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Julia Collection Band 26

Julia Collection Band 26

Titel: Julia Collection Band 26 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: BARBARA HANNAY
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hervor, sondern blickte nur stumm auf ihre Hand im dicken Handschuh, die auf seinem Arm lag.
    „Könntest du mich vielleicht küssen, ohne die Hände aus den Taschen zu nehmen?“, flüsterte sie.
    Auf seinem Gesicht erschien ein herrliches Lächeln, das sie an die Sonne erinnerte, die hinter Wolken hervorkommt. „Das ist eine unglaublich aufreizende Frage, Frau Sonntagsschullehrerin.“
    „Und wie lautet die Antwort, Viehzüchter?“ Nie zuvor hatte sie einen Mann um einen Kuss gebeten.
    Er lächelte unverändert strahlend, behielt die Hände in den Taschen und beugte sich zu ihr, bis ihre Lippen sich berührten. „Ich werde mich bemühen“, sagte er rau.
    Und dann küsste er sie.
    Kanes Kuss war noch schöner, als sie in Erinnerung hatte. Behutsam verwöhnte er anfangs ihre Lippen, umschmeichelte und reizte sie, damit sie sich entspannte und genoss. Sie klammerte sich an die Aufschläge seines Mantels, um das Gleichgewicht zu halten, und war ihm dafür dankbar, dass er sich so viel Zeit ließ.
    Erstaunlich, doch nun wusste sie mit absoluter Sicherheit, dass ihr Leben genau so sein sollte. Es war einfach richtig mit Kane, der sie küsste und immer wieder küsste.
    Ohne den Kuss zu unterbrechen oder die Hände aus den Taschen zu nehmen, drängte Kane sie rückwärts bis an die Steinmauer, und sobald sie sich daran lehnte und nicht weiter ausweichen konnte, wurde der Kuss leidenschaftlich.
    Endlich konnte sie ihn fest an sich ziehen. Sie sehnte sich nach ihm, brauchte ihn. Das einzige Problem stellten die dicken Mäntel dar, die ihr den gewünschten Kontakt verwehrten. Sie wollte Kanes Haut spüren und seinen schlanken, sonnengebräunten muskulösen Körper erforschen.
    Kane presste sich an sie und erkundete tief ihren Mund mit der Zunge, und sie glühte innerlich und erschauerte vor Verlangen.
    Sie dachte schon, der Schnee würde in weitem Umkreis schmelzen, da blickte Kane auf. „Was ist mir denn da nur eingefallen?“, raunte er ihr leise ins Ohr. „Ich drücke dich gegen die Kirchenmauer.“
    „Das spielt keine Rolle“, flüsterte sie. „Ich bin zwar die Tochter eines Geistlichen, aber keine Heilige.“
    Sein Lachen steckte sie an. Atemlos stieß sie sich von der Mauer ab und ließ den Kopf an seine Brust fallen.
    Zu spät merkte sie, dass Kane die Hände noch immer in den Taschen hatte und sie beide das Gleichgewicht verloren. Bevor einer von ihnen etwas unternehmen konnte, fielen sie seitlich in den Schnee.
    Charity klammerte sich an Kanes Mantel fest, sodass Kane auf sie stürzte, aber ihr Aufschrei wurde durch den nächsten Kuss erstickt.
    Es war unbeschreiblich! Kane lag auf ihr. Wie schamlos und herrlich verrucht es doch war, mit ihm im Schnee zu liegen und allen Wünschen nachzugeben.
    „Bist du jemals im Schnee geküsst worden, Chaz?“, fragte er leise lachend.
    „Nicht im Liegen. Und du?“
    „Nicht dass ich wüsste.“
    Seine Lippen fühlten sich überraschend warm an, auch die Hände, die er aus den Taschen genommen und an ihre Wangen gelegt hatte.
    Ihr wurde gleich noch wärmer, als er ihr durchs Haar strich. Plötzlich war sie eine verführerische Schneeelfe, bis …
    Kane sah auf. „Wenn uns jemand sieht!“
    Über seine Schulter hinweg warf sie einen Blick zum Pfarrhaus. „Oje, schon passiert.“
    Er drehte den Kopf und entdeckte ihren Vater und Alice. Die beiden standen am großen Fenster des Esszimmers, sahen ungläubig zu ihnen herunter und bekamen die Münder nicht mehr zu.
    Kane stöhnte. „Ist das der Mann, für den ich ihn halte?“
    „Mein Vater? Allerdings, das ist er.“
    Er stützte sich mit bloßen Händen im Schnee ab und stand blitzartig auf. „Tut mir leid, Chaz“, versicherte er, half ihr auf die Beine und klopfte den Schnee von ihrem Mantel und streifte ihn von ihrem Haar. „Ich wollte dich bestimmt nicht in Verlegenheit bringen.“
    „Keine Sorge“, sagte sie lächelnd. „Vater ist derzeit so hoffnungslos verliebt, dass es ihn nicht im Geringsten stören wird.“ Sie hakte ihn unter. „Zumindest wird es ihn nicht mehr stören, sobald er dich kennengelernt und entdeckt hat, wie wunderbar du bist.“
    Kane atmete die kalte Luft zwar tief ein, wirkte aber bei Weitem nicht mehr so nervös, als er noch einen Blick zum Pfarrhaus warf. Ihr Vater und Alice hatten sich zurückgezogen.
    „Vorerst erspare ich dir allerdings das Vorstellen“, fuhr sie fort. „Mein Vater kann noch warten.“
    „Ganz sicher?“
    „Aber ja.“ Sie nahm seine Händen und rieb sie.

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