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Julia Collection Band 26

Julia Collection Band 26

Titel: Julia Collection Band 26 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: BARBARA HANNAY
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Kane. „Wenn Sie wieder daheim sind, halten Sie die Augen offen, bis Ihnen ein äußerst kultivierter, steinreicher Typ über den Weg läuft. Der richtet Ihnen dann in London eine hübsche kleine Wohnung und ein Haus auf dem Land ein.“
    „Auch ein Haus auf dem Land?“, fragte sie gespielt fröhlich. „Irgendwie klingt das mehr nach einer Geliebten als nach einer Ehefrau.“
    „Na ja, Geliebte zu werden wäre natürlich auch eine Möglichkeit.“
    Sie konnte nicht länger widerstehen und sah ihn an. Hilfe! Für einen Moment glaubte sie, sein Blick würde sie versengen, doch das Feuer schwand.
    „Vielleicht doch nicht“, sagte er lächelnd. „Sie sind nicht der Typ der Geliebten, Chaz, nicht wahr?“
    Es plätscherte laut, als sie plötzlich die Füße aus dem Wasser zog und die Beine unterschlug.
    „Das ist ein völlig unsinniges Gespräch“, stellte sie nervös fest. „Angefangen hat es, indem ich sagte, ich würde gern diesen hübschen Teich und die Aussicht malen. Das könnte ich mit Sicherheit nicht machen, würde ich mich in England aushalten lassen und zwischen einer Wohnung in Notting Hill und dem Landhaus meines Geliebten hin- und herfahren.“
    Kane schwieg. Ein Vogelschwarm flog über die Höhle hinweg, und eine Wolke trieb langsam übers Tal. Die Sonne sank langsam zum westlichen Horizont.
    „Ja, also …“, sagte er nach einer ganzen Weile, „… sollten Sie diese Landschaft wirklich malen wollen, wären Sie hier jederzeit willkommen.“
    Die höfliche Einladung hätte jeder beliebigen Person gelten können, und das machte Charity sehr traurig.

8. KAPITEL
    Die dunklen Schatten der Höhle wurden durch das tanzende rötliche Licht der Flammen unterbrochen.
    Kane beugte sich über sie. „Bist du schon einmal in einer Höhle geküsst worden, Chaz?“
    Sie lag auf einer Decke, und Verlangen erfüllte sie. „Nein“, flüsterte sie. „Und du? Bist du schon mal in einer Höhle geküsst worden?“
    „Könnte ich nicht behaupten.“
    Sein Lächeln war so schön, dass sie es festhalten und mit ihren Lippen erforschen musste.
    „Findest du nicht, dass ich unbedingt neue Erfahrungen sammeln sollte?“, fragte sie in einem ihr völlig fremden, koketten Ton. „Ein Kuss in einer Höhle wäre ein großartiger Anfang.“
    Aus seinen Augen traf sie ein Blick voll heißer Sehnsucht. „Ganz meine Meinung.“
    Mit den breiten Schultern hielt er den Feuerschein ab, als er sich über sie beugte. Bebend vor Erwartung, lag sie in der Dunkelheit vor ihm und öffnete einladend die feuchten Lippen.
    Kane küsste sie, sanft zuerst, doch dann kraftvoller und leidenschaftlich. Hinreißend. Magisch! Seine Lippen genügten, und sie fühlte sich wie die reizvollste Frau der ganzen Welt. Lustvoll legte sie den Kopf in den Nacken, bog sich ihm entgegen und bot ihm alles an, ihren Körper und …
    Charity erwachte.
    Sie erwachte und fror so sehr, dass sie die Jacke enger um den Körper zog.
    Das Feuer war zu rot glühenden Kohlen heruntergebrannt. Mondlicht fiel in die Höhle und tauchte alles in silbriges Licht.
    Sie fühlte sich hohl, nachdem sie im Traum berauschende Erregung gefunden hatte. Ihr Blick fiel auf den leeren Platz an ihrer Seite, und sie setzte sich kerzengerade auf. Wo war Kane?
    Sie beugte sich zu seiner Schlafstelle und tastete sie ab. Kühl. Was war aus Kane geworden? Sie war so erschöpft gewesen, dass sie bald nach dem Essen eingeschlafen war und gar nicht mitbekommen hatte, wann Kane sich hingelegt hatte.
    Hastig raffte sie sich auf und rief nach ihm, aber nur gedämpft, weil sie Angst hatte. Es kam zwar keine Antwort, doch am Höhleneingang bewegte sich etwas.
    Panik schnürte ihr die Kehle zu, als sie eine mächtige, dunkle Gestalt entdeckte. Schon riss sie den Mund auf und wollte schreien, doch ihre Augen stellten sich gerade noch rechtzeitig auf das schwache Licht ein. Es war Kane, und er lehnte an einem hohen Felsen und blickte in die Nacht hinaus.
    Fest in die Jacke gehüllt, ging sie über den Sand zu ihm. „Kane?“
    Er drehte sich zu ihr um. „Warum schlafen Sie nicht?“
    „Ich bin aufgewacht, weil mir kalt war. Was ist mit Ihnen? Wieso schlafen Sie nicht?“
    „Ich halte Wache.“
    „Wache? Stehen Sie vielleicht schon die ganze Nacht hier?“
    Er antwortete nicht. Im Mondschein wirkte sein Gesicht wie aus Stein gemeißelt.
    „Schlafen Sie weiter“, sagte er nach einer Weile.
    Das konnte sie nicht, wenn er hier draußen Wache hielt und sie beschützte, womöglich die ganze Nacht.

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