Theo und sehnte sich nach ihm. Er war es, an den sie am Morgen, am Mittag oder in den langen, einsamen Nächten dachte.
    Nach Schottland zu fliegen hatte daran überhaupt nichts geändert.
    Natürlich war es wunderbar, ihre Mutter zu sehen. Es hatte Spaß gemacht, ihre Freunde kennenzulernen und Aberfoyle zu erkunden, die Stadt, in der ihre Mutter und ihre Tante lebten. Aber Annie hatte es bisher nicht übers Herz gebracht, ihrer Mutter von Theo zu erzählen.
    Warum auch? Was würde es ihr bringen, über ihn zu sprechen, wenn sie sich danach verzehrte, ihn zu sehen, seine Arme um sich zu spüren, ihn bei sich, in ihrem Leben zu haben? Sie brauchte ihn an ihrer Seite.
    Sie sehnte sich danach, ihre Erlebnisse mit Theo zu teilen. Wie schön wäre es gewesen, hier Arm in Arm mit ihm spazieren zu gehen, mit ihm zu sprechen …
    Bestimmt würden sie sich über alles Mögliche unterhalten …
    Fast meinte sie, ihre beiden Stimmen zu hören. Über dem Knirschen des gefrorenen Schnees unter ihren Stiefeln …
    Sie würden über die faszinierende Geschichte von Rob Roy und den Mönchen von Inchmahome sprechen, einem alten Kloster, das vor mehreren Jahrhunderten auf der kleinen Insel in der Mitte des Sees errichtet worden war. Sie könnte ihm die Sehenswürdigkeiten zeigen, die ihr bisher am besten gefallen hatten – eine Gruppe von Pinien neben der kleinen Kirche in Aberfoyle, das wirklich beeindruckende Schloss Stirling Castle oder die prächtige Steinbrücke bei den Wasserfällen von Killin.
    Aber ohne Theo erschienen ihr Schottlands Sehenswürdigkeiten bedeutungslos und farblos – so langweilig und so düster wie der bleifarbene Himmel über dem See.
    Annie schämte sich für ihre Schwäche. Wenn Theo noch einmal anrief, würde sie bestimmt mit ihm reden. Eigentlich hätte sie sich dazu zwingen müssen, ihn zu vergessen, statt dauernd an ihn zu denken. Aber wie konnte sie Theo je vergessen? Sie wusste, er war der Mann, nach dem sie ihr Leben lang gesucht hatte. Ihre Seele verzehrte sich nach ihm.
    Aber … ich habe ihn aufgegeben, und ich muss ihn vergessen.
    Jetzt musste sie weiterfahren, denn sie wollte sich noch Loch Katrine anschauen.
    Als sie auf dem eisigen Boden zu ihrem Wagen ging, klingelte auf einmal ihr Handy. Annies Herz klopfte aufgeregt. Wie dumm von ihr. Das war bestimmt nicht Theo.
    Sie versuchte, das Handy aus ihrer Manteltasche herauszuziehen. Aber ihre Wollhandschuhe waren so dick, dass sie beim Versuch, den Anruf entgegenzunehmen, beinahe die falsche Taste gedrückt hätte.
    Es war Kane.
    Annie atmete tief durch und versuchte, sich wieder zu beruhigen.
    „Hallo, Kane“, rief sie laut, um das Pfeifen des Windes zu übertönen, „wie geht es dir?“
    „Mir geht es super“, erwiderte er. Annie wusste sofort, dass es stimmte. Er klang sehr glücklich. „Charity und ich werden heiraten.“
    „Oh Kane! Das ist ja fantastisch!“ Sie stieß einen kleinen Freudenschrei aus. „Wann?“
    „In ein paar Wochen, hier in Derbyshire. Du und Mutter und Tante Flora, ihr müsst alle kommen.“
    „Natürlich werden wir kommen. Ich freue mich ja so sehr für dich. Meinen herzlichen Glückwunsch! Du klingst so aufgeregt.“
    „Ich bin völlig aus dem Häuschen, Annie. Ich kann nicht glauben, dass Charity mich wirklich haben will. Du kannst dir gar nicht vorstellen, wie toll sich das anfühlt.“
    „Ich … nein, wahrscheinlich nicht.“
    „Ich rufe dich bald wieder an und gebe dir dann die genaueren Einzelheiten an.“
    „Ja, mach das.“
    „Ach, ich habe ja ganz vergessen zu fragen. Wie ist Schottland?“
    „Wunderschön. Ich fahre heute zu den Lochs. Wie ist Derbyshire?“
    „Unglaublich hübsch. Hollydean, wo Charity wohnt, sieht aus wie ein winterliches Postkartenmotiv.“
    „Alles ist hübsch hier, findest du nicht? Hast du schon mit Reid gesprochen?“
    „Ja, ich wollte es ihm zuerst sagen. Wenn ihr beide mich nicht bedrängt hättet, hierher zu fahren, würde ich bestimmt immer noch in Southern Cross hocken und Trübsal blasen.“
    „Gern geschehen, mein Lieber.“
    Sie verabschiedeten sich, und Annie steckte das Handy wieder in die Tasche.
    Kane war überglücklich. Sie

Weitere Kostenlose Bücher