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Julia Collection Band 26

Julia Collection Band 26

Titel: Julia Collection Band 26 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: BARBARA HANNAY
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„Du musst in die Wärme“, entschied sie und zog ihn von der Kirche weg.
    „Wohin gehen wir?“
    „Zu mir.“ Das Herz schlug ihr bis zum Hals, als sie das sagte.
    „Aber ich dachte, du wohnst da“, erwiderte er und deutete zum Pfarrhaus.
    „Jetzt nicht mehr.“ Sie lächelte über seinen erstaunten Gesichtsausdruck. „Als mein Vater und Alice geheiratet haben, bin ich in ein eigenes Häuschen gezogen. Eigentlich ist es Alices Cottage. Wir haben unser Zuhause ausgetauscht. Das ist uns beiden nur recht – zumindest im Augenblick.“
    Kane war sichtlich überrascht, doch auch eindeutig erfreut.
    „Du musst es dir ansehen. Es ist ein reizendes Cottage, und es ist auch nicht weit.“ Sie verließen den Friedhof, gingen die schmale Holly Lane entlang und bogen Minuten später um eine Ecke. „Das ist es, das Cottage mit der grünen Tür.“
    Alices Haus war sehr alt und einfach malerisch, anderthalb Geschosse hoch und mit schiefen Fenstern und Türen, die wie Augen unter einer dicken Schneedecke hervorlugten.
    „Hübsch, nicht wahr?“
    Er nickte. „Sehr sogar. Sieht aus wie auf einer Weihnachtskarte.“
    „Und es ist unwahrscheinlich gemütlich“, fügte sie hinzu. „Es gibt ein Kaminfeuer und ein warmes Bett.“
    Kane blieb so plötzlich stehen, dass sie beinahe erneut das Gleichgewicht verloren hätte. Er umfasste ihre Arme, drehte sie zu sich herum und betrachtete forschend ihr Gesicht.
    „Bett?“, fragte er heiser. „Bist du dir da auch ganz sicher?“
    Sie sah ihm offen in die schönen blauen Augen, die sie so sehr liebte, und erkannte, dass sie ihre Gefühle für diesen Mann viel zu lange unterdrückt hatte.
    „Ja, Kane, ich bin mir ganz sicher.“ Nie war sie sich einer Sache sicherer gewesen.
    Zärtlich berührte er eine Haarsträhne, die sich als kupferrote Locke an ihrem schwarzen Mantelkragen wellte. „Charity, du weißt doch, dass es kein Zurück mehr gibt, wenn ich dich jetzt ins Haus begleite.“
    Sie lächelte. „Das will ich doch sehr hoffen.“

12. KAPITEL
    Vielleicht träumte er.
    Wie war das so schnell gekommen? Noch vor einer Weile hatte er in St. Alban gesessen und war überzeugt gewesen, einen schlimmen Fehler begangen zu haben. Er hatte gedacht, er hätte nicht herkommen sollen und es sei völlig falsch gewesen, Charity Denham seine Gefühle zu gestehen.
    Er hatte beobachtet, wie sie mit ihren Schützlingen umging und wie die Kinder an ihr hingen, sogar die kleinen Biester, denen er am liebsten den Kopf zurechtgerückt hätte. Da hatten ihn die Zweifel fast umgebracht, weil dies Charitys Leben war und sie nach Hollydean gehörte. Er hatte kein Recht, unangemeldet aus dem Outback zu ihr zu kommen und ihr Leben mit seinen Hoffnungen auf den Kopf zu stellen.
    Doch nun …
    Es war geradezu ein Wunder, aber Charity schien das Gleiche zu wollen wie er. Und im Moment wollte sie ihn! Der Kuss auf dem Friedhof hatte seine Zweifel verjagt.
    Es begann wieder zu schneien, als sie zur Haustür gingen. Charity klapperte mit dem Schlüsselbund. „Das Schloss ist ein wenig widerspenstig. Ich muss den Schlüssel genau im richtigen Winkel hineinschieben.“
    „Soll ich es versuchen?“
    Sie wackelte mit dem Schlüssel hin und her. „Nein, schon gut, ich habe es.“ Die Tür schwang auf und gab den Weg frei. „Du musst dich wahrscheinlich bücken, so niedrig ist es hier. Und du solltest vorerst den Mantel noch nicht ausziehen, bis das Feuer brennt“, fügte sie lächelnd hinzu.
    Er blieb mitten im Wohnzimmer stehen, während sie die Handschuhe ablegte, Lampen anknipste, das Feuer entzündete und die blinkenden Lichter an dem kleinen Weihnachtsbaum in der Ecke aufleuchten ließ. Kane sah ihr zu, fragte sich, ob sie nervös sei, und spürte sein Herz im Rhythmus der blinkenden Baumlichter schlagen.
    Rot … blau … grün … golden …
    „Möchtest du etwas trinken?“, fragte Charity. „Vielleicht was Heißes?“
    „Nein, danke.“
    Aber vielleicht hätte er doch etwas nehmen sollen. Dadurch hätten sie Zeit gewonnen, um sich auf die veränderte Lage einzustellen. Er sah sich um und entdeckte im angrenzenden Raum Malutensilien auf dem Esstisch.
    „Hast du zu malen begonnen?“, fragte er und ging näher heran.
    „Nur einige Weihnachtskarten.“
    „Darf ich sie mir ansehen?“ Als sie nickte, griff er nach einer Karte und hob sie vorsichtig hoch. „He, das sind ja australische Eukalyptusblätter.“
    „Ja.“
    Sie hatte mit Wasserfarben einen Weihnachtskranz aus Eukalyptusblättern

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